Bindung & Beziehung – Kinder stärken
Bildung in der Kinderkrippe kann nur gelingen, wenn sich die Kinder sicher und geborgen fühlen. Von Anfang an wird das Verhalten eines Kindes von seiner Bindung zu den Eltern und von seiner Neugierde, die Welt zu erkunden,
geprägt. Fühlt sich ein Kind sicher, kehrt es zur Bindungsperson zurück und „tankt“ wieder auf. Kinder im Krippenalter können weitere stabile Beziehungen eingehen und so ihren Drang, die Welt zu erkunden, nachgehen.
Im Krippenalltag achten wir deshalb besonders auf
auf eine primär am Kind orientierte Übergangszeit, die gemeinsam mit den Eltern geplant und durchgeführt wird (angelehnt an das Münchner Modell)
auf die Signale der Kinder und reagieren darauf adäquat
auf die Bedürfnisse der Kinder und geben ihnen die erforderliche Zeit (körperliche Zuwendung; Situationen, in denen das Kind die ungeteilte Aufmerksamkeit benötigt)
auf gute Beziehungen zu anderen Kindern, damit auch neue Freundschaften gelingen
Beispiele aus der Praxis
Im Krippenalltag finden sich immer wieder Übergangszeiten, in denen die Kinder besonders viel Aufmerksamkeit benötigen, etwa wenn ein Kind gebracht wird. Beim Ankommen achten wir genau auf die Signale, die das Kind aussendet. Oft brauchen die Kinder nur ein kurzes Innehalten, um sich wieder in der neuen Umgebung zurecht zu finden. Manchmal braucht jedoch ein Kind besondere Zuwendung. Pflege, die respektvoll und mit ungeteilter Aufmerksamkeit erfolgt, stärkt Selbstbewusstsein und Körpergefühl. Für Emmi Pikler, einer ungarischen Kinderärztin, spielt die Wickelsituation eine zentrale Rolle in der Interaktion zwischen Kind und der Bezugsperson. Wir nehmen uns deshalb ausreichend Zeit und schaffen eine ruhige Wohlfühlatmosphäre mit kleinen
Massagen oder Fingerspielen.