Presseartikel

"Ich drücke mein Gesicht an seine dunkle, warme Rinde und spüre Heimat - und bin so unsäglich dankbar in diesem Augenblick."

Familienlinie bis ins Mittelalter verfolgt

Stefan Espig ist nicht nur der neue Ortschronist von Schneeberg, er erforscht auch die Historie seines Heimatortes Wildbach. Foto: M. Weidlich

Stefan Espig (34) ist neuer Ortschronist von Schneeberg - Ahnenforschung ist sein Steckenpferd

von Nicole Jähn

erschienen am 22.01.2010


Schneeberg/ Wildbach. Stefan ESPIG aus Wildbach ist der neue Ortschronist von Schneeberg. "Es ist mir sehr wichtig, dass die Geschichte für die Nachwelt festgehalten wird", sagt der 34-Jährige. Denn Nachfahren könnten eines Tages ebenso in den Einträgen aus der heutigen Zeit stöbern wollen, wie ESPIG die Schriften aus dem Mittelalter in den Archiven wälzt. Die Geschichte der Stadt interessiert den gelernten Kunstschmied schon längere Zeit. Seit 16 Jahren betreibt er Ahnenforschung als Hobby, sichtet Gerichtsbücher, Kirchenbücher und Akten von Wildbach, Bockau und Schneeberg. "Die Geschichte der Bergbaustadt ist für das gesamte Umland prägend. Die Dörfer und kleineren Städte orientierten sich immer an Schneeberg, auch Bad Schlema", sagt der Hobbyforscher. Seine Familienlinie konnte er mithilfe der Archive bis zurück ins 16. Jahrhundert verfolgen. Alle ESPIGs der Region stammen von Michael dem Älteren ESPICH ab, 1561 in Bockau geboren. "Es lässt sich beweisen, dass alle auf diese Person zurückzuführen sind", meint Stefan ESPIG.

Für seine fünfjährige Tochter Naemi wollte er einen Stammbaum anlegen. Die Linie seiner Frau konnte der Wildbacher gar bis 300 nach Christus zurückführen, über das Schneeberger Adelsgeschlecht SCHNORR VON CAROLSFELD und Karl den Großen. "In meiner Linie fand ich leider nur Bauern, höchstens einen Bürgermeister", verrät er lächelnd. Sein Interesse für Ahnenforschung wurde bereits als 18-Jähriger geweckt. "Mein Großvater hatte zehn Geschwister, da war der aufgemalte Stammbaum bald nicht mehr überschaubar", erzählt er. "Wenn man einmal anfängt, will man tiefer und tiefer graben." Geschichte war schon zu Schulzeiten sein liebstes Fach.Seit einem Jahr engagiert sich Stefan ESPIG im Schneeberger Freundeskreis Stadtarchiv. Dort wurde er auch von seinem Vorgänger, Gerd SICHERT, an die Aufgaben als Ortschronist herangeführt. Der 61-Jährige gab das Amt ab, weil er wegziehen will. Sichert führte die Aufgabe sieben Jahre lang aus.An einer Ortschronik von Markersbach schreibt ESPIG bereits. In dem Schneeberger Amt will er sich besonders um die Gestaltung des Internetauftritts kümmern. Auch Fotos sollen künftig die Berichte der Chronik bereichern. "Fotografie ist mein zweites großes Thema", sagt ESPIG. In einem Fernstudium eignete er sich Kenntnisse an. Demnächst wird er seine beiden Hobbys vereinen und zum Beruf machen: In Aue will er ab März ein Studio betreiben, das neben der Bearbeitung alter Fotos auch genealogische Auftragsforschung und das Erstellen von Chroniken anbietet. "Ich denke schon, dass es dafür einen Markt gibt. Schließlich ist eine Chronik mit Stammbaum ein schönes Familienerbstück." www.wildbach-erz.de www.freundeskreis-stadtarchiv.net

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"So wie eine Mutter, kann man einen Heimatort nicht ersetzen."

