Über den Plackweg zum Lattenberg (19 km)

An diesem 10.03.2013 stand die erste längere Wanderung des Jahres auf dem Programm. Nach einem kurzen Frühlingsintermezzo wenige Tage zuvor, war die Rückkehr des Winters mit Regen, Schnee und einem Temperatursturz angekündigt worden. Eigentlich denkbar ungünstige Voraussetzungen für eine schöne Wanderung. Ein kurzzeitiger Gedanke, die Tour abzusagen, wurde verworfen.

Und so starteten bei leichtem Nieselregen immerhin 10 Wanderer ab dem heutigen Ausgangsort Breitenbruch, einem Ortsteil von Arnsberg südlich des Möhnesees. Zunächst erfolgte der Aufstieg über den Brandenburger Weg (A 3) zum Plackweg, einem der Hauptwanderwege des SGV, der in der Örtlichkeit mit der Kennzeichnung X 1 ausgeschildert ist. Der Plackweg war ursprünglich ein alter Handelsweg, der vom ehemaligen Kloster Himmelpforten über die Kammlinie des Arnsberger Waldes auf der Wasserscheide zwischen Möhne und Ruhr bis nach Brilon führte.

Sicher hatten wir aufgrund der Niederschläge durchaus mit einem nicht optimalen Wegezustand gerechnet, was sich aber letztendlich vor Ort präsentierte, wird als die matschigste Wanderung in die Vereinsgeschichte eingehen. Die Wege waren einerseits durch den Regen entsprechend nass, aber durch die anscheinend vor kurzem erfolgten Waldarbeiten waren viele Streckenabschnitte eine reinste Moorlandschaft. Da, wo es keine Ausweichmöglichkeiten durch den Wald gab, bohrten sich unsere Wanderschuhe in den tiefen patschigen Boden. Die Hosenbeine tauschten ihre ursprüngliche Farbe gegen ein gemeinschaftliches schlammbraun. Der anfängliche Niesel wechselte in einen kräftigeren Schneeregen. Vom Plackweg aus eröffnet sich normalerweise hier und da durch die Bäume ein schöner Blick in die Landschaft, was heute eine diesige Nebelwand verhinderte.

Dem Plackweg folgten wir Richtung Osten bis Lattenberg und kehrten nach ca. 10 km Wegstrecke dort im Gasthaus Schürmann ein. Während wir uns in Kaminnähe aufwärmten und die verschiedenen Speisen und Getränke genossen, bedeckte draußen der Schnee die Landschaft mit einem weißen Schleier.

Foto: nach der Pause am Gasthaus Schürmann

Nach der Pause ging es zurück zunächst wieder über den Plackweg bevor wir dann Richtung Kreuzeiche abzweigten, zum Abstieg in einem Bogen zurück nach Breitenbruch. Der zweite Teil des Rundweges erfolgte bei unveränderter Wetterlage und unverändertem Streckenzustand. Na ja, ob die Hosen und Schuhe dreckig oder ganz dreckig sind, ist eigentlich egal, gewaschen werden muss sowieso.

Positiv: Wir haben an diesem nasskalten Sonntag immerhin in 5 Stunden 19 km erwandert. Wir hätten wahrscheinlich diesen Tag auf dem Sofa verbracht, so waren wir an der frischen Luft. Zwar können wir nicht von schönen Aussichten und herrlichen Wegen berichten, aber irgendwie hat man am Ende des Wandertages ein gutes Gefühl und kann stolz berichten, dass wir uns vom Wetter nicht haben abschrecken lassen. Bei der nächsten Wanderung sind Schuhe und Hose ja auch wieder sauber und trocken.

Während der Vortour im Jahre 2012 hatte sich die gesamte Strecke als sehr naturnah und abwechslungsreich dargestellt. Neben autofreien Forstwegen geht es eigentlich über urige, sich durch den Wald schlengelnde Pfade. Vom Kammweg aus ergeben sich hier und da schöne Weitblicke.

Heute haben Wetter und Streckenzustand den Gesamteindruck nachteilig geprägt. Vielleicht kommen wir ein anderes Mal wieder, um die eigentlichen Vorzüge des Wanderweges doch noch erleben zu können.

Allen Teilnehmern Respekt für ihre Leidensfähigkeit.

Ein "Frisch Auf" vom Wanderführer

(Text und Foto (c): D. Große)