Der klassische Roman von Dashiell Hammett ist und bleibt ein Musterbeispiel für jeden Krimi. Es folgt eine ausführliche Analyse: Vorgeschichte – Haupt– und Hintergrundhandlung während ihres Verlaufes.
Diese Form der Aufbereitung macht die Geschichte beinahe unleserlich. Wie jeden Krimi, wenn er analysiert vorliegt. Es empfiehlt sich daher, vorher den Roman zu lesen oder den Film sich anzuschauen (oder dessen ausführliche Inhaltsangabe zu lesen).
Teile der Geschichte, die wir nicht unmittelbar bezeugen, sondern aus dem Geschehen rekonstruieren müssen, werden kursiv wiedergegeben.
Casper Gutman sucht die Welt nach dem Malteser Falken, einer wertvollen Statuette, ab.
Floyd Thursby wird aktenkundig in St. Louis als bewaffneter Bandit, mehrmals festgenommen. Da er einer mächtigen Bande angehört, kann man ihm nicht viel anhaben.
Thursby wechselt nach New York, wo er Leute mit Poker-Falschspiel ausplündert. Seine Freundin verrät ihn. Er sitzt ein Jahr im Knast, bis ein Anwalt ihn herausholt.
Zwei Jahre später sitzt er kurz wegen Körperverletzung (er hatte eine Freundin, nachdem sie ihn „lächerlich gemacht“ hatte, mit seinem Revolver geschlagen).
Thursby wird Leibwächter eines mächtigen Glücksspielers. Als dieser mit „Kollegen“ wegen Geld aneinander gerät, macht Thursby sich mit ihm aus dem Staub.
Konstantinopel: Gutman spürt den Falken im Haus des russischen Generals Kemidow.
Er bietet Kemidow viel Geld dafür, zu viel. Kemidow zögert.
Thursby hat es nach Konstantinopel verschlagen.
Kemidow lässt eine Kopie des Falken anfertigen, um sie an Gutman zu verkaufen.
Gutman schickt, um an Kemidows Falken zu kommen, Brigit O’Shaugnessy vor.
Brigit lernt Thursby kennen.
Um den Falken an Gutman vorbei zu bekommen, versucht Brigit bei einem jungen Leibwächter zu landen. Der ist aber schwul. Sie tut sich mit seinem Geliebten, Joel Cairo, einem Mitarbeiter Kemidows, zusammen.
Da Cairo als Schwuler sich nicht von ihr kontrollieren lässt, legt Brigit sich Thursby als Geliebten zu. Sie dreht es, dass Cairo im Gefängnis festsitzt – macht sich mit Thursby und dem Falken davon in Richtung Hongkong.
Cairo kommt den beiden dicht auf den Fersen. Er hat sich von Kemidow beauftragen lassen, den Falken wiederzubeschaffen.
In Hongkong lacht sich Brigit einen Kapitän an, dem sie ein Paket (mit dem Falken) anvertraut. Danach fährt sie auf einem schnelleren Schiff mit Thursby voraus nach San Francisco.
Cairo, der ihre Spur bis Hongkong verfolgt hat, bringt heraus, dass Brigit mit dem Kapitän eines bestimmten Schiffes gesehen wurde, dann aber ein schnelleres genommen hat.
Er tut es ihr gleich.
Brigit O’Shaugnessy und Thursby erreichen San Francisco. Während sie mit ein paar Reisetaschen ins St. Mark’s Hotel geht, muss Thursby in einem anderen Hotel absteigen.
Einige Tage vergehen mit Warten auf das Schiff des Kapitäns.
Brigit plant, sich Thursbys inzwischen zu entledigen: indem sie seine Überwachung organisiert und ihn – im Glauben, es seien Schatten der Vergangenheit – auf den Beobachter hetzt, damit der ihn erledigt oder von ihm erledigt wird. Falls Thursby darauf nicht anspringt, plant sie, den von ihr angestellten Schatten selber mit Thursbys Waffe zu erschießen, um Thursby dadurch, während das Schiff mit der Beute eintrifft, mindestens in U-Haft zu schaffen.
Ohne es Thursby zu sagen, mietet Brigit sich eine Wohnung. Sieht zu, dass ihre Koffer dorthin geschafft werden.
Gutman hat währenddessen mitbekommen, dass seine treulose Agentin in San Francisco weilt. Er glaubt, dass sie den Falken bei sich hat.
Inzwischen trifft auch Cairo in San Francisco ein.
Gutman, sein Assistent Wilmer und seine Tochter kommen nach San Francisco. Bei der Überwachung von Brigits Hotel merken sie, dass diese einen gefährlichen Killer (Thursby) zum Leibwächter hat.
Mittwoch
Brigit verabredet sich mit Thursby zum Essen und Tanzen. Er soll sie diesen Abend in ihrem Hotel abholen. Dann macht sie sich auf den Weg zu dem Büro des Privatdetektivs Sam Spade. Der Sekretärin stellt sie sich als “Mrs. Wonderly” vor.
1 Mittwochnachmittag Mrs. Wonderly spricht bei Sam Spade vor. Sie sei aus New York, ihre minderjährige Schwester von dort mit einem in England verheirateten Familienvater, Floyd Thursby, nach San Francisco durchgebrannt. Mrs. Wonderly habe Thursby getroffen, sei für heute Abend mit ihm verabredet. Vielleicht bringe er die Schwester mit, wahrscheinlich aber nicht. Spade und sein Partner sollen die kleine Schwester finden, Thursby entreißen und auf den Heimweg bringen. Nicht irgendein Detektiv, sondern der Mrs. Wonderly inzwischen bekannte Partner Spades soll Thursby beim Weggehen von dem Treffen mit ihr heute Abend beschatten, damit er ihn zu der kleinen Schwester führt. – Mrs. Wonderly betont immer wieder die Gefährlichkeit Thursbys: Sie traue ihm zu, jemanden zu töten, um sich zu retten.
[parallel zur Haupthandlung geschehende Ereignisse werden weiterhin kursiv wiedergegeben]
Gutman vollzieht nach, dass Brigit sich mit Thursby einen notorischen Killer zum Beschützer ausgesucht hat. Gutman plant darauf, einen Handel mit Thursby zu schließen.
Spades Partner zieht seine Frau bei Abendessen auf, er treffe sich mit einem Mädchen im Hotel; das sei ihre Chance für den ersehnten Scheidungsgrund.