Forscher sucht nach der Geschichte hinter alten Mauern

Stefan Espig aus Wildbach hat für jedes historische Haus in seinem Heimatort eine Chronik erstellt. Darin finden sich teils verblüffende Fakten.

von Mario Ulbrich

erschienen am 06.03.2013


Wildbach. Im Jahre 1747 wurde im Steinwald zwischen Wildbach und dem heutigen Hartenstein der vermutlich letzte Bär des Erzgebirges erlegt. Der Mann, aus dessen Büchse die tödliche Kugel kam, war Johann Heinrich MEHLHORN, der dem Adelsgeschlecht der SCHÖNBURGer als Jäger diente. Das Haus, in dem seine Familie 60 Jahre lang lebte, steht noch heute: Es liegt an der Wildbacher Hauptstraße 65, direkt neben dem alten Forsthaus Poppenwald.

Er kennt die Daten aller alten Häuser in Wildbach: Stefan Espig - hier mit dem Wappen seines Heimatortes - hat eine umfangreiche Häuserchronik erstellt. Das Fachwerkhaus im Hintergrund gehörte zu einem der Bauerngüter, mit denen die Geschichte Wildbachs begann. Foto: Publicpix

Der Heimatforschung war es zwar bekannt, dass der Bärentöter aus Wildbach stammte. "Aber jetzt können wir sagen, woher genau", sagt Stefan ESPIG. Herausgefunden hat er dieses Detail während seiner siebenjährigen Arbeit an einer Chronik aller alten Häuser seines Dorfs und der benachbarten Ortschaft Stein, die dieses Jahr in gedruckter Form erscheinen soll.

Lückenlos lässt sich darin die Geschichte eines jeden Gebäudes nachvollziehen: Wann wurde es errichtet, wann erweitert, zu welchem Zeitpunkt für wie viel Geld an wen verkauft? Klar ist jetzt zum Beispiel, dass an der Wildbacher Hauptstraße 38 das älteste Haus des Ortes steht. Es wurde 1645 gebaut. "Natürlich gibt es Grundstücke, die noch länger bebaut sind", so ESPIG. "Aber die früheren Gebäude sind bei Bränden zerstört oder aus anderen Gründen abgerissen worden. Das Haus an der Wildbacher Hauptstraße 38 aber steht seit nunmehr 368 Jahren dort."

Begonnen hat der 37-Jährige seine aufwendige Recherche, weil er mehr über sein eigenes Haus erfahren wollte. ESPIG ist Ahnenforscher und meint, dass die Chronik eines Hauses zur Familiengeschichte gehört. Heute weiß er, dass sein Grundstück an der Wildbacher Hauptstraße 41 bereits 1793 bebaut wurde und damit 60 Jahre länger bewohnt ist, als es bisher bekannt war.

Für seine Nachforschungen hat ESPIG alte Gerichts- und Kirchenbücher, Steuerlisten sowie Brandkataster durchforstet. "Ich fand so viele Details, dass ich es nicht bei meinem eigenen Haus belassen wollte", erzählt er. "Ich kann Erkenntnisse nicht für mich behalten." Der Werdegang eines Hauses sei allein durch die verschiedenen Eigentümer im Laufe der Jahrhunderte aufschlussreich, durch ihre Herkunft und ihre Berufe: "Für die Heimatforschung sind das interessante Fakten."

Anhand seiner Häuserchronik lässt sich nun belegen, aus welchen Nachbarorten Menschen nach Wildbach gezogen sind: vor allem aus Langenbach, Zschocken, Thierfeld, Beutha, Niederzwönitz und Stollberg.

Angeblich wurde das ursprüngliche Wildbach durch 24 Bauerngüter und die Pfarrhufe gebildet. "Das war wohl wirklich so", sagt ESPIG. "Vor 1550 lassen sich nämlich lediglich drei Gebäude nachweisen, die kein Bauerngut waren." Für die Zeit vor 1500 gibt es kaum Daten.

Stefan ESPIGs Häuserchronik enthält 75 Häuser in Wildbach und 10 in Stein. Derzeit sucht der Autor noch nach Sponsoren für die Druckkosten. Denn so interessant die enthaltenen Fakten sind: Eine Massenpublikation, die sich über die verkaufte Auflage finanziert, wird die Häuserchronik nicht werden.

