Von "Venedig" über den Kurbadweg nach "Walibo"

Am Sonntag, den 12.02.2017, waren wir zu Gast in Lippstadt, der größten Stadt im Kreis Soest. Aufgrund der Lippe und der Verästelung dieses Gewässers im Innenstadtbereich sowie der damit einhergehenden Vielzahl von Brücken auch gerne das „Venedig-Westfalens“ genannt.

Unsere Wanderführer Theresia und Hans Rottmann hatten an diesem Tag den „Kurbadweg“ für uns vorgesehen. Ein noch recht junger Wanderweg, der im Herzen der Lippe-Metropole direkt am historischen Rathaus beginnt.

Der erste Abschnitt ist erwartungsgemäß städtisch geprägt; es geht vorbei am Bürgerbrunnen und dem ältesten Restaurant Lippstadts - gleichzeitig eines der ältesten Gebäude der Stadt überhaupt - dem „Goldenen Hahn“ (erbaut im Jahre 1566).

Foto: der "Goldene Hahn" in Lippstadt

Aber schon bald erreichen wir den der Stadt namensgebenden Fluss, die Lippe, und folgen ihr westwärts. Insgesamt geht es aber nordwärts, denn das Zwischenziel des Rundweges ist Bad Waldliesborn. Man spricht von der „schönsten Tochter“ Lippstadts (seit 1975 Stadtteil). Der Kurort - in der Region auch „Walibo“ genannt - liegt eingebettet in der Münsterländer Parklandschaft. Nachdem wir die Siedlungsbereiche von Lippstadt verlassen haben, erleben wir die Merkmale dieser Parklandschaft, indem wir die von Feldern, Wiesen, Weiden und kleinen Wäldchen geformte Gegend durchstreifen, dabei folgen wir schön artig immer der Wegekennzeichnung „L3“.

Der Kurbadweg L3 führt uns schließlich in die Ortsmitte von Walibo. Nach rund 10 km Wegstrecke gönnt uns das „Orga-Team“ eine „Kaffee- und Kuchen-Pause“.

Nach der Stärkung führt der Wanderweg direkt durch den naheliegenden Kurpark, der sich zu dieser Jahreszeit naturgemäß farblich sehr reduziert präsentiert aber zumindest mit den Bronzeskulpturen des Künstlers Bernhard Kleinhans glänzen kann. Hier entstand auch das heutige Gruppenfoto (siehe am Anfang des Berichts!).

Foto: Im Kurpark "Walibo" mit Bronzeskulpturen

Dass Bad Waldliesborn früher sogar über einen Bahnanschluss verfügte, zeigt sich am nordwestlichen Rand des Kurparks. Hier treffen wir auf „Walibos gute Stube“, dem ehemaligen Bahnhof, der heute als kleine gastronomische Versorgungstation dient, gleichzeitig kann man hier auch Wissenswertes über die Geschichte des Ortes erfahren. Der Verlauf der ehemaligen Schienenstrecke, auf der 1979 der letzte Personenzug fuhr, ist als schnurgerader Weg hier noch gut zu erkennen. Damals lag Walibo direkt an der Bahnstrecke Lippstadt – Rheda-Wiedenbrück. Heute kann man an dieser Stelle einen Teil dieser alten Verbindung erwandern. Gleichzeitig befinden wir uns hier am nördlichsten Punkt unserer Tagestour, wir folgen dem alten Schienenweg nun südwärts wieder zurück Richtung Lippstadt.

Nachdem der Ort hinter uns liegt erreichen wir bald die Grünflächen rund um das kleine Gewässer mit dem Namen „Metzelfelder Kanal“. Diese Grünoase dient hier dem örtlichen Golfclub als „Spielwiese“.

Foto: Golfplatz "Gut Metzelsfelde"

Die 27-Loch Anlage umfasst ein landschaftlich reizvolles Gelände von ca. 110 ha, inklusive 30 ha ökologischer Ruhezonen mit einer vielfältigen Flora und Fauna und gehört zu den 50 schönsten Anlagen Deutschlands. Unser Weg führt zunächst am Rande und dann direkt durch die ungewöhnlich wasserreiche Golfsportanlage. Dabei überqueren wir den „Metzelfelder Kanal“ und dann den „Boker Kanal“.

Foto: entlang am "Boker-Kanal"

Schon bald nähern wir uns wieder den Siedlungsbereichen und gelangen so zum Ausgangsort unweit der historischen Altstadt von Lippstadt zurück. Hinter uns liegen rund 17 km Tageswerk auf abwechslungsreicher Strecke bei trockenem Winterwetter und leicht frischem Wind. Ein abschließender Dank geht an die Organisatoren, bevor wir „Venedig-Westfalens“ Richtung „Mittelpunkt Westfalens“ wieder verlassen.

Wanderführer: Theresia und Hans Rottmann

Text und Fotos: Dirk Große