Next: 05.07. Radtour (60 km) "Kirchwelver - Werse-Radweg", 10 Uhr, Parkplatz Kirchwelver
Der „Wald als Wirtschaftsfaktor“ war am Sonntag, den 09.03.2014, der thematisch „rote Faden“ unserer Wanderung. Das Motto „Hölzfäller-Runde“ war in diesem Zusammenhang schon ein entscheidender Hinweis. Entstanden ist der Name der Rundtour einerseits aufgrund der Wegeführung durch den Forst des Naturparks „Arnsberger Wald“ andererseits hießen die Stationen „Breitenbruch“ und „Neuhaus“, somit zwei enklavenartige Ortschaften in der bewaldeten Region südlich des Möhnesees, die ursprünglich als frühere Waldarbeitersiedlung entstanden sind.
Schweißtreibende Waldarbeiten waren von den Teilnehmern der Wanderung nicht zu befürchten, jedoch aufgrund des einen oder anderen Anstiegs ein leicht erhöhter Puls. Nicht ganz 500 Höhenmeter sollten es am Ende der Wanderung immerhin werden. Hinzu kam, dass an diesem Sonntag der Kreis Soest bundesweit von sich reden machte, denn mit 24° wurde hier der wärmste Ort der Republik gemessen. Für einen 09. März im kalendarischen Winter ein Spitzenwert.
Da es die letzten Tage auch recht trocken war, konnte von einigermaßen guten Wegebedingungen ausgegangen werden, denn die heutigen „Holzfäller“ hinterlassen mit ihren schweren Maschinen gerade in dieser Jahreszeit ihre entsprechenden Spuren, so dass die Forstwege je nach Intensität der Waldarbeiten für uns Wanderer schon mal eher schlechter zu begehen sind. Damals wie heute spielt die Bewirtschaftung des Waldes eine wichtige Rolle. Ein weiterer Wirtschaftsfaktor ist aber auch der Tourismus, denn der Wald ist immer wieder gerne Zielort der Freizeitgestaltung. Zu dieser Kategorie gehören wir als Wanderer letztendlich auch und nehmen die als Wanderwege nutzbaren Pfade und Forstwege gerne als Infrastruktur in Anspruch.
Unser Startort lag am Torhaus mit seinem großen Wanderparkplatz. Zu dieser noch recht frühen Zeit, 10 Uhr, war der Andrang hier noch überschaubar. In wenigen Stunden war aufgrund der extrem guten Wetterlage am heutigen Tage mit einer Parkplatz suchenden Blechlawine zu rechnen, aber da waren wir ja schon auf dem Weg.
Hier am Torhaus befindet sich auch ein Eingangsportal der Sauerland-Waldroute, dem 240 km langen Fernwanderweg von Iserlohn nach Marsberg. Somit für uns zugleich ein sinnbildlich gut gewählter Ort für den Start der Wanderung. Auch das 1911 erbaute Torhaus selbst war früher in seiner Funktion ein Eingang, denn in diesem Bereich des Arnsberger Waldes befand sich bis in den 1950er Jahren ein Wildpark. Heute ist es als Restaurant/Café in der Region bekannt.
Unsere Tour führte uns vom Torhaus aus in südliche Richtung zunächst über den Hevedamm. Zur linken Hand der Hevesee, einem bedeutenden Rast- und Überwinterungsgebiet für Wasservögel und daher auch als Naturschutzgebiet festgelegt. Rechts von uns lag der südliche Arm des Möhnesees. Wir folgten der Wegemarkierung „weißes W“ auf grünem Grund, dem Kennzeichen der Sauerland-Waldroute, und ließen die zuvor erwähnten Gewässer hinter uns. Durch den Wald vorbei am alten Forsthaus „Grüne Hoffnung“ schlängelte sich der Weg auf den ersten fünf Kilometern bis Breitenbruch, dabei begleitete uns die „Kleine Schmalenau“, ein Nebenfluss der Heve, der sich hier seine Route zwischen den Bäumen bis zu seiner Mündung in den Hevesee sucht.
