Entstehung von Lust

Lust entsteht, wenn eine Kraft unsere persönlichen oder allgemeinen Wünsche erfüllt, sei es durch unsere eigene Kraft oder externe Kräfte, und die Lust am Film zeichnet sich durch die Befreiung von den Unvollkommenheiten der Realität und ein intensiveres Gefühl aus.

Lust entsteht immer dann, wenn eine bestimmte Kraft einen unserer innigen Wünsche stillt. Diese Kraft kann entweder in uns selbst oder außerhalb von uns liegen. Unsere Wünsche können persönlich sein, von einfachen bis hin zu solchen der Selbstverwirklichung, oder sie können allgemeiner Natur sein und die zum Wohl der Menschheit beitragen.

Wer aufs Gaspedal tritt, spürt die Kraft des Fahrzeugs und die Lust, die ihm das bereitet. Er ist begeistert von einer äußeren Energie, die seinen persönlichen Wunsch nach Kontrolle und den allgemeinen Drang, die Natur zu beherrschen, erfüllt. Ähnlich „rasende Lust“ erlebt den Video-Spieler, wenn er seine Welt beherrscht und erobert.

Was einem Wunsch entgegensteht, kann komische Lust hervorrufen, deren genaue Natur später erläutert wird.

Die zuverlässigste Quelle der Lust ist jene Kraft, die uns gehorcht. Unsere eigene Kraft ist uns am vertrautesten, und deshalb ist die Lust, die sie uns bereitet, die stärkste, die wir kennen.

Es ist erfüllend, über eine solche Kraft zu verfügen, selbst wenn sie gerade nicht genutzt wird. Zum Beispiel freuen wir uns, Drehbücher schreiben zu können, auch wenn wir gerade keins in der Mache haben.

Fremde Kräfte erfreuen uns nur, wenn sie in unserem Sinne handeln. Kurzum, Lust entsteht, wenn in der Realität oder in einer Vorstellung das geschieht, was der Betrachter sich wünscht.

Goethe riet in seinem Brief, der Schillers Horen einleitet, dass Dichter Geschichten erzählen sollten, die das Publikum ansprechen. Man denkt gleich weiter an Shakespeares Wie es Euch gefällt. Dieses Motto gilt ebenso für den Film: Wie es Euch gefällt oder Was Ihr wollt.

Die Lust am Film unterscheidet sich von der Lust an der Wirklichkeit dadurch, dass sie von deren Unvollkommenheiten befreit ist und bereichert durch ein intensiveres Gefühl.