08.10.2022 Wanderbericht

Power-Wanderung "Hamm"

Die Teilnehmerzahl liegt erfahrungsgemäß eher im einstelligen Bereich. Es gibt „Stammgäste“. Es gibt jährlich wechselnde „Besucher“. Es gibt Mitwanderer, die nur einen Teil der Gesamtstrecke absolvieren, wobei die zuvor erwähnten Stammteilnehmer die Sache in Gänze durchziehen. Und es gibt einen, der sich alljährlich neue „Weitwanderwege“ zurechtbastelt, wenn es heißt „Power-Wanderung“.

Am 08.10.2022 hatte Reinhold Großelohmann bereits zur 9. Power-Wanderung eingeladen. “Power“ im Sinne von längere Distanz einhergehend mit zügigem Tempo bei eher weniger Pausen. Die Beschreibung verdeutlicht, dass diese Power-Wanderungen sich vorrangig an ambitionierte und konditionsstarke Teilnehmer richten.

Die grobe Richtung der heutigen Tour war mit „Hamm“ beschrieben, wobei eine Strecke zwischen 30 und 35 Kilometer angekündigt war.

Der noch junge Herbst war in den Tagen zuvor recht sonnig. An diesem Samstag legt die Sonne jedoch zunächst eine Pause ein. Und so präsentiert sich der Samstag wolkenverhangen mit kurzen Regenschauern, aber gegen Mittag soll es besser werden.

„Sechs Wandernde westwärts“ umschreibt grob den roten Faden der heutigen Tour. Noch auf dem Gebiet der Gemeinde Welver geht es zunächst auf schmalen Pfaden durch das Klosterholz. An der Kortemühle überqueren wir den Salzbach und biegen anschließend in die Straße „Osterfeld“ Richtung Süddinker ab. Nach fast unmerklichem Überschreiten des kleinen Bewerbaches befinden wir uns nun für den Rest des Wandertages auf Hammer Stadtgebiet.

Südlich von Süddinker gilt es, das erste Hindernis zu bewältigen, denn vor einer der letzten Rufschranken der heutigen Zeit kommt die Gruppe unfreiwillig zum Stehen. Gerne würden wir die Bahnstrecke Hamm-Welver-Soest überqueren, müssen aber geduldig auf Durchlass warten, bis sich die Schranken erheben.

Alsbald ist die Hürde genommen. Der schöne Weg durch das „Pentlinger Holz“ östlich von Rhynern verdient als nächstes Erwähnung. Ein Stück Natur, bevor die lauten Fahrgeräusche auf der zu überquerenden Autobahn A2 kurz die Unterhaltungen übertönen.

Der Hammer Stadtteil Rhynern wird an seinen nördlichen Ausläufern kurz gestreift. Auf einer ehemaligen Kleinbahntrasse – jetzt Fuß und Radweg - abseits der parallel verlaufenden Bundesstraße B63 führt der Weg bis nach Hamm-Berge. Die Imbisskette mit dem großen „M“ würde hier für die Aufnahme von Speisen und Getränken zur Verfügung stehen. Geschickterweise hatte die Wanderleitung kurz zuvor im Bereich der oben erwähnten alten Bahntrasse die Tour für eine erste Rast unterbrochen. Insofern waren alle ausreichend versorgt und die „Einkehrmöglichkeit“ wurde ignoriert.

Auf dem nächsten Abschnitt sind die Wassertürme von Berge als „Leuchttürme“ am südlichen Horizont gut zu erkennen, die in Kombination mit der inzwischen scheinenden Sonne ein schönes Fotomotiv darstellen. Wir befinden uns südlich des Naturschutzgebietes „Kuhkamp“ wobei anschließend mit „Lohauserholz“ der nächste Hammer Stadtteil erreicht wird.

Jenseits einer langen Bahnunterführung durchstreift die Sechser-Gruppe die nächsten Siedlungen und gelangt schließlich westlich von „Daberg“ wieder in die unbebaute Landschaft. Die Halde „Kissinger Höhe“ türmt sich mit ihren 112 m vor uns auf.


Nach fast 20 km Wegstrecke ist der Aufstieg eine eher unwillkommene Abwechslung, aber oben auf dem „Gipfel“, sind die Mühen vergessen und wir werden mit einem 360° Rundumblick belohnt. 




Auf dieser künstlich von Menschenhand geschaffenen Aufschüttung wurde ein rotes, weithin sichtbares und begehbares Haldenzeichen errichtet. Für uns ein willkommenes Motiv für ein Gruppenfoto.

Das nun schöne Wetter einhergehend mit dem tollen Ausblick laden nach etwas mehr als 21 km Wegstrecke zu einer längeren Rast ein.

Fast zu schön, um diesen Ort wieder zu verlassen. Der Abstieg von der Halde erfolgt als Start zum letzten Drittel der Tagestour.

Der westlichste Punkt der heutigen Wanderung ist erreicht, wir laufen nun im Bereich des Stadtteils Herringen Richtung Norden und erreichen alsbald den Lippepark. Auf der Bergbaufläche des ehemaligen Schachtes Franz ist ein Landschaftspark mit vielen Freizeitangeboten entstanden. Unser Weg führt durch den Park letztendlich bis zum Ufer des Datteln-Hamm-Kanals.

Nach der Überquerung der „Wasserstraße“ gelangen wir auf den Mitteldamm zwischen Kanal und Lippe. Bei herrlichem Wetter geht es für  die Gruppe vorbei am Hammer Hafen zwischen den Gewässern praktisch auf einer langen Zielgeraden bis zur Stadtmitte.

Der Konsumtempel „Alleecenter“ gibt Orientierung; ab hier schlagen wir den Weg zum Bahnhof ein. Die Eurobahn bringt uns wohlverdient sitzend zurück nach Welver.

Am Ende stehen nach 7 Stunden immerhin 33 km Wegstrecke auf unserem Tacho. Wechselndes Wetter und die unterschiedlichen Abschnitte haben zu einem sehr interessanten Wandertag beigetragen. Der Verfasser dieser Zeilen dankt zufrieden erschöpft gepaart mit schweren Beinen dem Wanderführer für diese schöne Tour.

Nächstes Jahr feiert die „Power-Wanderung“ ihr zehnjähriges Jubiläum. Mal schauen, welche Protagonisten sich dann wieder einfinden; für die „Stammgäste“ eigentlich eine Pflichtveranstaltung. Grüße gehen raus an Franz und Georg. Ein Dank geht raus an Jessica und Andrea für ihre kulinarische Unterstützung und an den „Veranstalter“ Reinhold…… bis zum nächsten Jahr.

PS: Weitere „Gäste“ sind natürlich gern gesehen und herzlich eingeladen.

 

Wdf.: Reinhold Großelohmann

Fotos und Text: Dirk Große