24.09.2022 Wanderbericht 

"Welver A5"

Im SGV-Programm des Jahres 2022 bestand die Absicht, auch verstärkt die heimischen Wanderwege zu berücksichtigen. Vorteil: Bei den Touren auf örtlichen Strecken entfällt eine Anfahrt, man kann sofort loslegen. Andererseits sind die Wege vor Ort gut bekannt und der Reiz des Neuen fehlt. Dies soll durch schöne, unkomplizierte Gespräche in einer geselligen Wandergruppe kompensiert werden. Gleichzeitig sind die Wanderführer bemüht, durch die gewählte Wegeführung doch den einen oder anderen vielleicht unbekannten Abschnitt einzubinden oder durch die Kombination von Wegen Altbekanntes neu zu präsentieren.

Am 24.09.2022 stand der heimische Wanderweg „A 5“ auf dem Programm. Ausgewiesen ist diese Strecke mit einer Länge von rd. 8 km; für ambitionierte Wanderer somit eher eine Strecke zum Warmwerden. Eine Länge, die noch als Spaziergang eingestuft werden könnte. Die Wanderführer haben jedoch fast unmerklich gegen Ende der Tour noch eine kleine Schleife über den „A 2“ eingebunden, so dass abschließend immerhin 10 km auf dem Tacho standen.

Treffpunkt war zunächst am späten Vormittag der Parkplatz in Kirchwelver. Hier steht auch die große Wandertafel, die den Verlauf der gemeindlichen Rundstrecken darstellt. Regen war an diesem Samstag zwar angesagt, aber wir nutzten ein trockenes Zeitfenster, so dass die Regenschirme nicht zum Einsatz kamen. Lediglich auf der Zielgeraden kurz vor Ende der Wanderung begann es leicht zu regnen.

Den Kennzeichen des A5 folgend ging es nach Verlassen des Siedlungsbereiches von Kirchwelver in den Staatsforst, der hier umgangssprachlich „Reiherwald“ genannt wird. In den 1970er-Jahren gab es hier auch mal einen „Trimm-Dich-Pfad“ mit 20 Stationen für bestimmte Gymnastikübungen. Diese Einrichtungen gibt es jedoch seit 1990 nicht mehr und die ursprünglichen Bereiche der Stationen hat sich die Natur zurückgeholt.

Am Ende dieser Waldpassage verlassen wir die Gemarkung Kirchwelver und erreichen die Gemarkung Recklingsen. Ein kleiner, eher unauffälliger „Schnadestein“ weist auf diese Grenze hin. Auf einem asphaltierten Weg geht es vorbei am „Mühlenholz“, einem weiteren Waldabschnitt, bevor dann die westlichen Besitzungen des Siedlungsweilers „Nehlerheide“ erreicht werden. Nehlerheide gehört räumlich zum Ortsteil Recklingsen.

An einer Bank entlang des Weges im nicht vorhandenen Schatten einer Birke machen wir nach rd. 4 km die erste Trinkpause. Beim Blick in die Runde ist „Osthofs-Deele“ zu erkennen. Bei dieser Hofanlage ist das „Bohlenbinderdach“ interessant, das durch seine Bogenform auffällt. Die alte Gutsanlage steht unter Denkmalschutz. Eine Tagesgaststätte besteht hier leider nicht, aber für bestimmte Anlässe stehen Räume für Feierlichkeiten zur Verfügung. Das Schützenfest von Recklingsen findet hier wohl auch statt.

Bei einem weiten Blick Richtung Nordosten sind die Dachspitzen vom Wasserschloss „Haus Nehlen“ am Ortsrand von Berwicke zu erkennen. Da kommen wir heute jedoch nicht vorbei.

Nach der kleinen Rast erreichen wir dann auch die Ortsmitte von Recklingsen und wandern vorbei am alten Spritzenhaus und dem neugestalteten Dorfplatz. Über den „Elisabeth-Dreckmann-Weg“ steuert die 15-köpfige-Wandergruppe dann wieder auf den Reiherwald zu. Elisabeth Dreckmann (1830 – 1904) war eine kämpferische Frau, die seinerzeit im Zuge eines Streits um ein Wegerecht sich unerschrocken für ihre Belange eingesetzt und schließlich auch durchgesetzt hat, sodass man den betroffenen - heute öffentlichen - Weg nach ihr benannt hat.

Im Staatsforst zweigen wir an einer Wegkreuzung nördlich ab. Früher ein vielbegangener Abschnitt, zwischenzeitlich bis auf einen schmalen Pfad zugewachsener Weg, sodass sich eine „Wanderpolonaise“ ergibt. Wir treffen auf umgestürzte Bäume, die umgangen werden müssen.



Kurz muss die Landesstraße auf einem Fuß- und Radweg begleitet werden. Am Gedenkstein „800-Jahre-Welver“ lassen wir die Pkw-Geräusche hinter uns, indem uns der Weg östlich des Friedhofes von Kirchwelver in den nächsten Waldabschnitt führt.





Auf dieser letzten Passage der heutigen Tour geht es über schöne, verschlungene Pfade durch das Klosterholz und gleichzeitig in einem Bogen zurück ins historische Kirchwelver, wo wir pünktlich mit Einsetzen des eingangs erwähnten Regenschauers den Ausgangsort erreichen.

Eine gemütliche, gesellige Wanderrunde geht zu Ende. Leider bietet Kirchwelver nicht die Möglichkeit der Einkehr für einen Kaffee zum Abschluss.

Vielen Dank an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer für ihr Interesse.


Wdf., Text und Fotos: Andrea und Dirk Große