Als Spades Partner weg ist, fängt seine Frau zu denken an, dass an seinen Bemerkungen etwas dran sein könnte. (Ein Scheidungsgrund käme ihr gelegen, um Spade zu heiraten.)
Spades Partner postiert sich in der Lobby des St. Mark’s Hotel.
Die Frau von Spades Partner holt ihren Wagen aus der Garage und beobachtet hinterm Steuer das St. Mark’s Hotel.
21.00
Thursby holt Brigit, wie verabredet, aus ihrem Hotel ab. Spades Partner folgt den beiden.
Seine Frau sieht ihn, wie er die beiden beschattet. Damit ist klar, dass er sie mit dem „Scheidungsgrund“ auf den Arm genommen hat. Sie nimmt sich vor, erst nach ihrem Gatten zu Hause einzutreffen, um ihn auf diese Weise zu ärgern.
21.45
Die Frau von Spades Partner fährt zu Spades Wohnung. Er ist nicht zu Hause.
Thursby und Brigit essen. Sie macht ihn darauf aufmerksam, dass er beschattet wird.
22.00
Die Frau von Spades Partner fährt durch die Gegend. Versucht es erneut bei Spades Wohnung. Er ist immer noch nicht da.
Während Brigit und Thursby tanzen, macht sie ihn erneut darauf aufmerksam, dass sie beschattet werden.
Inzwischen macht Wilmer sich auf den Weg, um Thursby zu Gutman zu bringen.
22.30-0.30
Die Frau von Spades Partner schaut sich im Kino einen Film an.
Nachdem Thursby keine Anstalten macht, auf seinen Beschatter loszugehen, bringt Brigit sich, bevor Thursby in sein Hotel zurückkehrt, in den Besitz seines englischen Revolvers.
Brigit hält Spades Partner davon ab, Thursby zu folgen, lockt ihn stattdessen unter einem Vorwand in Richtung von Thursbys Hotel.
Vor diesem fängt gerade Wilmer Thursby ab und bringt ihn zu Gutman.
In einer Sackgasse erschießt Brigit Spades Partner mit Thursbys Revolver. Lässt diese Waffe am Tatort zurück.
Die Frau von Spades Partner isst derweil in einem Restaurant. Sie fährt anschließend nach Hause.
Ein Streifenpolizist entdeckt die Leiche von Spades Partner.
2.00
Die Frau von Spades Partner trifft ihren Mann nicht zu Hause an. Es ärgert sie, vor ihm zu Hause zu sein.
Gutman unterbreitet Thursby ein Angebot, die Aushändigung des Falkens betreffend, was dieser aus Loyalität zu Brigit ausschlägt.
2 Donnerstag Spade wird in eine Sackgasse über einer Böschung gerufen, die hinab sein Partner erschossen wurde.
Die Frau von Spades Partner ist inzwischen erneut zu Spades Wohnung gefahren. Aber Spade ist nicht zu Hause.
Die Leiche wurde von einem Streifenbeamten entdeckt, dem der eingerissene Böschungszaun auffiel. Ein ungewöhnlicher neben die Leiche geschlitterter englischen Revolver, in dem ein Schuss fehlt, wurde sichergestellt. Spade bildet aus der Stellung „des Mannes“, der seinen Partner durch den Mantel erschoss, anhand der eingerissenen Begrenzung nach, wie sein Partner, in die Brust getroffen, rückwärts hinunterstürzte. Spade will die Leiche nicht sehen; er würde auch nicht mehr feststellen können als die Polizei. Die sagt, dass man einen unberührten Revolver in der Hüfttasche der Leiche entdeckt habe. Der Mantel sei zugeknöpft gewesen. Das Geld unberührt. Auf die Polizeifrage nach dem Auftrag erwähnt Spade die Beschattung Thursbys, eines englischen Familienvaters auf Abwegen, schweigt sich aber über den Auftraggeber aus. – Spade ruft seine Sekretärin an. Sie soll zur Frau des Partners gehen und ihr den Tod ihres Mannes mitteilen.
2.30
Die Frau von Spades Partner ist gerade dabei, sich ins Bett zu legen, da klingelt Spades Sekretärin. Die Frau von Spades Partner geht rasch ins Bett. Dann kommt sie, um die Türe zu öffnen. Spades Sekretärin informiert sie über den Tod ihres Mannes. Die Sekretärin bemerkt, dass die Frau gerade erst ins Bett gegangen ist.
Auf dem Rückweg zu seinem Hotel schießt Wilmer Thursby in den Rücken.
4.30
Nachdem Spade wieder zu Hause ist, taucht die Polizei auf, will Spades Waffen sehen. Sie sind im Büro. Spade wird verdächtigt, nach Verlassen des Tatortes Thursby erledigt zu haben. Er wurde mit vier Schüssen im Rücken vor dem Hotel, in dem er wohnte, gefunden, seine Pistole voll geladen im Halfter. Die Polizisten wollen wissen, was es mit Thursby auf sich hat. Spade weiß es selber nicht.
3 Donnerstagmorgen Die Witwe seines Partners mutmaßt, Spade habe seinen Partner erschossen, um sie heiraten zu können. Die hätte selber Grund gehabt, unterstellt Spades Sekretärin, und prangert den Versuch der Witwe gestern Nacht an, ihre Abwesenheit von zu Hause während der Tatzeit zu vertuschen (indem sie vorgab, die ganze Zeit im Bett gewesen zu sein).
9.30
Brigit verlässt das Hotel. Kommt nach einer Stunde mit einem Mietwagen wieder, lässt sich ihre Taschen hineintragen, bezahlt, fährt weg.
Auf der Suche nach Mrs. Wonderly, seiner Auftraggeberin, findet Spade vom ihm befreundeten Empfangschef heraus, dass sein Partner gestern Abend im Hotel gesehen wurde. Mrs. Wonderly hatte sich dort ohne großes Gepäck von New York kommend eingeschrieben, sei am Vormittag weiter nach Los Angeles. Öfters ist sie mit einem Mann, auf den die Beschreibung zutrifft, die sie von Thursby gab, gesehen worden.
Von Thursbys Tod erfahrend, wird Brigit klar, dass Gutman in der Stadt ist und den Falken will. Bis zu dessen Eintreffen braucht sie einen neuen Beschützer.
Inzwischen war die Polizei im Büro, um Spades Waffen zu überprüfen. Und Mrs. Wonderly hat sich aus einem Appartement-Haus gemeldet. Spade soll dort nach Mrs. Leblanc fragen.
