WITTMANN, K. & G. KOMARNICKI, 2001: Risikobeurteilung einer atmosphärischen Schwermetallintoxikation der Wohnbevölkerung durch Ergebnisse aus ökotoxikologischen Untersuchungen an Stadtbiotopen. Schlußbericht zu Projekt H-206/99; Hochschuljubiläumsstiftung der Stadt Wien. Institut für Medizinische Biologie, Wien: 1-36.
In drei Wiener Pensionistenwohnhäusern wurden von April bis Oktober 2000 monatlich Staubproben (Gesamtstaub, PM10, PM25) genommen. Gleichzeitig wurden die gleichen Staubfraktionen auch im Außenbereich gesammelt und zusätzlich Boden- (0-5 cm und 5-10 cm), Vegetations- und Asselproben (Porcellio scaber) genommen. Mittels AAS wurden die Pb und Cd Gehalte in den sauren Aufschlußlösungen (Staub, Boden, Vegetation, Asseln) bzw. wässrigen Extraktionen (Staub, Boden, Vegetation) bestimmt. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie lassen sich wie folgt zusammenfassen: Messungen von Metallgesamtgehalten in Böden liefern ein Bild der langfristigen lokalen Belastungssituation, die sich aus der geologischen Ausgangssituation und dem kontinuierlichen Staubeintrag zusammensetzt. Die hoch bioverfügbaren wasserlöslichen Metallkomponenten werden dem Boden durch die Pflanzen und durch Niederschläge entzogen und durch den Staubniederschlag permanent nachgeliefert. Der Gehalt an wasserlöslichen Schwermetallen in Bodenextraktionslösungen ist somit ein Anhaltspunkt für die Menge und Zusammensetzung des Luftstaubs und spiegelt sich in der Vegetation wider. Aus den Analyseergebnissen von Isopoden lassen sich ebenfalls indirekte Rückschlüsse auf den Eintrag bioverfügbarer Aerosole ziehen. Wasserlösliche Schwermetallkomponenten stellen das größte Gefahrenpotential bei der Inhalation von Staubpartikeln durch den Menschen dar. Da die Ergebnisse von Innen- und Außenstäuben sehr stark miteinander korrelieren, kann durch Untersuchungen wässriger Bodenextraktionen, der Vegetation und von Asseln auch ein Beitrag zur Risikobeurteilung des atmosphärischen Intoxikationspotentials für den Menschen durchgeführt werden.
Aerosol samples (TSP, PM10, PM2.5) were collected monthly from April to October 2000 in three pensioner dwelling houses. In addition, aerosol samples and samples of soil (0-5 cm and 5-10 cm) vegetation and isopods (Porcellio scaber) were taken simultaneously outdoors. Total contents and water soluble contents of Pb and Cd were determind by AAS. The results of the present study can be summarized as follows: Total metal contents in soil reflect the local long-time burden which results from the geological situation and the continuous input via dustfall. Highly bioavailable water soluble metal compounds in soils are removed by precipitation and plants and are subsequently supplied by dustfall. Thus the content of water soluble heavy metals in soil extracts is an indication of the amount and the composition of aerosols which is furthermore reflected in the vegetation. From the analysis of isopods indirect conclusions on the input of bioavailable aerosols can be drawn as well. Water soluble heavy metal compounds of inhalated aerosols are most harmful to humans. The results for indoor and outdoor aerosol samples are highly correlated, thus the investigation of metal contents in soil extracts, vegetation and isopods helps to estimate the risk for human health because of airborne dust.
ecotoxicology; biomonitoring; heavy metals; urban ecology
Porcellio scaber; Homo sapiens