Abel SCHREITBERGER alias 'Manschettenhans'

Seit 400 Jahren die gute Seele auf Schloss Hartenstein & Burg Stein

von Heimatforscherin Ina Georgi

Der „Manschettenhans“ hieß mit bürgerlichen Namen Abel SCHREITBERGER und diente im 17. Jahrhundert dem Grafen Otto Ludwig auf Schloss Hartenstein als Hofnarr.

Er lebte ca. von 1630 bis 1680 und stammte ursprünglich aus Böhmen. In alten Aufzeichnungen ist nur sehr wenig über seine Person zu finden. Seine geringe Größe, eine Zwergengestalt von ca. 80 cm (im Volksmund 3 Fuß hoch) und das Leben auf Schloss Hartenstein muss jedoch den Herren von Schönburg Anlass gegeben haben, eine farbige Holzplastik nach ihm anfertigen zu lassen. Diese hat ihn unsterblich gemacht und ist heute im Burgmuseum Stein in Hartenstein zu besichtigen. Ursprünglich stand diese jedoch im ersten Stockwerk des Schlosses Hartenstein. Die Fürstin Agathe VON SCHÖNBURG-HARTENSTEIN hat sie selbst nach dem Angriff auf das Schloss, am 20. April 1945, vor den Flammen gerettet. Dort wurde er von den Kindern der fürstlichen Familie in scheuer Verehrung als Schutzgeist des Schlosses angesehen.

Er soll mit einer Magd verheiratet worden sein und auch Kinder gehabt haben.

Der Name „Manschettenhans“ wurde vermutlich abgeleitet von dem Ausdruck „Manschetten haben“ - „Angst haben“. Die Bürger der Stadt hatten noch nie einen kleinwüchsigen Menschen gesehen und hatten daher Angst vor seiner Person.

Und so können wir ihn noch heute bestaunen.

Manschettenhans mit Prinz Johannes im Schlosshof des Schlosses Hartenstein. Archiv: Ina Georgi

"Wer alles zu tun begehrt, was ihn gelüstet, muss entweder als König oder als Narr geboren sein."