Cairo entdeckt den ersten Hinweis auf die Leute, die er sucht, in der Zeitung: Thursby – tot! Der Artikel deutet eine Verbindung zu dem Mord an Spades Partner an. Was Cairo darauf bringt, dass Spade wissen könnte, wo das ist, was Cairo sucht: der Falke. Er entschließt sich, bei Spade auf den Busch zu klopfen.
4 Donnerstagvormittag Mrs. Wonderly/Leblanc heißt in Wirklichkeit Brigit O’Shaugnessy. Sie gesteht, dass ihre Geschichte gestern lauer Schwindel war; Spade sagt, er hätte sie eh nicht geglaubt. Nun soll er sie aus den Mordermittlungen heraushalten, ohne dass sie sich ihm deswegen weiter anvertrauen muss. Gestern Abend sei sie mit Thursby aus gewesen, dieser danach von Spades Partner in die Nacht verfolgt worden. Nachdem ihr Zimmer Spuren von Durchsuchung gezeigt hatte, habe sie gleich heute das Hotel verlassen. Thursby, ihr Freund, mit dem sie vor kurzem aus Hongkong eintraf, habe „Verrat geübt“ und Spades Partner für sie herausfinden sollen, mit wem er’s dabei womöglich hielt. Brigit ist der Überzeugung, dass Thursby den Partner Spades erschossen hat. Obwohl, erinnert Spade, seine Handfeuerwaffe voll geladen im Halfter gesteckt hat? Brigit meint dagegen, er habe immer einen zweiten Revolver in der Manteltasche getragen, da er Angst vor Racheakten wegen Geschichten aus seiner Vergangenheit hatte. Darüber, wer Thursby erschossen haben könnte, will sie lieber nichts sagen. Sie wirkt sehr ängstlich. Spade nimmt ihr für seinen Versuch, sie aus den Ermittlungen zu halten, reichlich Geld ab. – Sein Anwalt soll sehen, wie sich Spade auf irgendeine Schweigepflicht berufen kann. – Joel Cairo spricht vor: ob Spade eine Verbindung zwischen dem Tod seines Partners und Thursbys sieht? Denn er, Cairo, versuche da, „ein Zierstück“ wiederzubeschaffen. Zehnmal soviel viel Geld wie Brigit O’Shaugnessy bietet er Spade „im Namen des rechtmäßigen Eigentümers“ der schwarzen Figur eines Falkens für deren Wiederbeschaffung. Und zieht eine Pistole, nachdem Spades Sekretärin gegangen ist...
5 Donnerstag ...um Spades Büro nach der Figur zu durchsuchen. Spade schlägt Cairo bewusstlos, bildet aus dem Inhalt seiner Taschen griechische Staatsbürgerschaft, einen Aufenthalt in China nach, und – anhand eines Zeitungsausschnittes über die Morde – dass Cairo wohl so auf ihn gekommen ist. Eine Eintrittskarte verrät Spade, in welches Theater Cairo zu gehen vorhat. Als Cairo zu sich kommt – hält er sein Angebot an Sam Spade aufrecht. Den „rechtmäßigen Eigentümer“ hält er geheim, auch als Spade droht, andernfalls die durch sein Hereinkommen implizierte Verhedderung in die Morde von gestern Abend zu melden; Cairo weiß, dass Spade ein Geschäft vorziehen wird. Dieser nimmt ihm entsprechend Geld ab. Cairo glaubt, dass Spade weiß, wie der Vogel entwendet wurde. Der rechtmäßige Besitzer habe mehr Anspruch darauf als Thursby! Spade bringt aufs Geratewohl eine „Tochter“ ins Spiel. Cairo leugnet heftigst, dass jemand, von dem er glaubt, das Spade ihn damit anspricht, „der Eigentümer“ sei, und will wissen, ob die Person in der Stadt ist. Weigert sich aber im Gegenzug, seine Karten auf den Tisch zu legen. „Wenn Sie mehr wissen als ich, werde ich von Ihrem Wissen profitieren. Wenn Sie aber nicht mehr wissen, war es ein Fehler von mir, zu Ihnen zu kommen“, den er durch Offenlegen seiner Karten nur verschlimmern würde. Spade könne Cairo im Hotel Belvedere erreichen. Als er ihm seine Waffe zurückgibt, setzt Cairo diese erneut ein – um Spades Büro zu durchsuchen...
Der Bruder des ermordeten Partners, eingeweiht von seiner Schwägerin, geht zur Polizei, um diese von seinem Verdacht zu informieren, dass Spade geschossen habe, um die Frau des Ermordeten zu heiraten.
6 Donnerstagabend Jemand beschattet Spade. Der fängt Cairo beim Betreten des Theaters ab, um zu fragen, ob er ihn kennt. Cairo verneint, scheint aber auch nicht unbesorgt, von dem Mann nun zusammen mit Spade gesehen worden zu sein. – Spade schüttelt den Schatten ab. – Brigit O’Shaugnessy freut sich, dass die Mordermittler nichts von ihr erfahren müssen. Schreit Verrat, als sie von Spade erfährt, dass er nun auch für Cairos Geld arbeitet, den Falken sucht! Auch sie, entgegnet Spade, hat ihm bisher nur Geld, nicht etwa Vertrauen geschenkt, von einer Falkenstatuette, über den sie offenbar verfügt, kein Wort gesagt. Spade will endlich einen Anhaltspunkt, dass sie nicht nur improvisiert, begnügt sich dann aber erneut mit ihrer Zusicherung, sie wisse schon, was sie tue. Er soll ihr nur ein Gespräch mit Cairo ermöglichen: nach dessen Theaterbesuch in Spades Wohnung. – Davor lungern die Witwe seines Partners und der wieder aufgetauchte Schatten, als Spade mit Brigit einkehrt. Die Witwe will dringend mit Spade „reden“; wissend, dass es nur um ihre Beziehung geht, fertigt der sie schleunigst ab.
Die Witwe seines Partners, verrückt vor Eifersucht, ruft die Polizei an und sagt, wenn sie jetzt zu Spade in die Wohnung gingen, würden sie etwas über die Ermordung seines Partners erfahren.
