Lage und Anlage der Burg
Das eigentliche Burggelände liegt auf einem Felsvorsprung, der steil zur Mulde abfällt und auf der anderen Seite vom tief eingeschnittenen Tal des Wildbaches aus der Hochfläche heraus gearbeitet worden ist. Es umfasst etwa eine Fläche von 1,5 Hektar. Der Felssporn ist von der Wildbacher Kirche aus leicht zu erreichen. An diesem Zugang ist die Burg durch zwei heute noch erhaltene Gräben und zwei entsprechende Wälle gesichert. Die Burganlage ähnelt also ganz auffallend den Anlagen von Wiesenburg, Wildenfels, Schwarzenberg und der Anlage des Ringwalles bei Blauenthal.
Der äußere Abschnittsgraben ist jetzt verlandet und nur noch undeutlich zu erkennen. Der zweite Abschnittswall hat eine Außenböschung von vier Meter Höhe. Seine Krone geht in die Mauer über und beträgt bis zum Innenrand der Mauer 4,40 Meter. Wo jetzt der Weg von Wildbach die Burg erreicht, befand sich kein Eingang. Hinter der Schildmauer befindet sich der Bergfried. Er weist einen Durchmesser von neun Metern auf. Die Mauerstärke beträgt drei Meter, der Innendurchmesser desgleichen. Am Turm außen befinden sich zwei Simse, der obere ist 15 Zentimeter hoch und 4o Zentimeter breit, der untere 4o Zentimeter hoch und 45 Zentimeter breit. Ein entsprechender Sims befindet sich innen. Der Turm sitzt auf dem Fels auf. Die Gesamthöhe vom Felsen bis zur erhaltenen Höhe wurde 1934 Mit 6.70 Meter festgestellt. Der Umfang des nicht ganz kreisrunden Turmes kann mit 30 Meter angegeben werden. Der Turm steht in einen Burgteil, der bei der ersten Vermessung als Oberburg bezeichnet wurde. (Quelle: „Die Freilegung der Isenburgruine" von Dr. S. Sieber, Aue, Glückauf, 55. Jahrgang, 1935) Von ihr waren zunächst nur Mauerreste zu sehen. Die Freilegung hat eine westliche Burgecke gut heraus gearbeitet und ist dort wohl auf den einstigen Burghof herunter gekommen.
"Der Mensch, der einer guten Sache dient, wohnt in einer festen Burg."
Die südwestliche größere Hälfte der Oberburg konnte nicht ganz so tief ausgegraben werden, weil dort zum Teil schöne hohe Bäume stehen und ihre Wurzeln geschont werden mussten. Dicht am Turm richtet sich eine mächtige Schutthalde nach Südosten auf. Ursprünglich wurden hier Mauern vermutet, doch das Freilegen des Turmes und ein Durchstich an anderer Stelle führten zur Erkenntnis, dass kein Mauerwerk vorhanden war. Vermutlich ist dieser Schuttwall der Rest gesprengter Mauern. Nach Aufzeichnungen von Oberpfarrer Grundig 1754 sollen die äußeren Mauern vormals mit Bogen an den Turm angeschlossen gewesen sein, also der Raum zwischen Turm und Mauer einen bedeckten Gang, gewissermaßen Kasematten, gebildet haben. Auch die in diesem Teil folgenden Ausführungen beruhen auf der sinngemäßen Wiedergabe von Aufzeichnungen eines Dr. SIEBER aus Aue, welcher 1934 mit mehreren Leuten des Reichsarbeitsdienstes Ausgrabungsarbeiten an der Burgruine vornahm.
