Marktformen
Einführung
Markt bezeichnet in der Wirtschaftswissenschaft das Zusammentreffen von Angebot und Nachfrage nach einem ökonomischen Gut (z. B. einer Ware oder Dienstleistung). Eine auf Märkten basierende Ökonomie wird als Marktwirtschaft bezeichnet. Ein Markt, der relativ vielen, auch unrealistischen Hypothesen genügt, wird vollkommener Markt genannt und dient als Referenzmodell in den Wirtschaftswissenschaften.
Das Grundprinzip des Marktes ist der Tausch. Durch Verwendung eines allgemein anerkannten Tauschmittels (zum Beispiel Geld) kann der Tausch „Gut gegen Gut“ (Realtausch) zeitlich voneinander getrennt werden. Je nach dem Handelsobjekt, das auf dem Markt gehandelt wird, wird auch von Finanz- (Börsen, Geld-, Devisen- oder Kapitalmärkten), Faktor- (Arbeitsmärkten) und Konsumgütermärkten usw. gesprochen.
Marktteilnehmer (Akteure) sind die Anbieter und Nachfrager, die aufgrund einer mehr oder weniger festgelegten Marktordnung den Austausch ihrer Handelsobjekte in der „realen Warenwelt“ vollziehen. Derjenige Preis eines Gutes, der zur Übereinstimmung von angebotener und nachgefragter Menge führt, dem sogenannten Marktgleichgewicht, wird als allgemeiner Marktpreis oder Gleichgewichtspreis bezeichnet.
"Marktformen" bezieht sich auf die verschiedenen Typen von Märkten, die sich durch bestimmte Merkmale wie die Anzahl der Anbieter und Nachfrager, die Art der Produkte und das Vorhandensein oder Fehlen von Markteintrittsbarrieren unterscheiden. Die Klassifikation von Marktformen ist ein Grundkonzept in der Mikroökonomie und hilft, das Verhalten von Unternehmen und Konsumenten sowie die Preissetzung in verschiedenen Umgebungen zu verstehen (Entnommen aus Gabler Wirtschaftslexikon 2023).
Arten von Märkten
Die traditionellen Marktformen kategorisiert nach Nachfrager und Anbieter sind:
Vollkommener Wettbewerb (Polypol):
Viele Anbieter und viele Nachfrager
Homogene Produkte (d.h. die Produkte sind nicht voneinander unterscheidbar)
Keine Markteintrittsbarrieren
Vollständige Information für alle Marktteilnehmer
Beispiel: Landwirtschaftliche Produkte wie Weizen auf einem globalen Markt
Monopolistischer Wettbewerb:
Viele Anbieter und viele Nachfrager
Unterschiedliche Produkte (Produktdifferenzierung)
Geringe Markteintrittsbarrieren
Beispiel: Restaurants, Kleidungsmarken
Oligopol:
Einige wenige große Anbieter dominieren den Markt
Produkte können homogen (z.B. Benzin) oder differenziert (z.B. Smartphones) sein
Höhere Markteintrittsbarrieren durch z.B. hohe Anfangsinvestitionen, Netzwerkeffekte
Die Entscheidungen eines Unternehmens können direkte Auswirkungen auf andere Unternehmen im Markt haben (interdependentes Verhalten)
Beispiel: Fluggesellschaften, Mobilfunkanbieter
Monopol:
Ein einziger Anbieter ohne Konkurrenz
Keine nahe Substitute für das Produkt des Monopolisten
Hohe Markteintrittsbarrieren
Der Monopolist ist Preissetzer, kann aber nicht unbegrenzt den Preis erhöhen, ohne die Nachfrage zu verringern
Beispiel: Lokale Energieversorger in Gebieten, in denen nur sie Strom oder Gas liefern
Diese Kategorisierungen sind idealtypische Modelle, die in der realen Welt in reiner Form selten vorkommen. Sie dienen hauptsächlich dazu, das wirtschaftliche Verhalten in verschiedenen Marktumgebungen zu verstehen und zu analysieren.