Die Ruine Isenburg im Steiner Wald
DIE EISENBURG BEI WILLBACH
Banger Ernst umdunkelt dies Gemäuer,
Einst ein fester Sitz der Tapferkeit,
Wilder, raubbegier`ger Ungeheuer,
Jetzt die Beute der allmächtigen Zeit.
Eulen wimmern hier um Mitternacht ihr Schauerlied,
Sturmwind beugt die Distel, die aus der Ruine blüht.
Wildes Moos grünt an den öden Wänden,
Wo mit ihrem Haus die Schnecke schleicht
Frech Gestrüpp verstrickt mit seinen Enden
Jene Treppe, die dem Fuße weicht.
Aus dem feuchten Schutte schlüpft der Molche Brut hervor,
Hagedorn blüht aus des Fensters lockerm Sims empor.
Auf des Turmes tief gespaltner Mauer
Dehnet sich ein junger Fichtenwald
Dies war sie, die einst geträumte Dauer,
Dies der Trotz, der oft Belagerten und ihre Macht,
Dies der Turm, der oft Belagerten und ihre Macht,
Und nun steht zerborsten er, bemoost und unbewacht.
"Stark in Glauben und Vertrauen von der Burg mit festen Türmen
kannst du dreist herniederschauen, keiner wird sie je erstürmen."