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Orts-Chronist legt sein Amt nieder

erschienen am 15.05.2013


Schneeberg. Der Schneeberger Orts-Chronist Stefan ESPIG hat sein Ehrenamt niedergelegt. Dies teilte Bürgermeister Frieder STIMPEL (CDU) während der jüngsten Sitzung des Stadtrats mit. ESPIG habe seinen Rückzug mit beruflichen Gründen begründet, so Stimpel. Nun sucht die Stadt einen neuen Chronisten. Wer Interesse hat, soll sich im Rathaus der Bergstadt melden. (nie)

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"Achte jedes Mannes Vaterland, aber das deinige liebe! "

Wie ist ein Stammbaum aufgebaut?

Wie wird ein Stammbaum angelegt, nach welchen Kriterien ist er aufgebaut? (Diese Fragen stellte Siegfried Klausnitzer aus Freiberg.)

erschienen am 19.04.2013


Es gibt drei Varianten der Ahnenforschung, wie Stefan S. ESPIG vom Verband deutschsprachiger Berufsgenealogen erklärt. Die erste Variante ist die Vater-Stamm-Forschung oder auch Namensforschung. Dabei geht es um die Rückverfolgung des väterlichen Familiennamens, also um die väterliche Ahnenlinie. Zurückverfolgt werden nur die Vorfahren des Vaters und der vorangegangenen Väter und Söhne. Zwar werden auch die Töchter mit aufgelistet, deren Stamm aber wird nicht weiter verfolgt - es sei denn, sie haben den väterlichen Familiennamen weitergetragen.

Die zweite Variante ist die klassische Ahnentafel. Bei dieser Auflistung zählt nicht nur der Vater-, sondern auch der Muttername. Jede Generation zurück werden immer die entsprechenden Elternpaare aufgelistet - also über die eigene Mutter und den eigenen Vater zurück zu deren Eltern und dann weiter zu deren Eltern und so weiter. Diese Variante zeigt, wer wen geheiratet hat. Im Handel gibt es dafür vorgedruckte Ahnentafeln zu kaufen, in die die Ergebnisse eingetragen werden können. Die Vordrucke reichen meist bis zu sieben Generationen zurück, also etwa bis ins 18. Jahrhundert. Man kann die Ahnentafel aber auch per Hand anlegen und die Familie noch weiter zurückverfolgen. Das kann allerdings mehrere Jahre Arbeit bedeuten.

Die dritte Variante ist die Familienforschung in alle Richtungen. Es werden nicht nur die Eltern, sondern alle Familienmitglieder aufgelistet, also auch Kinder, Geschwister, Tanten, Onkel und so fort.

Für alle Varianten können zum Beispiel Familienstammbücher genutzt werden, ebenso Taufurkunden und Patenbriefe. In Sachsen wurden meist alle derartigen Daten mit der Einführung der Standesämter im Jahr 1876 dort erfasst. Zuvor wurden die Daten in Kirchenbüchern vermerkt, weil damals nahezu jeder Einwohner Kirchen-zugehörig war. Bei der Ahnenforschung kann auch der Verband der deutschsprachigen Berufsgenealogen helfen.

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Alte Mauern erzählen Geschichte eines Dorfs

Für ihn ist die Isenburg nicht mehr so rätselhaft: Stefan Espig mit seiner Tochter Naemi und der Chronik auf der Ruine des Wehrturms. Foto: Privat

Nach sieben Jahren Forschung legt Stefan Espig eine Chronik alter Häuser in Wildbach vor. Auch das Rätsel der Isenburg glaubt der Genealoge gelöst zu haben.

von Mario Ulbrich

erschienen am 04.02.2014


Wildbach. Für das Foto hat sich Stefan ESPIG die moosbewachsenen Steine der Isenburgruine bei Wildbach ausgesucht. Der Hobby-Genealoge hat gerade eine Chronik der Häuser und Höfe seines Heimatdorfes veröffentlicht, und die Isenburg sollte darin nicht fehlen. "Sie gilt ja als das älteste Gebäude hier", sagt ESPIG. Aber genau da beginnen die Probleme. Es ist nicht überliefert, wer die Isenburg wann gebaut hat, und warum sie zerstört wurde. Das Rätsel um die alte Feste ist ein lokaler Mythos, der Forscher immer wieder zum Spekulieren einlädt.

