WITTMANN, K. J., 1996c: Durchführung der Daphnien- und Algenzuchten für einen dynamischen Daphnientest. Projektbericht Verbund Hydro Austria. Institut für Medizinische Biologie, Wien: 1-20.
Der Projektauftrag umfaßt:
1. Betreuung der Daphnien- und Algenkulturen
2. Aufbereitung von Algen- und Daphnienmedien
3. Mikroskopie für Morphometrie und Wachstum der Algen
4. Messung von organischem Kohlenstoff
5. Kontinuierliche Beobachtung der Daphnien auf mögliche Krankheiten und Infektionen
6. 3-monatige Zwischenberichte und Schlußberichte
Daphnienzucht
Die Aufzucht der Daphnien und ebenso die Beschickung des Testgerätes wurden weitgehend im Sinne der Richtlinien des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen für dynamische Toxizitätstests eingerichtet (JAKscH, 1995; HERNDL & MÜLLER-NIKLAS 1996). Bei den in Zucht genommenen Daphnia pulex handelt es sich um einen definierten Klon (LUA-Klon) des Landesumweltamtes Nordrhein-Westfalen. Zum Einsatz im Testgerät kamen aus praktischen Gründen jedoch nur Tiere der Art Daphnia magna. Diese stammen von Wildfängen aus dem Raum Wien, wobei alle klonale Nachkommen eines einzigen isoliert gehaltenen Weibchens sind. Die in Zucht genommenen parthenogenetischen Tochtergenerationen sind daher alle genetisch gleich, wodurch unter Beachtung der entsprechenden Maßnahmen die Vergleichbarkeit aller Versuchstiere gewährleistet ist.
Nach JAKSCH (1995) wurden die Tiere von Daphnia magna und Daphnia pulex in 21 Bechergläsern gehalten, gefüllt mit 1200 ml M4 Medium nach ELENDT-SCHNEIDER (siehe unten). Beim Neuansatz wurden die Behälter mit jeweils 20 adulten Individuen beschickt, um sicherzustellen, daß stets genug Jungdaphnien zur Verfügung stehen und zugleich ein möglicher Überbesatz vermieden wird. Von Daphnia magna wurden ständig fünf Gläser, von Daphnia pulex mindestens ein Glas gehalten. Die Tiere wurden längstens zwei Monate gehalten, da sich ab dem Alter von 60 Tagen erste Anzeichen von Seneszenz bemerkbar machten, in Form zunehmenden Parasitenbefalls, erhöhter Sterblichkeit und/oder verminderter Fertilität. Die Jungtiere erreichten bereits nach circa drei Wochen die volle Natalität. Alle Zuchtgläser wurden in einem Klimaraum mit zeitgeschalteter Beleuchtung (Rhythmus von 16 Stunden Licht und 8 Stunden Dunkelheit) bei konstant 20° C inkubiert. Die Zuchtgläser wurden beschattet, um die Bildung von Algen am Gefäßboden zu vermeiden, die wiederum als Nährboden für Bakterien dienen könnten.
Zuchterfolg und Wachstum der Tiere im Berichtszeitraum sind aus Tab. 1, 2 und 3 zu entnehmen. Männchen oder Dauereier als Hinweise auf ungünstige Lebensbedingungen traten nicht auf. Die Produktion an Jungen war für den Betrieb des Testgerätes immer erheblich mehr als ausreichend.
environmental monitoring; biotests; Daphnia Test; automatic monitoring; freshwater monitoring; water quality assessment
Daphnia magna; Daphnia pulex; Scenedesmus acuminatus