Mit dem Ort Breitenbruch erreichten wir den mit knapp 200 Einwohnern kleinsten Ortsteil der Stadt Arnsberg. Am südöstlichen Siedlungsrand befindet sich mit dem Bereich „Altbreitenbruch“ die Keimzelle der ehemaligen Waldarbeitersiedlung, die 1819 erstmals erwähnt wurde.
An dieser Stelle verließen wir die Sauerland-Waldroute und machte am Bolzplatz des Ortes eine erste kleine Trinkpause, bevor wir wieder im Arnsberger Wald eintauchten. Die noch kahlen Bäume des Winters ließen zwar die Sonnenstrahlen gut durch, jedoch folgte dann eine Passage mit etwas matschigerem Boden. Hier hatte das gute Wetter der letzten Tage den Boden noch nicht entsprechend trocknen können und wir waren froh, dass wir heute unterwegs waren, denn man konnte sich gut vorstellen, wie es hier bei nassem Wetter mit der Begehbarkeit aussieht.
Das Gruppenfoto entstand auf dem Jännis-Steg, einer kleinen Brücke neben einer Furt. Auf dem weiteren Weg Richtung Neuhaus passierten wir den Wanderparkplatz „Kreuzeiche“, wanderten um den 370 m hohen Oerberg herum und erreichen auf dem höchsten Punkt unserer heutigen Tour (361 m) den Hauptwanderweg X 13, dem wir abwärts auf einem schmalen Wiesenstreifen inmitten des Waldes bis nach Neuhaus folgten.
Neuhaus gehört zur Gemeinde Möhnesee und liegt im Tal der Heve, dem Zufluss des Möhnesees, der unweit von Hirschberg im Arnsberger Wald entspringt und etwas weiter westlich von Neuhaus in den Hevesee und schließlich in den Möhnesee mündet; zwei Gewässer, die wir ja zu Beginn unserer Tagestour bereits passiert hatten.
Eben noch allein im ruhigen Wald, hatte uns hier in Neuhaus der Trubel der Zivilisation wieder. Als Ziel unserer Einkehr hatten wir uns „Fränki‘s Hütte“ direkt am Erholungspark Wilhelmsruh ausgesucht. Ebenso ein beliebtes Ziel für Motorradfahrer und Spaziergänger mit dem entsprechenden Andrang aufgrund der eingangs erwähnten guten Wetterlage. In der Hütte genehmigten wir uns ein kühles Getränk und setzten nach recht kurzer Pause unsere Wanderung fort. Ab hier trafen wir wieder auf die Sauerland-Waldroute, die uns als nächstes einen schönen Anstieg bis zu einem Unterstellplatz präsentierte.
Nach erfolgreichem Anstieg ging es gleich wieder abwärts. Es folgte ein Abstieg durch einen schönen Taleinschnitt (Wanderweg A 5) begleitet von einem kleinen Rinnsal, der sich um Laufe des weiteren Weges durch allerlei Zuflüsse zu einem kleinen Bach entwickelt und dann am Fuße des Tals in einer kleinen Bucht in den Möhnesee mündet. Kurz vor Erreichen des Möhnesees bogen wir der Bezeichnung A 5 folgend in westliche Richtung ab und bewegten uns entlang des Waldrandes kurz auf schmalem Pfad, bevor schließlich erneut ein langgezogener Anstieg bis zu einer Schutzhütte erfolgte. Es sollte die letzte nennenswerte Steigung des Tages werden.
Ab hier ging es über die Sauerland-Waldroute vorbei an einigen Stationen des Klangwaldes auf den letzten 3 km bis zum Ausgangsort am Torhaus zurück. Dabei ergaben sich schöne Ausblicke durch das Geäst der Bäume auf den Möhnesee und auf die gegenüberliegenden Höhen mit den Orten Körbecke und Günne.
(Klangwald: ein 3,5 km langer Rundweg im Arnsberger Wald mit insgesamt 10 Klangkunstobjekten – Ergebnis eines Ideenwettbewerbs des Ministeriums für Umwelt und Naturschutz im Jahre 2007 unter den nordrheinwestfälischen Naturparks)
Eine 21 km lange Rundreise auf abwechslungsreicher, welliger Strecke ging so nach rund 6 Stunden zu Ende.
Text und Fotos: D. Große
Quelle: www.outdooractive.com