In seiner Chronik wartet Stefan ESPIG mit harten Fakten auf. Für jedes Haus hat er anhand alter Gerichts- und Kirchenbücher, Steuerlisten sowie Brandkataster herausgefunden, wer das Gebäude wann errichtet, erweitert oder für wie viel Geld verkauft hat. Wie passt da die Isenburg hinein, für die es solche Unterlagen nicht gibt?

"Im Zuge meiner Recherchen habe ich so viel über die Geschichte unserer Gegend gelesen, dass ich eine fundierte Mutmaßung äußern kann", meint der Forscher. Und die geht so: Da die Landstriche links der Zwickauer Mulde den Vögten von Weida unterstanden und in deren Auftrag besiedelt worden sind, muss die Isenburg, deren Errichtung auf die Zeit um 1150 datiert wird, den Vögten von Weida gehört haben. Zerstört wurde die Wehranlage vermutlich um 1325 bei Streitigkeiten mit den Wettinern, die auf der rechten Muldenseite saßen, ihr Einflussgebiet aber ausdehnen wollten. "Das ist für mich die glaubwürdigste Variante", sagt ESPIG. Also hat er es so in seine Häuserchronik geschrieben. Eine Theorie, an der sich andere Forscher nun gerne reiben dürfen.

Für gesichert hält ESPIG, dass der Wildbacher Gründungsmythos stimmt. Demzufolge kamen im 12. Jahrhundert 24 Bauernsöhne aus Richtung des Altenburger Landes die Salzstraße heraufgewandert und haben sich hier niedergelassen. Die Bauerngüter sind - neben der Isenburg - die ältesten Gebäude in seiner Chronik, und obwohl die schriftlichen Quellen dafür aus dem 16. Jahrhundert stammen, lassen sich aus der Zeit vor 1550 lediglich drei Häuser nachweisen, die kein Bauerngut waren. Ergo: Mit den Gütern hat alles angefangen.

Sieben Jahre hat Stefan ESPIG an seiner Chronik gearbeitet, ein Aufwand, der nicht geplant war. "Anfangs wollte ich nur die Geschichte meines eigenen Hauses zusammenstellen", erzählt der 38-Jährige. "Aber dabei stieß ich auf so viele interessante Daten, dass ich immer weitergemacht habe." Er würde die Arbeit jederzeit wieder auf sich nehmen, sagt er: "Das ist Geschichte pur."

Seine Chronik umfasst 75 Häuser in Wildbach und zehn im benachbarten Stein. Zu jedem Objekt gibt es neben den Fakten aktuelle und historische Fotos. Aus allem ergibt sich auch manche interessante Erkenntnis: Die Leute, die nach Wildbach gezogen sind, kamen vor allem aus Langenbach, Zschocken, Thierfeld, Beutha, Niederzwönitz und Stollberg. Das älteste noch erhaltene Haus ist das Gebäude an der Wildbacher Hauptstraße 38. Es steht seit fast 369 Jahren dort. www.digilibri.de

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"Der ist in tiefster Seele treu, wer die Heimat liebt wie du."

In Bad Schlema hat sich der Gemeinderat konstituiert

In Bad Schlema hat sich der Gemeinderat konstituiert

erschienen am 24.07.2014


18 Mitglieder sind zur Kommunalwahl in den neuen Gemeinderat von Bad Schlema gewählt worden. Ihm gehören folgende Vertreter von drei Parteien und einer Wählervereinigung an: Vordere Reihe von links: Ralf Rapsky (FWE), Thomas FRANK (FWE), Katrin Rosenkranz (FWE), Uwe Haas (FWE), Margot Oster (CDU), Jens Müller (parteilos, Bürgermeister); Mittlere Reihe von links: Frank Eubisch (CDU), Claus-Dieter REINHARDT (FWE), Andreas Rössel (Die Linke), Stefan S. ESPIG (FWE); Hintere Reihe von links: Heiko SCHUBERT (CDU), Stefan Hartung (NPD), Dr. Oliver Titzmann (FWE), Frank Michael Horbach (SPD), Boris SCHRÖDER (Die Linke) und Bernd Richter (FWE). Nicht auf dem Foto abgebildet sind Joachim Wetzlich (FWE), Ute RINK (CDU) und Rolf Niemann (Die Linke).