7 Donnerstagnacht Cairo ist erregt über den Schatten vor Spades Türe. Brigit, indem sie davon erfährt, sorgt sich, dass er Spade zu ihrer Wohnung gefolgt sein könnte. Spade beruhigt sie. Brigit: Sie könne – für das angebotene Geld – von dort, wo Thursby ihn versteckt habe, nicht gleich, aber bald den Falken beschaffen (zu dessen „rechtmäßigem Eigentümer“ Cairo offenbar „zurückgekehrt“ sei). Nachdem es Thursby erwischt habe, wolle sie die Statuette jetzt nur noch loswerden. Brigit erwägt einen gewissen „G“ als Thursbys Mörder. Seine Anwesenheit in der Stadt, antwortet Cairo, würde einen „großen Unterschied“ für sie alle bedeuten, bis zu dem Schatten draußen vor der Türe. Es sei denn, wendet Brigit ein, es wäre der Junge, den Cairo in Konstantinopel hatte. Also dann der, ergänzt Cairo, bei dem sie nicht gelandet wäre? Spades Klienten prügeln sich. Spade hält Cairo gewaltsam zurück, entwindet ihm ein Pistölchen. Da klingelt’s. Spade gibt die Waffe Brigit, damit sie Cairo in Schach hält. – Die Polizei ist da, um bei Spade mit seinem Verhältnis zu der Witwe als Mordgrund auf den Busch zu klopfen.
Cairo versucht, Brigit zu entwaffnen. Fängt sich dabei einen auf die Nase.
Spade hat sie gerade abgewimmelt, als Cairos Hilfeschreie sie doch noch in die Wohnung locken.
8 Donnerstagnacht Dort beschuldigt Cairo, sein blutendes Gesicht haltend, Brigit, ihn angegriffen zu haben, sie das Gegenteil. Spade lässt’s soweit laufen, bis die beiden merken, dass ihr Verhalten sie auf die Wache bringt. Dann kommt er mit der Geschichte, sie alle hätten die Polizisten nur auf den Arm nehmen wollen. Cairo und Brigit, die Folgen ihres bisherigen Verhaltens begreifend, machen mit. Spade fängt sich vom abziehenden Oberpolizisten einen gegen die Kinnlade. Cairo (Spade auf Brigits Seite wähnend) nutzt den Abschied der Gesetzesvertreter, um sich ihnen anzuschliessen.
9 Donnerstag-/Freitagnacht Spade hat noch etwas am Einstecken des Kinnhakens zu knacken. Als Brigit darauf endlich ihre Geschichte rausrücken soll, will sie erst gehen. Spade ängstigt sie mit dem Schatten draußen (obwohl dieser – wie Spade nachschaut – inzwischen weg ist). Brigit habe ein paar Hundert Dollar versprochen bekommen, um den wertvollen Malteser-Falken in Konstantinopel dem Russen Kemidow abzunehmen. Cairos Absicht, sich alles unter den Nagel zu reißen, sei zuvorgekommen worden. Aber auch Thursby, der ein schlechter Schauspieler sei, habe sie angesehen, dass er sie um ihren Lohn prellen wollte. Spade habe ihr darauf helfen sollen herauszubekommen, wo Thursby Falke versteckt hielt. Mit diesem dann als Pfand, hätte sie von Thursby ihren Lohn einfordern wollen. Als Spade ihr vorwirft, eine Lügnerin zu sein, kokettiert sie mit dem Gedanken – will ihm nicht angeben, was an ihrer Geschichte unter Umständen trotzdem wahr ist. Lieber verführt sie ihn.
Cairo wird von den Polizisten in die Mangel genommen.
10 Freitagmorgen Spade nimmt die Schlüssel der noch bei ihm schlafenden Brigit und durchsucht ihre Wohnung, findet keine Falken oder Hinweis auf ihn. Er gewahrt eine Quittung, die den Mietbeginn etwas vor den von Brigit angegebenen legt. Er lässt’s wie einen Einbruch aussehen, kommt dann mit Frühstück zurück zu der ängstlichen Brigit. – Er liefert sie vor ihrer Wohnung ab. – In der Empfangshalle von Cairos Hotel entdeckt er wieder den Schatten. Der soll „G.» ausrichten, dass er, um’s zu packen, mit Spade wird reden müssen. Lässt ihn, als er frech antwortet, von befreundetem Hoteldetektiv hinauswerfen. Erfährt durch letzteren, dass Cairo heute nicht hier übernachtet hat. Er kommt später vom Polizeipräsidium, wo er die Verlade-Geschichte durchgehalten hat. Spade rechtfertigt dem Auftraggeber gegenüber sein Parteiergreifen für Brigit damit, dass sie als einzige den Weg zum Falken weist.
Cairo nimmt darauf Fühlung zu Gutman auf.
Im Büro wimmelt die Sekretärin gerade mal wieder die anrufende Witwe ab. Brigit erwarte Spade im Büro. „G.» ließ fernmündlich ausrichten, dass er die Nachricht empfangen habe und sich wieder melden werde. Brigit gegenüber verdächtig Spade als Einbrecher in ihre Wohnung Cairo, der nachts vielleicht gar nicht wirklich verhört worden ist. Spades Sekretärin soll Brigit bei sich unterbringen.
11 Freitag Gutman lädt Spade fernmündlich in sein Hotel. Die Witwe kommt vorher persönlich dazwischen, beichtet Spade, dass sie ihm aus Eifersucht – durch einen anonymen Anruf – die Polizei auf den Hals gehetzt hatte. Auch habe der Ermordete seinem Bruder erzählt, dass sie sich scheiden lassen wollte. Der Bruder glaube jetzt wegen Spade – dass der deswegen die Schüsse abgegeben habe – und hat das jetzt auch der Polizei erzählt. Diese, so Spade, werde die Witwe darum bald befragen. Es sei darum besser, wenn sie vorher nicht zu viel mit ihm gesehen würde. Und mit seinem Anwalt spricht. In der Nacht des Mordes, erwidert die Witwe, sei sie zu Hause gewesen. Spade bezweifelt das. Die Witwe beschuldigt die Sekretärin, ihr übel zu wollen. Spade schiebt sie aus dem Büro. – Im Hotel Alexandria trifft er Casper Gutman. Diesem gegenüber lässt er im Unklaren, ob er Brigit oder Cairo vertritt, und ob er weiß, wo sich der Falke befindet. Als Gutman ihm daraufhin dessen Wert verschweigt, streicht Spade seine Fähigkeit heraus, hier in der Stadt dafür zu sorgen, dass Gutman gar nichts kriegt, wenn er’s sich nicht bis abends anders überlegt hat. Und seinen „Sekretär“ Wilmer (den Schatten) soll er an die Leine legen!
Brigit liest von der Ankunft des Schiffes, das sie erwartet, in der Zeitung und fährt augenblicklich zum Hafen herunter.
