07.05.2023 Wanderbericht
"Hennesee"
Angekündigt war eine Wanderung mit einer Streckenlänge von 16 km. Gewandert wurden aber nur 8 km. Warum wir dennoch am Ende 16 km auf unserem Tacho stehen hatten, erfahrt ihr in dem folgenden Bericht.
Nach der Anreise aus Welver beginnt unsere Wanderung am großen Parkplatz „Berghauser Bucht“ jenseits der Bundesstraße 55 südlich der Stadt Meschede. Wir befinden uns unweit des Restaurants „H1“, einem relativ neuen Lokal direkt am Hennesee und der im Sommer gern genutzten angrenzenden Badebucht.
Ein Fußgängertunnel ermöglicht uns die sichere Unterquerung der B 55; auf der anderen Seite des Durchganges geht es sofort sehr steil links abwärts. Ein wenig Konzentration ist gefragt, um auf der abschüssigen und teilweise bemoosten Passage sicher voranzukommen.
Der Weg geht dann weiter oberhalb der Badebucht und erlaubt einen ersten Blick auf das Gewässer. Der leicht wellige Abschnitt führt uns Richtung Staudamm.
Unweit der Anlegestelle der hier verkehrenden Personenschifffahrt bietet sich ein „Schaufenster“ für eine erste „Bestandsaufnahme“ hinsichtlich der heutigen Teilnehmer der Wanderung an.
Immerhin 14 SGV'ler und ein Hund haben heute ihre Wanderschuhe geschnürt, obwohl die Wetterexperten auch regnerische Phasen angekündigt hatten. Aktuell ist es leicht drückend und eine vom Dunst eingehüllte Sonne begleitet uns zum Staudamm.
Etwa auf der Mitte des Damms stoßen wir auf die Himmelstreppe. Unterhalb einer kleinen Aussichtplattform führen 333 Stufen abwärts Richtung Innenstadt Meschede, die etwa ein Kilometer entfernt liegt. Man hat von hier oben einen schönen Blick in die Landschaft und auf die Kreisstadt. Immerhin rd. 60 Höhenmeter geht es auf der Himmelstreppe abwärts. Das Angebot, mal nachzuzählen, ob es wirklich so viele Stufen sind, wird von den Anwesenden abgelehnt.
Auf der anderen Seite des Damms haben wir einen schönen Blick über das Wasser der Talsperre, wobei der See immerhin eine Wasseroberfläche von 213 ha hat. Die „Henne“ als Zufluss hat dem Gewässer seinen Namen gegeben. Die nicht ganz 400 m Kronenlänge des 1955 errichteten Bauwerkes haben wir alsbald erwandert und folgen nun dem Hinweisschild „SinnePfad“.
Kurz am Seeufer entlang und dann einem ersten knackigen Anstieg waldeinwärts folgend erreichen wir schließlich das Eingangsportal des „SinnePfads“. Der Name deutet schon auf den Zweck der folgenden 2 km hin. Auf einem schmalen Pfad sollen die vom Alltag abgestumpften Sinne wieder geschärft werden. An mehreren Stationen hat man die Möglichkeit, die Natur bewusst wahrzunehmen.
Holz-Xylophon (Gehör ist gefragt, jedes Holz erzeugt einen anderen Klang)
Auf der schiefen „Trollbrücke“ ist das Gleichgewicht gefordert.
Beobachtung eines Bienenhotels
"Wanderpolonaise" auf schmalem Waldpfad
Eine "Umweltwippe" schult den Gleichgewichtssinn.
An einer XXL-Bank machen wir eine erste Rast mit Blick auf den viel tiefer liegenden Hennesee.
Der weitere Weg führt uns ein wenig landeinwärts mit weitem Blick in das wellige Sauerland. Im kleinen Ort Vellinghausen erreicht die Gruppe schließlich nach gut 8 km Xavers Ranch. Wir machen hier eine längere Rast ohne einzukehren, da dunkle Wolken nichts Gutes versprechen und wir nicht so viel Zeit verlieren wollen.
An dieser Stelle besteht noch die Hoffnung, auch die zweite Hälfte der heutigen Tour bei trockenem Wetter absolvieren zu können. Leichte Regentropfen während das eigene Proviant verzehrt wird, lassen die ersten Wanderer zu Schirm und Regenjacke greifen. Langsam werden die Tropfen heftiger und einige der Gruppe wechseln den Standort und suchen Schutz unter einem Unterstand. Dann wird der Regen so heftig, dass letztendlich alle irgendetwas dachähnliches suchen. Hoffentlich nur ein Schauer!
Nach einigen Minuten lässt die Intensität etwas nach, aber es sieht nicht so aus, als ob der Regen in Kürze aufhört. Auch die Wetterapps versprechen die nächsten zwei Stunden Wasser von oben. Also, Aufbruch! Eine Polonaise unterschiedlicher Regenschutzvorrichtungen setzt sich in Bewegung. Getrieben vom schlechten Wetter wechselt die Geschwindigkeit vom „Wandern“ zum zügigen „Walken“. Der Wanderführer hält kurz inne, um die Situation fotografisch festzuhalten.
Anschließend ist es kaum möglich, wieder zur Gruppe aufzuschließen. Erste Donnergeräusche und die Angst, in ein Gewitter zu geraten, lassen die „Reisegeschwindigkeit“ anscheinend noch einmal erhöhen. So erreichen wir den Staudamm und etwas später den Parkplatz ohne weitere nennenswerte Pause. Letztendlich stehen 16 km in einer Gesamtzeit von 4 Stunden (!) auf unserem Tacho!
Die Frage, ob wir völlig nass noch zum Abschluss im "H1" einkehren, erübrigt sich, da für eine große Wandergruppe zu dieser Zeit leider kein Platz mehr frei ist.
Fazit: 8 km gewandert + 8 km zügig gewalkt = 16 km Tagespensum.
Also, wir waren auf jeden Fall sehr sportlich unterwegs. Vom Regen und Donner getrieben erreichten einige Mitwanderer eine beachtenswerte Geschwindigkeit. In der zweiten Hälfte sind leider einige schöne Ausblicke auf den See im wahrsten Sinne untergegangen.
Solange wir das Wetter noch nicht selber machen können, müssen wir nehmen was kommt.
Vielen Dank für das Interesse sagen die Wanderführer.
Wdf., Text und Fotos: Andrea und Dirk Große