Höxberg - Ausflug in die Hügellandschaft der Beckumer Berge

Als Welveraner Flachlandtiroler streben wir vom SGV natürlich auch nach wandermäßiger Abwechslung. Die Ebenen vor der eigenen Haustür sind schon oft erkundet, so dass es uns auch gerne in welligere Regionen zieht. Oft ist nicht mal eine halbe Stunde Fahrt von Welver aus erforderlich, um sich in mittelgebirgsähnlichen Gebieten zu befinden. Dies dokumentieren auch die Berichte auf dieser Seite zu den Wanderungen in Lüttringen (09.02.2014), Wickede (20.10.2013) und Herdringen (23.06.2013) sowie natürlich jede Tour im Arnsberger Wald.

So versprach auch der Ausflug in die Beckumer Berge am 23.02.2014 schon aufgrund des Titels eine abwechslungsreiche Strecke. Naturräumlich gehört das Umland der Stadt Beckum zum Münsterland, somit also zu einer Region, die eher weniger durch ihre hohen Berge bekannt ist. Wer einigermaßen heimatkundliches Wissen besitzt, erwartet hier Höhen, die im Mittel nicht über 55 m ü NN liegen. Insofern plattes Land, das sich vor allem als Eldorado für Radfahrer präsentiert. Diesem Umstand ist es wohl zu verdanken, dass einigermaßen aus der Umgebung herausragende Bodenerhebungen hier schon als Berg bezeichnet werden.

Foto 1: an der Soestwarte auf dem Höxberg

Unser Ziel an diesem letzten Sonntag im Februar 2014 hieß „Höxberg“, eine 160 m hohe „Bodenwelle“ in der Hügellandschaft der Beckumer Berge. Bei blauem Himmel und Sonnenschein hatte sich wieder eine stattliche Gruppe von 19 Wanderern eingefunden.

Nach der verhältnismäßig kurzen Anreise aus Welver starteten wir unsere Tour am westlichen Ausläufer der südlich von Beckum noch vorhandenen Landwehr, einem kulturhistorischen Grünstreifen aus mittelalterlichen Zeiten. Von der einst 18 km langen Landwehr rund um die Stadt Beckum sind heute nur noch Reste vorhanden. Diese Landwehr diente im Hoch- und Spätmittelalter als Siedlungsschutzanlage und bestand aus Hecken und Sträuchern (Gedörn und Gebüsch). Ihre Art der Gestaltung sollte das Durchdringen von feindlichen Nachbarn und Räuberbanden erschweren. Durchlässe gab es nur an mit Schlagbäumen gesicherten und bewachten Durchgangstraßen. Die strategisch günstige Lage entlang des bereits erwähnten Höhenzuges ermöglichte hier eine gute Sicht ins Lippetal, so dass Herannahende gut und frühzeitig zu erkennen waren.

Heute befindet sich auf und entlang dieser Landwehr ein schöner Fußweg als beliebtes Ziel für Spaziergänger. Auf unserem Weg ostwärts zum anvisierten Ziel Höxberg ließen die noch unbelaubten Bäume immer wieder einen schönen Blick über das Lippetal hinaus bis zur Haar zu.

Foto 2: Blick Richtung Westen bis zum Kraftwerk in Hamm

Die leicht wellige Strecke führte uns zunächst bis zu einer Windmühle, die hier am Südwesthang des Höxberges schon seit 1853 steht und nach einer grundlegenden Restaurierung im Jahre 2004 heute für Trauungen und Besichtigungen zur Verfügung steht. Wir gönnten uns dort eine erste kleine Trinkpause, bevor es nach der Überquerung einer Kreisstraße in das kleine Wäldchen um den Höxberg ging.

Foto 3: Rast an der Windmühle Foto 4: die Soestwarte

Speziell dieses Areal ist beliebtes Ziel für Naherholungssuchende. Besucher erwartet hier ein weitläufiges Wildgehege, eine Vogelvoliere, ein Kinderspielplatz, die Windmühle sowie Einkehrmöglichkeiten und schließlich ein alles überragender Aussichtsturm auf dem Höxberg, die „Soestwarte“. Ein 23 m hoher Wartturm als Bestandteil der bereits erwähnten mittelalterlichen ehemaligen Landwehr. Der Name ist darauf zurückzuführen, dass die Soestwarte an der einstigen Durchfahrtstraße von Beckum nach Soest liegt. Von der Aussichtsplattform ist eine Rundumsicht vom Münster- bis zum Sauerland möglich.

Foto 5: im Höxberg-Wäldchen

Entlang der bewaldeten Spazierwege rund um die Soestwarte war früher ein Trimm-Pfad vorhanden, von dem aber nur noch Reste für „Leibesübungen“ zur Verfügung stehen. In diesem Zusammenhang sei noch erwähnt, dass ein kleiner aber heftiger Anstieg von immerhin 25 % Steigung zumindest ansatzweise ein Trimm-Pfad-Gefühl bei uns aufkommen ließ. Der Lohn der „Gipfelbesteigung“ war erneut ein herrlicher Weitblick bis zum Tor des Sauerlandes. Schließlich war noch eine kulinarische Belohnung während einer Einkehr vorgesehen. Im Restaurant/ Café „Zur Windmühle“ wurden wir mit Kaffee, Tee und Kuchen versorgt, wobei für einzelne Mitwanderer auch der Bedarf nach Deftigerem in Form von Käse- und Schinkenschnittchen befriedigt werden konnte.

Gestärkt erfolgte der Rückweg auf den Wegen der Landwehr zum Wanderparkplatz. Das sonnige Wetter hatte natürlich entscheidend zum positiven Gefühl dieser kleinen aber dennoch schönen Tour von knapp 10 km beigetragen. Der Wechsel von Wald und Weitblick sorgte für Naturgenuss. Zusätzlich interessant, was so an geschichtlichen Spuren in der Örtlichkeit vorzufinden war.

Die Wanderführer sagen danke für die rege Teilnahme.

Text und Fotos: D. Große

Quelle Daten und historische Fakten: wikipedia, die freie Enzyklopädie