12 Freitag Aus seinem Rechtsanwalt quetscht Spade die Aufenthaltsangaben der Witwe für die Tatnacht, die ihr bisheriges Alibi (sie sei die ganze Nacht zu Hause gewesen) durch ein bedenklicheres ersetzen. – Brigits Taxis ist nicht bei Spades Sekretärin zu Hause angekommen! Spade sagt seiner Sekretärin, sie soll auf ihn warten, bis er zurückkommt! – Ein Taxifahrer antwortet, nachdem Brigit eine Zeitung gekauft habe, hätte sie auf einmal zum Hafen gewollt. – Spade studiert dieselbe Zeitung, die Brigit gekauft hatte; durchschaut nochmals ihre Wohnung. Auf der Straße vor seinem Büro holt ihn Wilmer wieder zu Gutman, wird von Spade zuvor aber entwaffnet und gedemütigt.
Als Cairo das Eintreffen eines Schiffes aus Hongkong in der Zeitung angekündigt liest, erinnerte er sich, dort davon reden gehört zu haben, wie die von ihm gesuchte Brigit vor der Abfahrt zusammen mit dem Kapitän desselben gesehen worden war. Sie hatte danach aber ein anderes Schiff genommen. Den Falken scheint sie im Moment nicht zu haben, zugleich andeutend, binnen kurzem darüber zu verfügen. Er ist also nicht mit ihr nach San Francisco gereist. Folglich kommt er nach... Cairo erscheint das Treffen mit dem ersten Kapitäne auf einmal in einem anderen Licht: Brigit hatte ihm – wahrscheinlich noch ohne sein Wissen – den Malteser-Falken gegeben, damit er ihn nach San Francisco mitbringt!
Gutman, von Cairo über die Chance ins Bild gesetzt, erwartet inzwischen Spade, den es nun lahm zu legen gilt!
13 Freitag... Gutman erzählt Spade die lange Geschichte des Malteser-Falken bis ins Haus des russischen Generals Kemidow Konstantinopel. Daraus hätten ihn seine bald treulose „Agenten“ entfernt. Spade gibt Gutman, der den Falken gleich haben möchte, zu verstehen, dass er ihm die Statuette – in Brigits Besitz (wähnend) – zu sichern verstehen werde. Gutman stellt ihm dafür 50.000 sofort oder ein Viertel des Verkaufserlöses (bis zu einer Million!) später in Aussicht. Nachdem Spade Lieferung erst in zwei Tagen in Aussicht stellt, raubt Gutmans Whiskey ihm das Bewusstsein...
Cairo und Gutman samt Gefolge suchen den Kapitän nach dem Abendessen in seiner Kajüte auf, treffen dort auf Brigit. In Verhandlungen, die von einem dazwischen gehenden Schuss bestimmt werden, wird vereinbart, dass Brigit und ihr Kapitän den Falken in Gutmans Suite gegen eine erkleckliche Summe übergeben.
Mitternacht
Auf dem Weg zu Gutmans Hotel entkommen Brigit und ihr neuer Beschützer mit dem Falken.
14 Samstagfrüh Spade entdeckt seine Sekretärin um 6 Uhr treu eingeschlafen über dem Schreibtisch. Der Staatsanwalt habe angerufen. Spade erzählt, wie ihn K.o.-Tropfen länger ausgeschaltet hätten. Wohl weil Gutman sich den Falken, den Spade noch gar nicht hatte, während „zwei Tagen Lieferzeit“ leicht selber zu verschaffen hoffte. Seine Sekretärin soll mal ihren Vetter, einen Historiker, fragen, was er von der Falkengeschichte hält. – Spade frühstückt. In Brigits Wohnung ist niemand. In Gutmans Suite weder er noch sein Gefolge (Spade erfährt, dass dazu neben Wilmer das Mädchen Rhea, Gutmans Teenage-Tochter, zählt.) Cairo ist ebenfalls aus seinem Hotel eine halbe Stunde, nachdem Spade ihn gestern verlassen hatte, verschwunden und seitdem auch über Nacht nicht wieder aufgetaucht. Beim Durchsuchen von Cairos Zimmer entdeckt Spade wieder die Zeitung (die Brigit, dann er kaufte), bildet anhand eines Ausrisses die vermerkte Ankunft vorgestern eines Frachters aus Hongkong nach. – Aus seinem Büro vereinbart er einen Termin mit Polizei und Staatsanwaltschaft; und sei Anwalt soll danach feststellen, ob Spade ihn vielleicht braucht. – Der Vetter der Sekretärin hält die Falken-Geschichte für stichhaltig. – Der Frachter aus Hongkong scheint in Flammen zu stehen.
15 Samstagmittag Dem befreundete Polizisten liegt daran, Spade beim Essen zu versichern, dass er nicht mehr des Mordes an seinem Partner verdächtigt wird, nachdem ein Hotelpage aufgetaucht ist, dem die ungewöhnliche Mordwaffe am Vormittag der Tat in Thursbys Zimmer aufgefallen war. Auch haben sie einiges über Thursbys gewalttätige Vergangenheit herausgebracht, das ihn zu einem wahrscheinlichen Täter macht. Unter anderem scheint er auf der Flucht vor den Gläubigern seines Ex-Bosses. – Von eben diesen, mutmaßt der Staatsanwalt, sei Spades Detektei vielleicht beauftragt worden, Thursby aufzuspüren. Spade kann/will diese Theorie und ihre Weiterung (vom Rachezug einer Falschspielerbande) nicht erhärten. Da die Behörden solcherart auf dem Holzweg verharren, wird er den Mörder alleine überführen müssen. Nicht zuletzt auch, um sich selbst von dem Verdacht zu reinigen, mit Thursbys Mördern unter einer Decke zu stecken.
16 Samstagnachmittag Nach wie vor sind Brigit, Cairo, Gutman und Gefolge ausgeflogen. Spade fasst für seine Sekretärin zusammen, dass Brigit, nachdem sie von der Ankunft des Schiffes aus Hongkong gelesen hatte, zum Hafen gefahren sei. Alarmiert von der Nachricht über den Brand des Schiffes, wirft die Sekretärin Spade vor, zu ärgerlich über Brigits eigenen Kopf zu sein und deswegen womöglich jetzt Hilfeleistung zu unterlassen. Spade geht los. – Kehrt nach 90’ wieder, um entgegenzunehmen, dass aus Cairos Hotel dessen Wiederkehr gemeldet wurde. Was inzwischen mit Brigit war, will er seiner Sekretärin erzählen, wenn er gleich wieder zurück ist.
