Baguette royale

Quelle: https://www.hefe-und-mehr.de - Hier bitte das Originalrezept einsehen.

Originaltext ist durchgestrichen, wenn ich eine andere Vorgehensweise wähle/ (in Klammer Anmerkungen von mir)

Autolyse: 45min | Kneten: 5min | Ruhe, Falten: 60min | Kaltgare: 20h | Stückgare1: 20min | Stückgare2: 35min | Backen: 22min Ʃ 23h

Hauptteig

  • 500g Mehl Type 550

  • 340g kaltes Wasser (5-6°C)

  • 3g Hefe

  • 10g Salz

Baguette royale

Mehl mit Wasser mischen und 45 min ruhen lassen (Autolyse), dann Salz und Hefe hinzufügen und den Teig 8 min von Hand kneten. Nun den Teig 20 min gehen lassen.

Nun den Teig von den Seiten der Schüssel in die Mitte falten.

Wieder 20 min gehen lassen, erneut von den Seiten der Schüssel in die Mitte falten und den Teig für 24 Stunden bei 4°C im Kühlschrank gehen lassen. (Meine Abweichung: Wasser lange kalt laufen lassen, dann erst die 340g abnehmen. Dann ist das Wasser so kalt wie möglich. Nach der Autolyse knete ich die Zutaten in der Kenwood, 2min auf min dann 2-3min auf 1, das reicht. Danach ruht der Teig und wird von mir nach 20, 40 und 60 Minuten gefaltet und dann sofort in den Kühlschrank gestellt, in einer Schüssel mit festem Deckel. Mein Kühlschrank hat 6°C, also "darf" ich den Teig etwas früher herausnehmen ).

Den Ofen mit Backstein auf 250°C vorheizen. (ich mache es ohne Backstein).

Währenddessen Teigstücke von je 200g (?) abwiegen und diese locker zu Rollen von 15 cm formen und erneut 20 min ruhen lassen. (das Ruhen geschieht bei mir im Bäckerleinen, und in Wirklichkeit sind es je ca. 280g, wenn man es genau nimmt und drei Teiglinge macht)

Nun ganz sacht zu Baguettes von 30 cm rollen. Auf einer bemehlten Couch etwa 35 min gehen lassen. (wiederum im Bäckerleinen, danach gebe ich die Teiglinge vorsichtig auf ein gelochtes Backblech, schneide ein, und rein in den Ofen)

Vor dem Backen drei Mal einschneiden, in den Ofen einschießen und unter Schwaden ca. 25 min , bis die Kruste goldbraun ist. (Anmerkung: ich lasse den Dampf nach 7 Minuten ab, und backe die letzten 5 Minuten mit offenem Türspalt, in dem ich einen Holzlöffel dazwischenschiebe).

250°C für 22 min backen.

Schlußbemerkung:

Bei diesem Rezept halte ich mich bei den Zutaten minutiös an das Original. Es ist an Einfachheit kaum zu überbieten. Die Schwierigkeit besteht im Formen der Teiglinge und beim Einschneiden. Ich habe über 10 Versuche gebraucht, bis ich zufrieden war. Das Baguette ist eine Wucht, ich bräuchte nichts anderes...:-)

Dieses Rezept bietet mir auch einen tollen Rhythmus während der Woche. Abends Autolyse, Kneten, Falten, Kühlschrank. Am nächsten Abend abbacken und von vorne...

Am Wochenende mache ich aus dem gleichen Teig unglaubliche Brötchen.

Auch Bâtard können natürlich geformt werden.

Weiterer Hinweis: den Teig habe ich schon mal nach 15 Stunden, oder nach 36 Stunden aus dem Kühlschrank genommen und zu Ende verarbeitet. In beiden Fällen hat alles wunderbar geklappt, geschmacklich ist das "kurze" nicht ganz am Original, und das "zu lange" schmeckt anders und keinesfalls schlechter. Auch der Ofentrieb war bei beiden Abweichungen absolut in Ordnung!

Dieses Rezept ist also super einfach, gut einzuplanen, und ist zeitlich stauch- und dehnbar. Das ist mit ein Grund, warum ich immer wieder bei diesem Brot lande...

Funktioniert das Rezept auch auch auf die Schnelle innerhalb 12h? (08.11.2020)

Definitiv ja! Ich war die Tage in der Situation, daß für das nächste Frühstück nicht mehr genug Brot da war, das fiel jedoch erst abends so richtig auf. Üblicherweise mache ich dann die Mailänder Brötchen, die ganz hervorragend über die Nacht funktionieren. Ich wollte jetzt aber mal bewußt dieses Rezept probieren. Was habe ich gemacht: alles wie immer, TA168 und 1200g Gesamtmenge, allerdings habe ich die Hefemenge ganz leicht erhöht auf 5g, und nach Autolyse, Kneten und Falten, den Teig noch nicht sofort in den Kühlschrank gestellt (sondern erst nach ca. 45min.) Am nächsten Morgen dann alles ganz normal gemacht, auch bei den Gehzeiten der Teiglinge nichts in die Länge gezogen...und siehe da...Brötchen und der Bâtard haben exzellent funktioniert. Geschmacklich war das auch einwandfrei...

Fazit: dieses Rezept funktioniert auch, wenn der Teig abends gemacht wird, und der Teig nur über Nacht gehen kann im Kühlschrank.


Generelle Anmerkung:

Ich backe nach! Ich will gar nicht den Eindruck erwecken, als wäre KnowHow auf meinem Mist gewachsen oder die Rezepte aus meiner Feder stammen. Bei allen Fachbegriffen, über die man hier stolpert, empfehle ich auf jeden Fall das Nachsehen in der Quelle. Gleichwohl habe ich mittlerweile ausreichend Back-Selbstbewußtsein, daß ich vom Original zum Teil beim Rezept und zum Teil bei der Vorgehensweise abweiche. Dies mache ich jeweils kenntlich, siehe oben.

Wenn hier Photos gezeigt werden, dann stammen die grundsätzlich von mir und geben entsprechend mein Backergebnis und die von mir genutzten Utensilien wieder.