Ein Lößnitzer Ortschronist namens OESFELD berichtete sinnentsprechend in seinen Niederschriften, dass die Ruinen um die Jahre 1765 bis 177o herum gesprengt wurden. Daher ist es nicht verwunderlich, dass bei späteren Freilegungsarbeiten anstatt ehemaliger Gewölbe- und Gebäudeteile nur noch Schuttberge vorgefunden wurden. Der mächtige Wall welcher einst die Ober und Unterburg voneinander abtrennte, ist infolge starker Verwitterung und Zerbröckelung der Schiefersedimente in seinen Schichten gänzlich durcheinander geraten. In den Gesteinsresten wurde ein hoher Mörtelanteil gefunden, so dass man auch hier durchaus auf ehemalige Baulichkeiten schließen kann. Der Turm soll im Jahre 1754 noch deutliche Rüstlöcher aufgewiesen haben. In diesen Löchern wurden die Balken für die jeweilige Etage des Turmes eingemauert. Außerdem wies die eine Turmseite vor den Sanierungsarbeiten an der Mauersubstanz in der Innenwand ein großes Loch auf. Dies ist damit zu erklären, dass sich dort ehemals vorhandene Gebäude anschlossen. Die Unterburg war vor der Freilegung so unscheinbar, dass sie von Oberpfarrer Grundig im Jahre 1754 zunächst gar nicht beachtet wurde. Erst spätere Grabungen gaben diese Geheimnisse teilweise frei. Nach mehreren vergeblichen Versuchen, innerhalb der Unterburg Mauern zu finden, begann man mit der Freilegung der Außenmauern. So wurden im Laufe der Arbeiten vom Schuttwall bis zur Ostecke über 25 Meter, ab diesen Punkt bis zur Nordecke über 28 Meter der ehemals verschwundenen Umfassungsmauer frei gelegt. Dabei galt es, auf die teils prächtigen Buchen Rücksicht zu nehmen, so dass weitere Mauerteile im Verborgenen bleiben mussten.
Die beiden Ecken der Mauer zeigten starke Abrundungen, jedoch konnten aufgrund eines Simses die jeweiligen Eckpunkte genau nachvollzogen werden. An der Nordmauer stieß man in Richtung Westen auf eine weitere, jedoch durch eine Lücke unterbrochene Mauer. Diese Unterbrechung, „Pförtchen" genannt, lässt darauf schließen, dass sich dort ehemals ein Durchgang befand. Verstärkt wird diese Annahme dadurch, dass man in der Nähe des Schutthaufens an der Innenseite der Mauer neben der Öffnung Reste eines Tor- oder Fensterbogens aus Schiefer fand. Dieser bereits zerbrochene Bogen zerfiel beim Bergungsversuch gänzlich, was jedoch nicht weiter verwunderlich erscheint, da alter durchnässter Schiefer sehr weich bzw. zerbröcklich ist. Weiterhin wurden an derselben Stelle auch noch zwei Eisenplatten geborgen, die an entsprechende Türbeschläge erinnerten. Hinter der Nordecke stieß man außerdem auf Holzkohleschichten unterschiedlicher Stärke. Bei manchen verkohlten Balkenstücken konnte man feststellen, dass es sich bei dem verwendeten Balkenmaterial nachweislich um Fichtenholz handelte. Zwischen dieser Schicht und der teilweise bis zu 2,3 Meter hohen Schuttschicht befand sich des Weiteren eine rote 3 bis 4 Zentimeter dicke Lehmschicht, die möglicherweise unter anderem aus dem Lehmmauerwerk stammt, welches zwischen den Fachwerksbalken eingebettet war. Die Mauer weist sowohl innen als auch außen simsartige Verbreiterungen auf. Sie ist durchgehend etwa 2 m hoch und 1,85 Meter breit. Durch die angebrachten Simse verbreitert sich die Mauer nochmals um 2o bis 30 Zentimeter. Der weitere Mauerverlauf Richtung Oberburg (Westen) ist zwar deutlich zu erkennen, konnte derzeit jedoch nicht frei gelegt werden, weil sich auf der Mauerkrone mehrere Bäume befinden. Der einstige Burghof der Unterburg ist bis zum heutigen Tage mit einer bis zu 2 Meter starken Schuttschicht gefüllt. Daher lässt sich nur aufgrund der Umfassungsmauer erkennen, wo sich die Sohle des Hofes ungefähr befunden haben mag.