Der Kapitän mit Falken und Brigit verstecken sich in ihrer Wohnung.
In Cairos Hotel erfährt Spade vom dortigen Detektiv, dass Cairo bereits ausgezogen sei. Den großen Koffer, mit dem er vorher auftauchte, finden sie leer in seinem verlassenen Zimmer.
Als die übrigen ihre Beute in Brigits Wohnung auffinden, flüchtete der Kapitän mit dem Falken auf ihr Zureden über die Feuertreppe, wird dabei von Wilmer angeschossen, entkommt aber trotz der Verletzung...
Spade befragt verschiedene Leute in Hafen.
Zurück im Büro erzählt Spade seiner Sekretärin, dass erst Brigit, später Cairo, Gutman und Sekretär den Kapitän des Schiffes aufgesucht hätten. Dann sei gegen 23 Uhr ein Schuss in seiner Kajüte losgegangen, aber niemand verletzt worden. Um Mitternacht seien sie alle lebendig davongezogen, der Kapitän seitdem nicht mehr zurückgekommen. Indem stürzt jemand Angeschossenes mit einem Päckchen in Spades Büro und stirbt.
Aus Brigit haben die anderen inzwischen herausgequetscht, dass sie den Kapitän mitsamt dem Falken zu Spade geschickt hat. Sie lässt sich „überreden“, diesen mit einem Hilferuf aus seinem Büro, bevor der Kapitän dort eintrifft, in Gutmans Hotelsuite zu locken. Wilmer wird losgeschickt, um den Kapitän noch abzufangen.
Aus dem Päckchen wickelt Spade die Statuette des Falken. Seine Sekretärin nimmt einen unterbrochenen Hilferuf Brigits aus Casper Gutmans Hotel am Telefon entgegen. Sie sorgt sich um Brigits Leben. Spade sagt ihr, sie soll wegen dem Toten die Polizei rufen, und was ihren Chef angeht sagen, er sei einem fernmündlichen Notruf gefolgt, ohne ihr zu sagen, wohin (und – falls sie direkt danach fragen – mit dem, was der Tote dabei hatte). Spade mutmaßt, dass es sich um den Kapitän handelt.
17 Samstagabend Spade gibt den Falken in einer Handgepäckaufbewahrung ab und schickt den Schein an ein Postfach.
Inzwischen ist mit Gutmans Tochter in der Hotel-Suite die Geschichte eingeübt worden, sie sei von den anderen betäubt worden, bevor sie sich zu einer bestimmten Adresse auf dem Land davonmachten...
Während die Polizei den Toten aufnimmt, gewahrt Spades Sekretärin im Gang kurz Wilmer, der sich gleich wieder davon macht.
Die Türe zu Gutmans Suite macht ihm dessen offenbar von Drogen betäubte Teenage-Tochter auf. Aus ihrem Lallen klingt eine Adresse, wohin die anderen sein sollen. – Spade lässt sich hinkutschieren, aber das Haus, um das er geht, steht leer.
Brigit, Cairo und Gutman erfahren von Wilmer, dass er Falke zusammen mit Spade verschwunden ist. Sie entschließen sich, Spade, den sie nun im Besitz des Falken wähnen, vor seiner Wohnung aufzulauern. Brigit soll Spade zu ihnen hinauflocken und dabei so umarmen, dass er sich nicht wehren kann. Falls er den Falken dabei hat, können sie ihm diesen solcherart abnehmen.
23.00
Aus dem Gutmans Hotel-Suite, entdeckt Spade, ist das Töchterchen verschwunden. – In der Wohnung seiner Sekretärin erfährt Spade, dass, als Polizisten die Leiche des Kapitäns aufnahmen, Gutmans Sekretär im Gang vor dem Büro aufgetaucht und wieder verschwunden war. Mitternacht. Die zitternde Brigit erwartet Spade vor seinem Haus – und im Flur desselben die anderen drei.
18 Sonntag 0.00-2.00 Spade vollzieht seine Irreführung als – zu späten – Versuch nach, ihn wegzuschaffen, bevor der Kapitän ihn erreichte. Auf Spade sagt nun, den Falken zu haben. Auf seine Frage nach einem Angebot wirft ihm Gutman 10.000 Dollar zu. Spade verlangt darüber hinaus nach jemandem, dem man die Morde an seinem Partner, Thursby und dem Kapitän anhängen kann. Cairo erinnert daran, dass Thursby Spades Partner erschossen habe. Spade will dann eben einen Sündenbock für die übrigen zwei Morde; die Polizei gäbe sonst keine Ruhe, stieße gegebenenfalls auf Einzelheiten über den Falken, die seine Realisierung gefährden würden. Man brauche doch nur Wilmer, den echten Mörder, die nötigen Indizien anzuhängen. Was er danach zu dem Falken ausplaudern könne, werde ihm, dafür verspricht Spade zu sorgen, niemand glauben. Weil der Staatsanwalt lieber mit einem Schuldigen den Prozess gewinne, als ihn mit noch weiteren Angeklagten riskiere zu verlieren. Man werde doch gewiss Wilmers Revolver als Tatwaffe in beiden Fällen feststellen können. Wilmer fordert Spade heraus; der fragt Gutman, wer hier jetzt das Kommando führt. Und schlägt als alternativen Sündenbock Cairo vor oder – auf dessen Wunsch – Brigit. Um den Falken herauszurücken, besteht er auf einem Sündenbock. Gutman unterstellt, dass sie ihn auch foltern könnten. Spade droht an, sich in diesem Falle so zu verhalten, dass sie ihn töten müssen. Cairo beflüstert sich darauf mit Gutman. Spade macht daraus den Verrat an Wilmer, bietet sich an, ihn – wie schon mal zuvor – zu entwaffnen. Als dieser darauf Spade erschießen will, fällt ihm Gutman in den Arm; Cairo springt bei. Spade schlägt den Jungen bewusstlos, und Cairos hysterische Reaktion legt nahe, dass sein Flüstern zu Gutman nicht den Verrat an Wilmer vor diesem, sondern das Gegenteil vor Spade verbergen sollte. Spade entwaffnet Cairo, fischt dessen und Wilmers Pistole vom Boden und findet eine zweite in der Manteltasche des Bewusstlosen. Er weist Gutman darauf hin, dass er und Cairo durch das Halten Wilmers in Spades Rechte ihre Neigung bereits kundgetan hätten. Gutman überlässt ihm den Jungen.
