Eine wohl kleine Kirche, wohl in Holzbauweise, gab es schon seit Anlegung des Dorfes. Beweis dafür ist die recht große Pfarrhufe gleich neben dem Standort Kirche. Ab 1514 wird in keinem Schriftstück oder Dokument der Bau einer Kirche bis 1804 erwähnt. Auch Pfarrer und Chronist Theodor LANDGRAF schrieb, dass die alte Kirche lange vor der Zeit der Reformation gestanden haben muss.

Ein Hinweis auf einen Kirchen-Neubau könnte die Marien-Statue sein, welche als einziges Relikt aus der alten Kirche, die 1804-1806 erneuert wurde, noch erhalten ist. Diese wurde auf um das Jahr 1310 datiert. Möglicherweise könnte das hölzerne Kirchlein der neuen "St. Marienkirche zu Wildbach" um das Jahr 1310 Platz gemacht haben. Das deckt sich mit den Aussagen der Zeitzeugen und der Beschaffenheit der 1804 abgetragenen sehr baufälligen Kirche, welche dem Ende hin nicht einmal einen Turm besaß. Die Glocke hing in einen separaten Schuppen neben dem Gotteshaus.

180° Panorama des Kirchenschiffes

Ab 1730 trafen sich auch die Einwohner aus dem neu gegründeten Dörfchen Stein, gegenüber der Burg Stein, zum Gottesdienst in der Wildbacher Kirche.

Von 1804 bis 1806 wurde die noch heute vorhandene Kirche (Zeichnung oben, Landgraf), 394 Meter über dem Meeresspiegel, errichtet, nachdem wegen starken Verfall 1764 der alte Turm abgetragen wurde und 1779 die Kirche selbst gestützt werden musste. Als Baumaterial verwendete man zum Teil Steine der alten Kirche und Steine des Raubschlosses Isenburg. Unsere Kirche mit Ihrem nach Westen gebauten 52 Meter hohen Turm, 26 Meter Länge, 13 Meter Breite und 10 Meter Höhe im Inneren, präsentiert sich sehr imposant und macht doch einen freundlichen Eindruck.

Die Einweihung der neu erbauten Kirche zu Wildbach (Zeichnung rechts, Landgraf) fand am 20. Sonntag nach Trinitatis, als den 19. Oktober 1806, statt. Dieses Kirchweihfest jährt sich nun zum 200. Male. Dieses Ereignis wurde von unserer Kirchgemeinde im Oktober 2006 mit all seinen Gästen würdig gefeiert. Eine Festschrift zur Erbauung mit chronikalischen Auszügen wurde hierzu herausgegeben.

Herzog Moritz von Sachsen empfahl im Jahre 1541 die Einführung der Bücher und sein Nachfolger Kurfürst August ordnete dies dann sogar an. Zurück bis in das Jahr 1588 sind die heutigen Kirchenbücher erhalten geblieben.

180° Panorama

Die ersten und am häufigsten genannten Familiennamen in den über 400 Jahre alten Zeitzeugen sind:

  • Ebisch (EIBISCH)
  • Melmann, Melhorn (MEHLHORN)
  • Heidel (HEYDEL)
  • Schubarth (SCHUBERT)
  • Wündisch (WINDISCH)
  • Wendtler (WENDLER)
  • Nözell (NÖTZEL, Nietzel)
  • Kuntz (KUNZ)

Der erste bekannte evangelische Pfarrer, Matthias GERING aus Auerbach im Vogtl., trat 1549 hier ins Amt. Schon damals und bis ins Jahr 1837 gehörte unsere Parochie zur Ephorie Waldenburg. Das Pfarrhaus in Wildbach mit dem durch einen Torbogen verbundenen Pächterhäuschen, in dem die Familie des Kirchners und Glöckners wohnte, wurde 1796 bis 1797 erbaut. Davor standen ebenfalls an der gleichen Stelle ältere Pfarren. Das zum Beispiel 1662 erbaute Haus wurde schon 1716 durch ein neues ersetzt. Wann das erste Pfarrhaus hier stand ist bisher nicht zu sagen.


Weltnetzseite zur Kirchgemeinde Bad Schlema-Wildbach

Postkarten um 1940

Turmspitze der Kirche

Kirchenschiff

Postkarte zur 200 Jahr Feier

"Wer in der Zukunft lesen will, muss in der Vergangenheit blättern!"