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Hirschberg. Eine Runde ums Golddorf war unser Ziel am Sonntag, den 08.03.2015. Bei dem Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ hat der Ortsteil von Warstein schon oft kreisweit gepunktet und war zuletzt im Jahre 2014 Sieger im Kreis Soest. Wir als Wanderer erfreuen uns natürlich eher an den positiven Attributen des Umlandes als an den innerdörflichen Schönheiten. Aber auch was das Angebot für Wanderer angeht, kann Hirschberg punkten, ist der Ort doch enklavenartig eingebettet in das größte Waldgebiet Nordrhein-Westfalens, dem „Naturpark Arnsberger Wald“, und mit vielen schönen Wanderwegen gesegnet.
Foto 1: Wandergruppe am Eingangsportal "Schottmecke"
Am Fuße der Bergkuppe vom Parkplatz des alten Freibades aus starten wir unsere Wanderung um den Ort. 19 km liegen vor uns und dabei werden wir die besiedelte Anhöhe einmal ganz umrunden. Wir werden zwischendurch ganz im Wald abtauchen aber auch immer wieder einen schönen Blick auf Hirschberg mit der aus den Häusern herausragenden Kirchturmspitze der St. Christopherus Kirche werfen können.
Foto 2: Hirschberg von Süden
Zu Beginn unserer Rundreise erreichen wir vorbei am Gasthaus Birkenhof und dem Sportplatz ziemlich schnell den Waldrand und anschließend den ortsbekannten Kohlenmeiler direkt auf der Sauerland-Waldroute. Ende des 19. Jahrhunderts war die Holzverkohlung eine Haupterwerbsquelle vieler Hirschberger und so entstand auf dem Gelände einer alten Kohlenmeilerstätte ein Schaumeiler als Kulturdenkmal. Seit 1980 wird an dieser Stelle das alte Köhlerhandwerk zu jedermanns Anschauung in regelmäßigen Abständen zum Leben erweckt. Alle vier Jahre – zuletzt 2013 – wird ein Kohlenmeiler errichtet und fachkundig abgebrannt.
Wir folgen ab hier der Sauerland-Waldroute in westliche Richtung. Auf dem welligen schmalen Pfad durch den Wald geht es über einige kleine Brücken; 15 Wanderer aufgereiht wie auf einer Perlenkette. Auf dieser Passage begegneten wir einer über 30 Wanderer starken „Perlenkette“ aus Lippstadt. Die Kolleginnen und Kollegen vom SGV waren an diesem Morgen auf der Waldroute Richtung Bilsteinhöhle unterwegs. Gruß nach Lippstadt.
Foto 3: Auf der Sauerland-Waldroute
Der 240 km lange Fernwanderweg „Sauerland-Waldroute“ kommt von Iserlohn, führt bis nach Marsberg und verläuft hier südlich des Ortes Hirschberg. Kurz nach einer Furt verlassen wir diesen Premiumweg wieder, begleiten anschließend den kleinen Bach mit dem Namen „Wacker“ mit Blick ins „Wackertal“. Aber schon bald biegen wir erneut leicht ansteigend ab und befinden uns dann auf der westlich des Ortes verlaufenden Passage des Rundweges. Zwar können wir immer wieder einen Blick auf den rund 450 m hohen, besiedelten „Hirschberg“ - der der Ortschaft seinen Namen gab – erhaschen, wer aber gedacht hatte, wir würden am Fuße der Bergkuppe nur ebene Wege begehen, wurde eines besseren belehrt. Auch das Umland bietet die eine oder andere Erhebung im Gelände.
Auch der westliche Teilabschnitt bietet wieder urige Pfade bevor wir den Lottmannshardbach auf breiterem Forstweg Richtung Norden begleiten. Nur die Fahrgeräusche der auf der gegenüberliegenden Seite verlaufenden Landesstraße trüben ein wenig den Naturgenuss.
Wir erreichen schließlich das Hevetal. An dieser Stelle vereinigen sich der Lottmannshardbach und die Halle zur Heve, die dann ab hier weiter Richtung Westen bis zur Möhnetalsperre fließt. Wir befinden uns zudem am nordwestlichsten Teil der heutigen Tour. Der vor uns liegende Lottmannshardberg versperrt uns die Sicht auf Hirschberg. Nach einer kleinen Rast biegen wir nach Osten ins langgezogene Halletal ab und nach nicht all zu langer Zeit ergibt sich wieder die Aussicht auf die St. Christopherus Kirche. Immer am Waldrand entlang versorgt uns die Sonne auf diesem Stück besonders mit ihrer Wärme.
Auf dem letzten Teilabschnitt geht es auf die östlich von Hirschberg gelegene Erhebung mit dem Namen „Kahlenbergsköpfe“. Dieser Bergrücken liegt genau zwischen Hirschberg und Warstein und muss dem Namen nach wohl irgendwann einmal eine kahle Anhöhe gewesen sein. Nach der Wiederaufforstung handelt es sich heute um eine bewaldete mehrteilige Hügellandschaft (Nördlicher Kahlenbergskopf 447 m üNN – Kahlenbergskopf Mitte 469 m üNN – Kahlenberg Süd 489 m üNN), die uns den einen oder anderen Schweißtropfen abverlangt. Unweit von hier entspringt auch die Halle, deren Weg zur Heve wir gerade hinter uns gebracht haben.
Aber da, wo es rauf geht, geht es auch wieder runter und nach der Überquerung der Landesstraße, die zur Bilsteinhöhle weiter im Osten führt, folgt noch ein kleiner Waldabschnitt entlang des Gewässers „Schottmecke“ (am Eingangstor dieser Waldpassage ist das Gruppenfoto entstanden, Foto 1 siehe oben) über naturbelassene Pfade und einzelne urtümliche Stege.
Am Ende schließt sich der Kreis nach rund 5 Stunden, 19 km Wegstrecke und über 300 Höhenmetern am Parkplatz des alten Freibades von Hirschberg. Der benachbarte „Birkenhof“ ist die letzte Station des Wandertages bei Kaffee, Kuchen und Kaltgetränken.
Abschließend noch einen Dank an den Wettergott für frühlingshaften Sonnenschein, überwiegend blauen Himmel und Temperaturen, die dafür gesorgt haben, dass ich meine dickere Jacke völlig umsonst im Rucksack mitgeschleppt habe, frei nach dem Motto: „Ein Regenschirm ist ein Kleidungsstück, das – mitgenommen – für schönes Wetter sorgt.“
Text und Fotos: D. Große