19 Sonntag 2.00-10.00 Uhr. Auch Cairo schwört schließlich von Wilmer ab. Als nächstes verlangt Spade die wahren Gründe der Morde an Thursby und dem Kapitän, um sie mit Wilmer der Polizei liefern zu können; die Mordwaffen bei Wilmer reichen ihm nicht. Mit Thursby, einem notorischen Killer, erfährt Spade schließlich, sollte Brigit ihres gewalttätigen Beschützers beraubt werden, um danach zu einer glatteren Auslieferung des Falken zu neigen. Ohne schon zu wissen, dass sie den Falken dem Kapitän eines langsameren Schiffes als dem, mit welchem sie und Thursby vorausfuhren, gegeben hatte, waren sich alle doch immer sicher, dass nur sie – nicht Thursby – wusste, wo das Kleinod steckte. Sie hatten vorher noch versucht, mit Thursby einen Handel zu schließen. Als er unmittelbar nach der Ermordung von Spades Partner vor seinem Hotel aufgetaucht war, hatte ihn Wilmer zu Gutman geholt. Thursby war aber in seiner Ergebenheit zu Brigit nicht zu erschüttern gewesen, Wilmer ihm danach wieder zum Hotel gefolgt und hatte ihn erledigt. Zum Mord an dem Kapitän war es gekommen, nachdem Cairo von der Nacht im Polizeipräsidium gekommen war. Er hatte sich danach mit Gutman zusammengetan. Als Cairo danach das Eintreffen des Schiffes aus Hongkong in der Zeitung angekündigt las, erinnerte er sich, dort davon reden gehört zu haben, wie die von ihm gesuchte Brigit vor der Abfahrt zusammen mit einem Kapitän, von dem er zunächst meinte, dass sie mit ihm fahren würde, gesehen worden war. Indem sie dann mit einem anderen Schiff voraus kam, erschien das Treffen mit dem ersten Kapitäne auf einmal in einem anderen Licht: Brigit hatte ihm – wahrscheinlich noch ohne sein Wissen – den Malteser-Falken gegeben, damit er ihn nach San Francisco mitbringt. Als Gutman, Cairo und Wilmer den Kapitän aufsuchten, trafen sie Brigit bereits bei ihm. Es wurde ausgehandelt, sie für den Falken in Gutmans Hotel-Suite zu bezahlen. Auf dem Weg dahin entkam sie – mit dem Kapitän und Falken. Als man die beiden endlich in Brigits Wohnung auffand, flüchtete der Kapitän mit dem Falken über die Feuertreppe und wurde dabei von Wilmer angeschossen. Aus Brigit habe man gleich danach herausgequetscht, dass sie ihn zu Spade geschickt habe – sie darauf „überredet“, ihn aus seinem Büro fortzulocken, bevor der Kapitän hinkäme – und Wilmer hinterhergeschickt – leider zu spät. – Spade kassiert die 10.000 Dollar von Gutman, ruft am nächsten Morgen seine Sekretärin an, dass sie den Gepäckzettel aus ihrem Postfach und damit den Falken aus der Gepäckaufbewahrung abholt. Sie bringt ihn vorbei. Gutman findet heraus, dass der Kern nicht aus Gold, sondern Blei ist. Brigit versichert, dass es der Vogel ist, den sie von Kemidow geholt hatte. Und Gutman glaubt ihr. Der Russe habe sie alle geleimt! Cairo macht Gutmans „blöden Versuch“, ihm den Falken abzukaufen, dafür verantwortlich. So sei Kemidow überhaupt erst auf den wahren Wert gekommen. Und deswegen, stellt sich in einem Nebensatz heraus, wohl auch so schnell bereit gewesen, Cairo danach (nämlich nach gar nichts!) auf die Suche zu schicken. Aber Gutman hat sich schon wieder gefangen und lädt Cairo ein, mit ihm auf ein neues nach Konstantinopel zu kommen. Cairo schlägt ein. Darüber ist Wilmer aus der Wohnung verschwunden. Gutman holt sich mit einem überraschend erscheinenden Pistölchen das Geld – minus 1.000 Dollar Unkosten – von Spade zurück, würde ihn am liebsten in Konstantinopel dabei haben. Gutman vertraut im übrigen deswegen darauf, dass Spade keine Einzelheiten des „kleinen Unternehmens“ ausplaudern wird, weil die Weiterungen davon ihn (und Brigit) ebenso treffen könnten wie alle anderen. Und wo es jetzt keine Alternative mehr gibt, werde Spade auch ohne Sündenbock mit der Polizei zurechtkommen. Was dieser sich auch zutraut.
