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Zu einer sportlichen Radtour starteten am Samstag, den 20.06.2015, fünf Fahrradfreunde des SGV-Welver bei kühlen aber stabilen Wetterbedingungen.
Über asphaltierte Wirtschaftswege abseits der Hauptverkehrsstraßen radelte die Gruppe Richtung Norddinker, Ostwennemar und Werries zum Datteln-Hamm-Kanal. An der Schleuse Werries gelangten wir auf den Radweg, der parallel zum Kanal verläuft. Unser heutiges Ziel war der Yachthafen Marina Rünthe, der 36 km vom Startplatz in Welver entfernt liegt. Auf ebener Strecke fuhren wir nun überwiegend auf naturnahen Wegen ohne pulstreibende Steigungen. Der Höhenunterschied zwischen Datteln und Hamm beträgt gerade mal 6,5 m. Schiffe überwinden die Höhe mit Hilfe der beiden Schleusen Hamm und Werries.
Linksseitig am Kanal radelten wir durch den Kurpark der Stadt Hamm vorbei an der Schleuse, weiter durch das Industriegebiet im Stadthafen Richtung Herringen. In kurzen Abständen gibt es hier immer wieder Brücken, über die man zur anderen Kanalseite wechseln kann, und so steuerten wir zwischen Hamm und Herringen zur rechten Kanalseite. Auch hier ist die Fahrstrecke naturbelassen. Abwechslungsreiche Landschaftsbilder begleiteten uns auf dieser Tour im schnellen Wandel. Feuchtbiotope oder Auenlandschaften erfreuen den naturbegeisterten Radler. Ein Paradies für die Tier- und Pflanzenwelt.
Für eine weitere Abwechslung auf unserer Tour sorgte das Gersteinwerk RWE Power. Ein kombiniertes, fossiles Dampfkraftwerk (Brennstoffe, Steinkohle und Erdgas) im Werner Stadtteil Stockum an der Lippe. Dominierend ist hier der 282 m hohe Schornstein mit den drei großen Kühltürmen. Der Weg führte uns etwas vom Kanal ab, weil wir das Kraftwerk umfahren mussten, da dieses direkt am Ufer mit Anlegestelle für Kohleschiffe liegt.
Nach kurzer Zeit gelangten wir wieder auf unseren Radweg. Einige Frachtschiffe begleiteten uns in Richtung Datteln auf Talfahrt. Die Ladung bestand überwiegend aus Steinkohle, Zement, Sand, Kies, Öl oder Benzin. Die letzten Kilometer bis Rünthe legten wir entspannt zurück.
Kurz vor unserem Ziel kreuzten zwei Fernradwege unsere Piste: Die „Route der Industriekultur“ und die „Römerradroute, die beide auch Rünthe anfahren.
Im Hafen angekommen steuerten wir sofort das Restaurant am Yachthafen an. Mit etwas Glück fanden wir noch einen freien Tisch im gut besuchten Lokal. Schnell wurden wir in der Speisekarte fündig und stärkten uns an den servierten Leckereien.
Gut gelaunt schlenderten wir auf der Promenade zuerst im westlichen, dann im östlichen Hafenteil und bewunderten die schönen, hochwertigen Boote und Yachten. Gedanklich träumte ich von einer Rückfahrt mit einem der Boote bis Hamm. J
Der Hafen verfügt heute über 300 Liegeplätze und ist innerhalb weniger Jahre zu einem der größten Yachthäfen Nordrhein-Westfalens geworden und bietet die gesamte Palette der Angebote für Sportbootskipper.
Die Marina Rünthe ist ein positives Beispiel für eine gelungene Nachfolgenutzung. Hier wurde früher die Kohle der Zeche Werne verladen. Ab 1995 wurde der Yachthafen gebaut.
Apropos Kohle: Bei dem Gedanken an „Kohle“ wurde mir schlagartig klar, dass ich die Rückfahrt dann doch mit meinem Fahrrad antreten musste.
Als „Sehleute“ mit vielen positiven Eindrücken von dieser gelungenen Anlage, treten wir den Heimweg an.
Mit einigen kleinen Pausen (unser Gast Angelika sammelte Johanniskraut) erreichten wir nach 72 km unseren Heimathafen. Angelika, die ja bekanntlich in Schwefe wohnt, hatte am Ende der Tour immerhin 90 km auf ihrem Tacho.
Dank an Petrus, der an diesem Tag die Regenschleuse nicht öffnete und für ideales Radelwetter sorgte.
Text und Fotos: Hans Rottmann