"Welveraner Waldroute", 12 km durch die Wälder um Welver
Die Bezeichnung „Welveraner Waldroute“ ist zwar angelehnt an den bekannten Premiumwanderweg „Sauerland-Waldroute“, jedoch handelt es sich dabei weder um einen zertifizierten Qualitätsweg, noch ist er überhaupt in der Örtlichkeit ausgeschildert. Vielmehr berücksichtigt der Titel unserer Wanderung am 03.11.2013 die Tatsache, dass der Zentralort Welver nördlich und östlich des Siedlungsbereiches von ca. 298 ha Wald umgeben und ein beliebter Ort der Naherholung für die ortsansässige Bevölkerung ist. Die Wege in den seit dem Jahre 2003 unter Naturschutz stehenden „Wäldern um Welver“ waren das Ziel während unserer Herbstwanderung am ersten Sonntag im November.
Bild 1: Wandergruppe am "800-Jahre-Denkmal" in Kirchwelver
Auf dem Programm stand eine 12 km lange Tour kreuz und quer durch den heimischen Forst auf bestehenden Pfaden und Waldwegen, wobei auch punktuell bebaute Bereiche - insbesondere das Sport- und Freizeitzentrum - tangiert wurden, um letztendlich die geplante Streckenlänge zu erreichen.
Regen und sturmartige Böen der letzten Tage legten an diesem Sonntag glücklicherweise eine Pause ein, so dass sich immerhin 25 Mitwanderer am Start einfanden. In dieser beachtlichen Gruppenstärke ging es anfangs durch das historische Kirchwelver vorbei an den Gotteshäusern und dem neu angelegten Klostergarten. Hinter dem Heimathaus begann mit dem „Klosterholz“ der erste Waldabschnitt.
Schon im 19. Jahrhundert wurde dieser Bereich vor allem seitens der benachbarten Ruhrgebietler als Naherholungsgebiet genutzt, da Welver zu dieser Zeit durch den Bahnbau über eine günstige Lage im Verkehrsnetz verfügte. Jedes Wochenende transportierte die Bahn die Ausflügler zum Ziel Welver, das wegen seiner schönen Waldgebiete bevorzugt wurde. Dies erklärt auch die zu damaligen Zeiten verhältnismäßig hohe Zahl (10) an Gaststätten.
Im „Klosterholz“ - mit einer Schleife entlang des Sport- und Freizeitzentrums - legten wir die ersten 7 km zurück. Das Gruppenfoto (Bild 1) entstand während einer Pause am Gedenkstein „800-Jahre-Welver“ östlich des Friedhofes. Dieser Platz wurde im Zuge der 800-Jahr-Feier im Jahre 1979 geschaffen. Die ursprünglich hier vorhandenen vier Linden mussten vor kurzem gefällt und durch Neuanpflanzungen ersetzt werden.
Bild 2: am nördlichen Waldrand des Klosterholzes
Von hier aus ging es in den zweiten Waldabschnitt, dem Staatsforst. Im Staatsforst gab es in den 1970er Jahren einen „Trimm-dich-Pfad“, so dass dieser Bereich heute noch mit der ehemaligen Fitnessaktion in Verbindung gebracht wird und der Begriff „Trimmwald“ weiterhin geläufig ist, obwohl schon seit langem keine Geräte mehr vorzufinden sind. Wir wanderten auf den Spuren des alten „Trimm-dich-Pfades“ begleitet vom Rascheln des Herbstlaubes und von Sonnenstrahlen, die sich ihren Weg durch das schon recht kahle Geäst der Bäume suchten.
Die Herbstwanderung auf unserer selbst konstruierten „Welveraner Waldroute“ fand ihren kulinarischen Abschluss im Café „Wintergarten“ des Altenzentrums. Hier, am Rande des Klosterholzes, schloss sich der fußläufige Rundkurs und bei wahlweise Torte, Waffeln oder belegten Schnittchen wurde uns bewusst, dass das Wanderjahr 2013 so langsam zu Ende geht.
Wer sich im Kreise des SGV Welver in diesem Jahr noch einmal bewegen will, dem sei die Kurzwanderung am 1. Advent empfohlen…. mit Abschluss auf dem Weihnachtsmarkt im malerischen Kirchwelver.
Text u. Fotos: D. Große