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Sechs Abgeordnete aus Wildbach im Gemeinderat Bad Schlema. Foto: Georg Dostmann

Heimatgeschichte - Wildbach bekommt ein Online-Lexikon

von Mario Ulbrich

erschienen am 13.05.2016


Wildbach. Was hat es mit dem Bismarckstein in Wildbach auf sich und wo wurden früher Verbrecher gehenkt? Solche Fragen beantwortet eine neue Internetseite, die sich mit der Geschichte des Bad Schlemaer Ortsteils befasst. Ins Netz gestellt hat sie Stefan ESPIG (40). "Ich wollte ein Nachschlagewerk über meinen Heimatort schaffen", sagt der Autor. Neben Informationen zu Sehenswürdigkeiten und zur Ortsgeschichte widmet sich die Seite auch der Familienforschung. So gibt es eine Rubrik "Gesuchte Ahnen", die helfen soll, noch unbekannte Daten zu ehemaligen Wildbachern zusammenzutragen. www.wildbach-erz.de

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"Ich bin die Heimat durchzogen, und ich habe sie reicher gefunden, als ich zu hoffen gewagt hatte."

Als Wildbach noch katholisch war

Der Genealoge Stefan Espig hat die alten Gerichtsbücher seines Heimatdorfes ausgewertet. Entstanden ist eine wissenschaftliche Chronik, die Geschichten erzählt und eine Streitfrage klärt.

von Mario Ulbrich 

erschienen am 07.09.2016

Wildbach. Es war Fastnacht, aber dem Wildbacher Jakob SCHUBERT war nicht nach Lachen zumute. Ende Februar 1597 nahm er seine Handbüchse und erschoss sich. "Er hatte sich mit seiner Frau gezankt", sagt der Ahnenforscher Stefan ESPIG (41).

Diese Geschichte hat er in einem der ältesten Gerichtsbücher seines Heimatdorfes Wildbach gefunden. Dass sie überliefert wurde, hat weniger mit dem Selbstmord zu tun als vielmehr damit, dass der verzweifelte Jakob SCHUBERT ein Gut und viele Schulden hinterlassen hatte. Im Gerichtsbuch musste die Erbfolge vermerkt werden. "Schuberts Frau bekam das Gut und heiratete bald darauf einen anderen Mann, der für die Schulden aufkam", sagt ESPIG.

Stefan Espig mit seiner Tochter Naemi. Als begeisterter Genealoge kann man den Nachwuchs nicht früh genug an gewichtige Bücher heranführen. Foto: PF

von Jürgen Freitag

erschienen am 11.06.2016


Bad Schlema. Der Bad Schlemaer Gemeinderat Stefan S. ESPIG (Freie Wähler, Foto) hat im Netz eine Umfrage zur geplanten Fusion des Kurorts mit Aue gestartet. Darin können Bürger des Ortes seit Anfang dieser Woche abstimmen, ob sie mitentscheiden wollen, sprich: für oder gegen einen Bürgerentscheid in der Sache sind. ESPIG sagt: "Ich denke, wir sollten bei einem so großen Projekt nicht über die Köpfe der Menschen hinweg entscheiden." Die Umfrage sei gedacht, um sich eine Meinung zu bilden, was die Bürger wollen; sie sei privat initiiert. Der Gemeinderat hatte jüngst mehrheitlich beschlossen, Gespräche mit Aue über eine Zusammenführung der Kommunen zum 1. Januar 2018 zu führen. Ein Bürgerbegehren ist bisher nicht vorgesehen.

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"Je kaputter die Welt draußen, desto heiler muss sie zu Hause sein."

