01.09.2024 Wanderbericht
"Lyrikweg"
„Premiere für die neuen Wanderführer Mechthild und Hugo Hassmann“, so könnte die Überschrift zur Wanderung am Sonntag, 01.09.2024, lauten. Mechthild und Hugo hatten sich erfreulicherweise zum ersten Mal als ehrenamtliche Wanderführer an unserer Programmgestaltung 2024 beteiligt.
Vielen Dank dafür im Namen der kleinen Wandergemeinschaft des SGV Welver.
Ausgesucht hatten sie sich eine Tour mit dem Titel „Droste-Landschaft..Lyrikweg“. Eine Wanderung mit kulturellem Hintergrund. Der Lyrikweg ist Teil des Wanderwegenetzes im Münsterland und wird unterstützt vom Westfälischen Heimatbund. Die bedeutende deutsche Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848) ist hierbei der thematisch rote Faden. Zu dem Weg gibt es eine Wanderkarte (Quelle Herausgeber: Center for Literature Burg Hülshoff). Nachfolgend die dort enthaltenen Informationen zu dem Lyrikweg:
„Der Lyrikweg bringt Kunst, Natur, Wissenschaft und Digitales auf einzigartige Weise zusammen. So wird der Weg zwischen Haus Rüschhaus und Burg Hülshoff zum vielschichtigen und barrierearmen Erlebniswanderweg. Die Route verläuft über Pfade, die schon Dichterin Annette von Droste-Hülshoff (1797 – 1848) zurückgelegt hat. Der Lyrikweg lädt Einheimische und Tourist*innen gleichermaßen dazu ein, auf Drostes Spuren zu wandern, Gegenwartsliteratur und historische Texte in dieser Landschaft zu erleben und die Natur im Jahresverlauf und im Wandel der Zeiten zu erfahren.“
Die Anreise mit dem Pkw aus Welver endete für uns zunächst am Haus Rüschhaus westlich von Münster. Ein schattiger Parkplatz bei sommerlichem Wetter war zugleich Start- und Ziel-Bereich der heutigen Tour.
Haus Rüschhaus wurde 1745 – 1748 gebaut, eine Mischung aus bäuerlichem Gräftenhof und ländlichem Adelssitz im Barockstil. 1825 erwarb es Freiherr Clemens August II. von Droste zu Hülshoff. Er war zugleich der Hausherr der fünf Kilometer entfernten Burg Hülshoff und der Vater der Dichterin Annette von Droste-Hülshoff. Nach dem Tode des Freiherrn zog die Dichterin zusammen mit ihrer Mutter und ihrer Schwester ins Rüschhaus. Bis 1846 bewohnte die Droste hier drei kleine Zimmer im Zwischengeschoss.
Wir warfen einen Blick durch das Eingansportal auf die Anlage und starteten anschließend unsere Wanderung.
Anfänglich ging es durch einen schattigen Waldabschnitt.
Erster optischer Erlebnispunkt war das Haus Vögeding. Die idyllisch vor den Toren von Münster liegende Wasserburg Haus Vögeding ist dem ortsunkundigen Touristen eher unbekannt. Die Burganlage aus dem 14. Jahrhundert liegt an der 100-Schlösser-Route und befindet sich im Privatbesitz. Das jetzige Haus Vögeding entstand im 16. Jahrhundert als geschlossene viereckige Hofanlage. Von 1827 bis 1939 war es als verpachtetes Anwesen im Besitz der Familie Droste zu Hülshoff. Der Lyrikweg führt direkt an dem schönen Fotomotiv vorbei.
Unterwegs entlang des Weges zur Burg Hülshoff trafen wir auf Stationen, die über die berühmte Dichterin Annette von Droste-Hülshoff, ihre Lebensorte und die umliegende Landschaft informierten. Gleichzeitig Gelegenheiten für kurze Pausen.
Schattige Plätze waren sehr begehrt.
Rast im kulturellen Ambiente
Interaktive Stationen
Fast unmerklich - erst durch eine Info-Stele darauf hingewiesen – überqueren wir die Aa. Die Münstersche Aa ist ein 43 km langer Fluss, der unweit von hier bei Havixbeck entspringt und in Münster zum 2,3 km langen Aasee angestaut wird.
Wanderer trifft Radfahrer
Wenig später verlassen wir Münster und befinden uns nun im Gebiet der Gemeinde Havixbeck, die zum Kreis Coesfeld gehört.
Knapp auf der Hälfte der heutigen Tagesstrecke erreichen wir Burg Hülshoff .
Wanderer "erobern" Burg Hülshoff
Ziel für Durstige und Hungrige
Die Burg Hülshoff wurde bereits im 11. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Diese typisch münsterländische Wasserburg war das Geburts- und Elternhaus von Annette von Droste-Hülshoff. Von 1417 bis 2012 war die Burg im Besitz der Freiherren Droste zu Hülshoff. Heute befindet sich hier ein Museum über die Dichterin und ein Restaurant im Burgkeller.
Dieses Restaurant dient uns heute als Raststation. Einige bestellen einen Kaiserschmarrn, der zumindest kulinarisch alpenländisches Wandergefühl aufkommen lässt.
Das obligatorische Gruppenfoto nach der Mittagspause
Der Rückweg erfolgt mit vereinzelten Abweichungen annähernd über den Hinweg.
An einer weiteren Annette-Droste-Hülshoff-Station wird eine letzte Trinkpause eingelegt.
Ein schöner Ausflug ins Münsterland geht mit einem Dank an die Wanderführer zu Ende.
Nach rund 12 km trifft die 14-köpfige Wandergruppe wieder am Ausgangsort ein.
Uns hat es gefallen und wir hoffen, dass es Mechthild und Hugo auch gefallen hat, mit dem völlig uneigennützigen Hintergedanken, dass sie sich auch im nächsten Jahr durch eine Wanderung am Programm des SGV Welver beteiligen.
Wdf.: Mechthild und Hugo Hassmann
Text und Fotos: Dirk Große