Die Guttenberg-Affäre
Die Hauptfigur der Affäre, die im Zentrum der Redeanalyse steht, ist Karl-Theodor zu Guttenberg (*1971). Guttenberg wuchs in einer vermögenden, fränkischen Adels-Familie auf und studierte Rechtswissenschaften. Als Mitglied der CSU wurde er 2002 in den deutschen Bundestag (Parlament der BRD) gewählt. Im jungen Alter von 38 Jahren wurde Guttenberg 2009 «Bundesminister für Wirtschaft und Technologie» im Kabinett der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Im selben Jahr noch wechselte er an die Spitze des Bundesverteidigungs-Ministeriums. Zwischen 2002-2007 verfasste er neben seiner politischen Tätigkeit als Parlamentarier eine Doktorarbeit mit dem Titel «Verfassung und Verfassungsvertrag» an der Universität Bayreuth. Und diese Doktorarbeit rückte im Februar 2011 ins Zentrum des öffentlichen Interesses.
Abb.1: Karl Theodor zu Guttenberg; Quelle: siehe Abbildungsverzeichnis
Plagiats-Verdacht und parlamentarische Debatte
Im Februar 2011 gerät der Bundesverteidigungsminister Guttenberg öffentlich unter Druck, weil ihm vorgeworfen wird, in seiner Doktorarbeit betrogen zu haben. Er habe aus zahlreichen fremden Quellen abgeschrieben, ohne diese Quellen in seiner Dissertation anzugeben. Seine Doktorarbeit sei darum ein Plagiat. Am 12.2.2011 wurden die Vorwürfe das erste Mal öffentlich erhoben. Innerhalb von wenigen Tagen entwickelte sich die Affäre Guttenberg zu einem veritablen politischen Skandal. Parlamentarier des Deutschen Bundestages verlangten wegen der Verdächtigungen eine sogenannte «Aktuelle Stunde» zur Affäre Guttenberg. Sie fand am 23.2.2011 zwischen 15.40 Uhr und 17.02 Uhr statt.