Übergänge des Kindes & Konsistenz im Bildungsverlauf
Kinder wachsen heute in einer Gesellschaft auf, in der stete Veränderung sowohl auf gesellschaftlicher wie individueller Ebene zur Normalität gehört. Übergänge sind zeitlich begrenzte Lebensabschnitte, in denen markante Veränderungen geschehen. Das gestufte Bildungssystem konfrontiert Kinder im Bildungsverlauf mit mehreren Übergängen. Professionelle Unterstützung zielt auf die Stärkung der Kinder und Eltern ab, ihre Übergänge zu bewältigen. Erfolgreiche Übergangsbewältigung stärkt das Kind und bereichert seine Identität. Es eignet sich hierbei jene Kompetenzen an, die es im Umgang mit Veränderungen in seinem Leben braucht, nämlich sich auf neue Situationen einzulassen, sich mit diesen auseinander zu setzen und sich zu verändern. Es erfährt, dass Übergänge eine Herausforderung sind und keine Belastung. Es erlangt Selbstvertrauen, Flexibilität und Gelassenheit mit Blick auf weitere Übergänge.
Übergang von der Familie in die Krippe
Die Familie ist die erste Gemeinschaft innerhalb der Gesellschaft, in die das Kind hineinwächst. Mit dem Eintritt in die Krippe wird dem Kind eine neue Erfahrungsmöglichkeit eröffnet, was für das Kind, aber auch für die Eltern zunächst eine große Herausforderung darstellt. Damit diese neuen Aufgaben, die Ablösung, die Sozialfähigkeit und die Selbstständigkeit gut bewältigt werden können, geben wir den Kindern die Möglichkeit zu einer stufenweisen Eingliederung in unsere Einrichtung. Bereits beim Anmeldungsgespräch lernen die Eltern und die Kinder die Krippe kennen und begeben sich auf eine erste Entdeckungsreise. In unserer Einrichtung ist die harmonische Gruppenatmosphäre und die Einfühlsamkeit des pädagogischen Personals ein entscheidender Faktor zu einer erfolgreichen Übergangsbewältigung.
Münchner Eingewöhnungsmodell
Es ist wichtig Veränderungen so zu gestalten, dass eine gute Basis für die spätere Krippenzeit geschaffen wird. Wir orientieren uns dabei an dem Münchner Eingewöhnungsmodell. Dieses Modell geht davon aus, dass die Betreuung in der Kinderkrippe für Kinder eine große Entwicklungschance darstellt und Kinder gerne die Kinderkrippe besuchen, wenn sie dort für sich attraktive „Angebote“ entdecken können, wie z.B. gleichaltrige Kinder, ansprechende Räume und gut ausgebildete Fachkräfte.
Damit der Übergang von der Familie in die Kinderkrippe gelingt, verbringen Eltern die erste Zeit mit den Kindern in der Krippe. So können sie miterleben wie das Kind sich in die neue Umgebung einfindet, erste Gespräche mit dem Kindergartenpersonal können geführt und der Tagesablauf kennen gelernt werden. Der Eingewöhnungsprozess ist in unserer Krippe so gestaltet, dass das Kind die Erfahrung machen kann, dass es nicht allein gelassen wird und dass es Unterstützung von den Eltern bekommt, so lange es nötig ist.
Nur wenn sich ein Kind sicher fühlt und angstfrei die Krippe besuchen kann, ist es bereit, neue Beziehungen zu knüpfen und den Forschergeist zu entfalten.
Dieser Prozess der Eingewöhnung kann bis zu sechs Wochen dauern. Jede Eingewöhnung ist einzigartig und hängt ganz von den Bedürfnissen des jeweiligen Kindes ab.
Eine individuell gestaltete Eingewöhnung ermöglicht es dem Kind, dass es sich von Anfang in der Einrichtung wohl fühlen kann und gibt ihm Sicherheit für künftige Übergänge (z.B. Kindergarten, Schule).
Übergang in den Kindergarten
Die Krippenkinder haben während ihrer Zeit in der Schmetterlingsgruppe die Räumlichkeiten des Kindergartens, die Kindergartenkinder, sowie das pädagogische Personal schon kennen lernen dürfen. Dies erleichtert natürlich den Übergang in die nachfolgende Kindertageseinrichtung. Trotzdem ist der Wechsel in den Kindergarten mit zahlreichen Veränderungen und Anforderungen verbunden. Die Kinder nehmen Abschied von einigen Krippen-Spielpartnern, die Betreuungspersonen ändern sich und sie sind herausgefordert, sich auf neue Räumlichkeiten, Regeln und Kinder einzustellen. Die enge pädagogische Zusammenarbeit zwischen Krippen- und Kindergartenpersonal ermöglicht es, dass der Weg zum Kindergarten von den Krippenkindern erfolgreich bewältigt wird.
Für Kinder, die aufgrund ihrer körperlichen und seelischen Entwicklung weiterhin nicht in unserer Einrichtung ausreichend gefördert und betreut werden können, suchen wir in Zusammenarbeit mit den Eltern und der Mobilen Beratung Miesbach eine geeignete Betreuungsmöglichkeit und bereiten das Kind auf den Wechsel vor.