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Oft streiten sich die Experten, wo der Übergang vom Spazieren gehen zum Wandern liegt. Diese Frage stellte sich auf der Tour am 24.05.2014 nicht. Bei angesagten 25 oder 35 km Wegstrecke lagen wir eindeutig im „Wanderbereich“. Unser Vorsitzender Reinhold Großelohmann hatte diese sportliche Tour kurzfristig ins Programm genommen.
Wer soweit wandern will, muss natürlich früh raus aus den Federn und so trafen sich kurz nach Sonnenaufgang um 6 Uhr morgens immerhin acht Wanderer am Parkplatz in Kirchwelver. Als Gast konnten wir Wilhard Böttcher vom SGV Soest begrüßen. Vielen Dank für die Teilnahme und das Interesse an dieser Wanderung.
Foto 1: Die acht Wanderer
Der eigentlichen Tour sollte keine große Anreise vorausgehen, und so ging es direkt von Kirchwelver aus per pedes los. Grobe Richtung Soest war angesagt. Demnach hießen die ersten Stationen Reiherwald, Hohe Brücke und Anroth bei Klotingen. Bereits dieser erste Abschnitt war aufgrund des Wechsels von Wald, Wiesen und Feldern sehr interessant, wobei jedoch das feuchte und vor allem hohe Gras auf den Wiesenwegen für den einen oder anderen nassen Fuß sorgte. Wohl dem, der genügend Reservesocken an Bord hatte!!
Insbesondere der frühe Startzeitpunkt hatte seinen Reiz. Die Luft war herrlich frisch und über den Feldern lag noch der Morgendunst. Bei Kilometer 7 erfolge die erste Pause bevor es vorbei an der Buddemühle bis zu den großen Teichen westlich von Hattrop ging. Die fünf ehemaligen Klärteiche der Zuckerfabrik stehen seit 2001 unter Naturschutz und dienen heute dem Schutz der stark gefährdeten rastenden Wasser- und Wiesenvögel sowie Pflanzenarten des feuchten Grünlandes und stehender Gewässer. Es besteht hier ganzjähriges Betretungsverbot, um die Schutzzwecke nicht zu beeinträchtigen.
Foto 2: Der frühe Wanderer
Wir passierten diesen landschaftlich schönen Erlebnispunkt und gelangten über den Ort Hattrop und den Eselsweg nach Soest. Innerstädtisch nutzten wir die Wallanlage für unseren weiteren Weg, wobei wir am Jakobitor eine weitere Rast einlegten. Ein strategisch durchaus geeigneter Platz für eine Rast, denn neben einer Sitzbank und einer öffentlichen Toilette hätten sich die Wanderer bei Bedarf in der örtlichen Apotheke medizinisch versorgen können.
Anschließend wanderten wir noch ein Stück auf der Wallanlage bevor es über den Windmühlenweg leicht ansteigend wieder stadtauswärts ging.
Foto 3: auf den Soester-Wällen
Erst mitten in der Stadt, dann durch den urbanen Ring, nachfolgend der ruhigere Stadtrand und schließlich wieder die freie ackerbaulich geprägte Landschaft, so stellten sich die nächsten Abschnitte der weiteren Strecke dar.
Nach Verlassen des Siedlungsbereiches war der leichte Anstieg Richtung Haar spürbar. Bei einem Blick zurück lag die Soester Stadtsilhouette mit ihren aus der Masse der Dächer herausragenden Kirchturmspitzen vor uns.
Kurzzeitig trübten die Fahrgeräusche der zu überquerenden Autobahn A 44 den Naturgenuss. Im nächsten Ort Hiddingsen ging es dann aber wieder ruhiger zu.
Dem kleinen Gewässer „Schledde“ folgend erreichten wir bald das Naturschutzgebiet bei Büeke, dem ehemaligen Standortübungsplatz, der nach seiner militärischen Nutzung nun unter Naturschutz steht und von Wanderern und Radfahrern durchquert werden kann. In der Mitte des Areals wurde ein kleiner Aussichtspunkt geschaffen und Tafeln informieren über alte und neue Nutzung der Flächen (siehe Gruppenfoto, das auf dem Aussichtspunkt des Naturschutzgebietes entstand!). Hier lagen bereits knapp 22 Kilometer hinter uns.
Nach dem Naturschutzgebiet folgten wir den Wegen weiter in südliche Richtung und erreichten bald die Bundesstraße 516 (Haarstrang), die es zu überqueren galt. Wir wollten den kleinen Rastplatz an dieser Stelle direkt an der Bundesstraße nutzen. Unser Ankommen war scheinbar perfekt vorbereitet, denn just in diesem Moment setzte ein Männerchor zur Präsentation seines Liedgutes an. Nach ein, zwei Liedern und dem entsprechenden Applaus unsererseits setzte sich der Chor wieder in Bewegung und überlies uns die Ruhebänke.
An dieser Stelle trennte sich die Gruppe, die 25-km-Wanderer steuerten von hier direkt Körbecke an, um mit Bus und Bahn den Heimweg anzutreten. Die anderen Wanderer hängten noch 10 km dran.
Da der Verfasser dieser Zeilen zu den 25-km Läufern zählte, können die letzten 10 km der Weitwandergruppe nur oberflächlich beschrieben werden. Dabei gab es nach Hörensagen noch schöne Ausblicke auf das Westfälische Meer und eine Teilumrundung mit abschließender Einkehr, bevor dann auch die Fahrt mit Bus und Bahn von Körbecke über Soest zurück nach Welver erfolgte. Es hieß, dass lediglich Wilhard Böttcher seinen Heimweg von Körbecke nach Soest zu Fuß angetreten hat. Da mögen es am Ende des Wandertages sicherlich an die 50 km Wegstrecke auf dem Tacho gewesen sein! Respekt!
Insgesamt eine tolle, abwechslungsreiche Strecke mit sportlicher Note praktisch direkt vor der eigenen Haustür. Es bestand Einigkeit, dass auch in Zukunft Wanderungen mit etwas längerer Wegstrecke ins Programm mit aufgenommen werden sollen.
Bilder und Text: D. Große