Genealogie - Ahnenforschung zu Adel und Goethe

von Mario Ulbrich 

erschienen am 08.09.2016


Bad Schlema. Die erzgebirgischen Familienforscher kommen am Wochenende in Bad Schlema zusammen. Auf dem dreitägigen Treffen, das am Freitag beginnt, gibt es Vorträge über die Schlemaer Unternehmerfamilie WILISCH, das Adelsgeschlecht der SCHÖNBURGer und seine Beziehungen zu GOETHE. Veranstalter sind die Arbeitsgemeinschaft für mitteldeutsche Familienforschung und der Adam-Ries-Bund.

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Stefan S. ESPIG referiert über das "Vermächtnis des Wildbacher Pfarrers Theodor W. LANDGRAF"

Referenten: Axel SCHLESINGER - Andreas GRÖGER - Gunter LASCH - Stefan S. ESPIG - Dr. Oliver TITZMANN - Erhard KÜHNEL

Familienforschung im Erzgebirge

17. Treffen des Arbeitskreises Erzgebirge der Arbeitsgemeinschaft

für mitteldeutsche Familienforschung (AMF) e.V.

9. - 11. September 2016 im Kurhotel Bad Schlema

Anmeldung bei Organisator Stefan S. ESPIG, Wildbach

M@il: Silberberg@Stefan-Espig.de Tel: +49 (0) 3772 | 35 999 5

"Du bist nicht mehr da, wo du warst – aber du bist überall, wo wir sind."

Grabreden erzählen über Menschen aus Wildbach

Familienforscher legen Buch mit Lebensläufen aus 19. Jahrhundert vor

von Mario Ulbrich

erschienen am 16.01.2020

Wildbach. Zwei erzgebirgische Familienforscher haben ein Buch mit einem für Außenstehende seltsam anmutenden Thema veröffentlicht: Leichenpredigten aus dem 19. Jahrhundert. Das zweibändige Werk enthält hunderte Grabreden aus Wildbach und Langenbach, die der damalige Pfarrer Friedrich-Wilhelm LANDGRAF und sein Sohn Theodor in den Jahren 1846 bis 1881 gehalten haben. „Sie gaben ihre Reden ins Kirchenarchiv, weshalb sie erhalten geblieben sind". sagt Stefan ESPIG (44). Der Wildbacher Familienforscher nennt die Grabreden einen Schatz. "Aus dieser Zeit gibt es wenige genealogische Daten. Hier bekommen wir die Lebensläufe unserer Ururururgroßeltern in geballter Form." Die Trauerreden berichten über den Werdegang der Verstorbenen, über ihren Besitz, ihre Familienverhältnisse und über ihre letzten Tage. Stefan Espig hat die Reden aus Wildbach bearbeitet, sein Kollege Rainer Florschütz (60) die aus Langenbach. FLORSCHÜTZ ist in Langenbach geboren. Er lebt heute in Erfurt, hat aber nie die Verbindung zu seinem Heimatort verloren, wie er sagt.

Stefan Espig mit den "Toten Chroniken". Foto: Naemi Espig

Der erste Verstorbene aus Wildbach im Buch ist Johann Christoph ZEUNER (†1. Januar 1846). Er wurde 74 Jahre und neun Tage alt, hatte elf Kinder und 33 Enkel. Für Langenbach ist Johann David QUECK (†16. Januar 1846) als erster Eintrag verzeichnet. Er starb im Alter von 77, hatte sechs Kinder und 25 Enkel. Von einem im Jahr 1852 gestorbenen Mann hieß es in der Grabrede, er habe nur zwölf Enkel erlebt. "Heute wäre das viel", sagt Stefan Espig. Der Wildbacher hat bereits ein Verzeichnis der Häuser in seinem Dorf sowie einen Band mit Gerichtsakten veröffentlicht. "Mein Lebensziel ist, alle verfügbaren Quellen aus der ehemaligen SCHÖNBURGischen Herrschaft Stein aufzuarbeiten und verfügbar zu machen", sagt er. Das zweibändige Buch im Eigenverlag erschienen. 712 Seiten im Hardcover kosten 100 Euro. Zu bestellen ist es unter: www.digilibri.de.

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Die alten Steine & ihre Rätsel