Durch die Warendorfer Emsaue (17 km)

„Fluss und Pferd“ waren die Themenschwerpunkte während einer Wanderung am 20.05.2012 im Münsterland. Sind wir ansonsten vorrangig eher mit dem Ziel Arnsberger Wald südlich von Welver im Einsatz, ging es diesmal ins nördlich gelegene Warendorf. Nach der Anreise starteten wir vom Parkplatz „Lohwall“, der zum Einen ausreichend Parkraum bietet und zum Anderen nördlich des Zentrums direkt an der Ems liegt.

Der erste Abschnitt unserer Rundreise führt uns über einen Wiesenweg am Ufer der Ems entlang, der Hauptwasserader des Münsterlandes. Prägte früher ein schnörkeliger Verlauf des Gewässers die Landschaft, stellt sich die Ems heute als schnurrgerader, kanalisierter Strom dar. Zwischenzeitlich denkt man diesbezüglich wieder anders und so soll der Fluss wieder zu einem natürlichen Verlauf rekultiviert werden. Links von uns fließt der kleine Fluss, rechts die ersten Pferde auf den Weiden, somit begegnen wir sofort den Hauptmerkmalen der heutigen Tour. Auch im weiteren Verlauf werden wir immer wieder auf die großen Vierbeiner treffen.

Nachdem wir uns nordwärts von der Ems entfernt haben ist die Landschaft hier neben den Pferdekoppeln ackerbaulich geprägt. Dass im Münsterland auch gerne die Radfahrer unterwegs sind, wird verständlich, ist doch das Terrain flach, um nicht zu sagen platt und ohne jegliche nennenswerte Erhebung. Und so kommen auch wir zu Fuß recht zügig voran. Auf dem Weg durch die Velsener Mark geht es vorbei an großen Einzelhofanlagen bevor rechte Hand ein größerer Komplex sichtbar wird. Es handelt sich um das „Deutsche Olympiade Komitee für Reiterei“ und die „Reiterliche Vereinigung“. Neben dem „Landesgestüt Nordrhein-Westfalen“ haben diese Einrichtungen Warendorf als „Pferdestadt“ berühmt gemacht. In diesem Zusammenhang ist jedem halbwegs Reitinteressierten Hans Günter Winkler ein Begriff, der in den 1950er Jahren bei den Olympischen Spielen ein erfolgreicher Springreiter war. Er ist Ehrenbürger der Stadt Warendorf.

Kurze Zeit später machen große Flutlichtmasten darauf aufmerksam, dass sich auch die Bundeswehr-Sportschule in Warendorf befindet. Es handelt sich um die zentrale Ausbildungsstelle für den Sport der Streitkräfte. Auf dem weiten Gelände befinden sich ein Stadion, Sport-, Reit- und Tennisplätze, Schwimm-, Ballsport- und Leichtathletikhallen sowie medizinische Einrichtungen.

Wir passieren diese Anlagen großräumig, überqueren bald die B 475 und gelangen durch ein Wäldchen in einem Bogen wieder zur Ems. In der naheliegenden Gaststätte mit dem passenden Namen „Herrlichkeit“ kehren wir nach rund 13 km Wegstrecke ein und gönnen uns im schönen Biergarten kleine kulinarische Köstlichkeiten.

Das letzte Stück führt uns immer an der Ems entlang bis zum Emssee, der als Naherholung und zur Regenrückhaltung dient. Auf dem Weg zum Parkplatz Lohwall machen wir noch einen Schlenker durch die Stadt über den schönen Marktplatz.

Fazit: 17 km-Wanderung auf variantenreicher, ebener Strecke bei heiterem bis wolkigem, vor allem trockenen Wetter, was will man mehr. Schöne Einkehr zur „Herrlichkeit“. Könnte sein, dass es so gut war, dass wir irgendwann noch einmal wiederkommen.