20 Sonntag... Spade gibt nach einer Weile der Polizei durch, Thursby und der Kapitän seien von Wilmer erschossen worden, der für Gutman arbeite und mit dem notorischen Cairo gerade im Alexandria Hotel verhaftet werden könne. Das Mädchen bei der Truppe sei Gutmans Tochter. Die verwendeten Waffen mit den Fingerabdrücken des Täters habe Spade zu Hause. Brigit sagt er, die Verhafteten würden gleich versuchen, sie beide böse reinzuhängen; daher muss jetzt schnell alles heraus: wie es wirklich passiert ist. Gutman habe sie nach Konstantinopel geschickt. Dort habe sie Cairo kennengelernt und um Hilfe gebeten, den Russen an Gutman vorbei zu erleichtern. Aus Angst, von Cairo betrogen zu werden, habe sie sich darauf an Thursby gewandt. Mit dem Falken seien sie beide dann – nach der Einfädelung von Cairos Verhaftung (wegen „einer Scheckgeschichte“) – Richtung Hongkong. Da Brigit aber eigentlich auch nicht gewusst habe, ob sie Thursby wirklich trauen könne, hätte sie Freundschaft mit einem Kapitän, dessen Schiff nach San Francisco fuhr, geschlossen und ihn gebeten, „ein Paket“ (darin der Falke) für sie mitzunehmen. Denn auf der Überfahrt mit Thursby, fühlte sie ihre Beute von diesem, womöglich sogar Cairo oder einem Handlanger Gutmans zu sehr gefährdet. Indem sie dann – noch vor dem Schiff des entgegenkommenden Kapitäns – nach San Francisco loslegten, habe Brigit begonnen, Gutman stärker zu fürchten: dass er sie beim Warten auf den Falken aufspüren und versuchen würde, Thursby mit Geld abspenstig zu machen. Daher habe sie um seine Überwachung gebeten... Der Grund stimmt aber nicht mit dem zusammen, was Spade aus Thursbys Akten kennt: Brigit muss ihn danach – wie jede Frau bisher in seinem Leben – kontrolliert haben. Und wollte ihn daher wohl eher einfach loswerden, bevor ihr Falke eintraf. Auf welche Weise? Brigit: Sie habe von Thursbys Glückspiel-Schwierigkeiten mitbekommen, bedrohlich genug, ihn aus dem Land zu jagen, und gedacht, dass ein entsprechender Beschatter ihn einmal mehr verjagen würde. Sie hat Thursby dann mit der Nase darauf stoßen müssen, folgert Spade, denn sonst wäre sein erfahrener Partner unentdeckt geblieben. Brigit gibt zu, als sie an dem Abend ausgingen, den Schatten „bemerkt“ und Thursby gezeigt zu haben. Nicht denkend, dass der ihn später niederschießen würde! Das hätt’ er dann ja auch nicht, überrascht Spade das Mädchen. Weil sein Partner zwar dumm, aber nicht so doof war, um nachts in einer Sackgasse mit steckendem Revolver unter zugeknöpftem Mantel von dem Mann überrascht zu werden, den er beschattet. Wenn dieser vielleicht ein erstklassiger Schauspieler gewesen wäre... Aber Brigit habe gerade von Thursby behauptet, dass man ihm seine Absichten ansieht. Ihr hingegen, meint Spade, der Klientin, wäre sein Partner, jeden Posten aufgebend, dahin gefolgt, wo er erschossen wurde – mit dem Revolver, den Brigit sich zuvor von Thursby angeeignet habe. Brigit leugnet, es von Anfang an so beabsichtigt zu haben – erst nachdem Thursby sich nicht von dem Schatten einschüchtern ließ... Warum hatte sie sich, will Spade wissen, ihn oder seinen Partner als Beschatter ausbedungen, wenn nicht, um sicher zu sein, dass er zu gegebener Zeit mit ihr kommen würde? Über die Waffe hatte sie da gewissermaßen schon verfügt. Die wichtigen Koffer waren nicht im Hotel, sondern in der geheimen Wohnung. Deren Mietbeginn gemäß der Quittung, die Spade dort fand, vor dem von Brigit angegebenen lag. Brigit stammelt darauf, dass sie in Wahrheit wohl wusste, dass Thursby sich nicht so leicht würde einschüchtern lassen – und daher gedacht habe, dass er im Fall seiner Beschattung entweder... Sie bringt es nicht heraus. Spade beschreibt ihren Gedanken zu Ende: dass Thursby seinen Partner angriffe und einer von beiden dabei draufgehen würde. Im Fall von Thursby wäre sie ihn unmittelbar los gewesen, im Fall von Spades Partner hätte sie dafür sorgen können, das Thursby durch Verhaftung von der Bildfläche verschwand. Als sie dann aber merkte, dass Thursby keine Anstalten machte, besorgte sie sich sein Schießeisen und brachte die Sache selber zu Ende, die Waffe am Tatort hinterlassend. Nach einem Plan B, den sie von Anfang an in petto hatte mit dem Ziel, dass Thursby für den Mord zur Rechenschaft gezogen würde. Zumindest, schränkt Brigit Spades Deutung ein, wäre er lange genug festgehalten worden, um sie mit dem inzwischen eingetroffenen Falken entkommen zu lassen. Spade deduziert, dass Brigit da noch keine Ahnung von Gutmans Auftauchen gehabt haben kann; sonst hätte sie ihren „Leibwächter“ kaum abserviert. Sein Tod aber habe die Entdeckung ihrer Spur bedeutet, zugleich die Notwendigkeit eines neuen Beschützers: Spades. Aber der übergibt sie nun der Polizei, will nicht wie Thursby oder der Kapitän den Dummen für sie spielen. Ihren Liebesbezeugungen glaubt er nicht. Geschlafen habe sie mit ihm doch nur, um ihm den Mund zu stopfen – ihn, sobald es danach nötig war, mit einem falschen „Hilfe“ (übers Telefon) in die Irre gelockt – später nicht informiert, was ihn in seiner Wohnung erwarten würde. Selbst wenn er sie liebt, kann er ihr nicht trauen – wegen des Tricks gegen seinen Vorgänger Thursby. Weil sie seinen Partner geopfert hat, um damit vielleicht Thursby loszuwerden. Weil sie alle hinters Licht geführt hat, selbst Gutman. Keine 30 Minuten Spade gegenüber mit offenen Karten spielte. Auch gehen lassen kann er sie nicht, antwortet er, ohne sich dadurch selber der Polizei ans Messer zu liefern. Und zählt noch mal einen Katalog der Gründe auf, die wirklich dagegen sprechen, sie gehen zu lassen: ein Mann muss den Mord an seinem Partner rächen – ein unaufgeklärter Mord an einem Detektiv ist schlecht für die Zunft – ein Detektiv kann Überführte so wenig laufen lassen wie ein Hund gefangene Kaninchen – ohne Brigit als Täterin, belastet Spade sich selbst – wenn er sie gehen ließ, hätte sie genau das später sogar gegen ihn in der Hand – und würde von dem, was er gegen sie in der Hand hat, womöglich zu einem Anschlag auf sein Leben bewegt – nie sei auszuschließen, dass sie ihn für dumm verkaufen würde... Spade will ihr zuletzt nicht nachgeben, einfach, weil sie damit rechnet, bisher immer so durchgekommen ist. Sie fragt ihn, ob es sich auch so verhalten hätte, wenn der Falke echt gewesen wäre. Spade erwidert, nicht so ein mieser Typ zu sein, wie’s auf den ersten Blick aussehe. Dies Ansehen sei nur gut für das Geschäft. Als die Polizei hereinstürzt, übergibt er ihr die Mörderin seines Partners, die Waffen Wilmers und den Falken als Ursache des ganzen Wirbels. Einem der Polizisten unterstellt Spade Enttäuschung, weil damit Gutmans Geschichte, die Spade zweifellos tief hereingehängt hat, widerlegt ist. Aber es war, erfährt Spade, Cairos Geschichte, denn Gutman war gerade von Wilmer erschossen worden, als die Polizei hereinkam.
Montag Spades Sekretärin kann seine Berührung nicht mehr leiden, nach dem, was vorgefallen ist. Fröstelnd empfängt Spade die Witwe seines Partners.