Schlüsselprozesse der Bildungs- & Erziehungsqualität

Mitwirkung der Kinder am Bildungs- und Einrichtungsgeschehen (Partizipation)

Partizipation bedeutet Mitwirkung, Mitgestaltung und Mitbestimmung. Kinder haben das Recht, an allen sie betreffenden Entscheidungen entsprechend ihrem Entwicklungsstand beteiligt zu werden. Kinderbeteiligung umfasst Mit- und Selbstbestimmung.

In unserem Kindergarten wollen wir den Kindern ermöglichen, Eigenverantwortung zu übernehmen und eigene Aktivitäten zu gestalten. Ebenso lernen sie dabei demokratische Abstimmungen, die die ganze Gruppe betreffen.

  • In Kinderkonferenzen planen und entscheiden wir Angelegenheiten, die die Gemeinschaft betreffen (z.B. Gestaltung der Spielbereiche, Faschingsthemen).

  • Während der Freispielzeit können sich die Kinder in Eigenverant-wortung ihre Spielbereiche auswählen (z.B. in den Turnraum gehen oder ins Kinderatelier).

Beobachtung

Die Beobachtung von Lern- und Entwicklungsprozessen jedes einzelnen Kindes bildet eine wesentliche Grundlage für unser pädagogisches Handeln. Wir erfassen und dokumentieren regelmäßig wie sich das einzelne Kind entwickelt und wie es auf pädagogische Angebote reagiert. Unsere Beobachtungsbögen richten sich nach dem BayKiBiG Art. 30. Wir verwenden für unsere Dokumentationen Perik- und Seldakbögen sowie Beobachtungsbögen, die eine differenzierte und auf jedes Kind zugeschnittene Dokumentation ermöglichen. Durch die Portfolioordner der Kinder erhalten wir eine weitere Möglichkeit die Entwicklung der Kinder genau zu betrachten. Hierbei ist das Besondere, dass die Kinder selbst und aktiv an der Dokumentation ihrer Lernprozesse beteiligt sind. Unsere Beobachtungsergebnisse bilden die Grundlage für unsere Elterngespräche sowie für unser weiteres pädagogisches Vorgehen.

Situationsorientierter Ansatz

Kinder erzählen von ihren Erlebnissen, ihren Freuden, Ängsten und Konflikten. In unserer pädagogischen Arbeit bieten wir den Kindern vielfältige Möglichkeiten, in der Vergangenheit liegende Erlebnisse und Erfahrungen zu verarbeiten.

Zunächst ist es wichtig, sich die Lebensbereiche der Kinder und ihres Umfeldes zu vergegenwärtigen.

Die Erzieherin beobachtet die Kinder und sammelt Situationen, aus denen hervorgeht, was die Kinder momentan stark beschäftigt. Diese Beobachtungen und deren Zusammenhänge werden im Team analysiert.

Zusammen mit den Kindern wird im Anschluss ein Projektthema erarbeitet, das sich an individuellen Erfahrungen des Kindes, dem aktuellen Geschehen in der Gruppe sowie dem Umfeld der Kinder orientiert.

Die eigenen Ideen der Kinder werden aufgegriffen, die Verwirklichung unterstützt und bis zum Ende begleitet. Die Dauer des Projektes ist abhängig vom Interesse der Kinder und kann deshalb zeitlich im Voraus nicht festgelegt werden. Es hängt also davon ab, wie intensiv Kinder Neugierde und Motivation zur Verfügung haben, um den Spaß am Lernen zu entfalten. Das Projekt, das eine Umsetzungsform des Situationsorientierten Ansatzes ist, ermöglicht den Kindern das Lernen in kindge-mäßen Handlungs- und Erfahrungszusammenhängen. Die Erzieherinnen helfen den Kindern anstehende Situationen zu meistern und erarbeiten Wege und Möglichkeiten Probleme aus dem Weg zu schaffen.

Projektarbeit ist also Erfahrungslernen in realen Sinnzusammenhängen. Sie ist kein theoretischer Handlungsversuch, sondern eine praktische Handlungsaktivität, die Kinder ganzheitlich, also mit Körper, Geist und Seele fördert und sich der Mittel Neugierde und Motivation bedient.

Freispiel

Alle Kompetenzen, die Eltern sich für die Zukunft ihrer Kinder wünschen, werden in unterschiedlichen Spielen verarbeitet und erprobt. Das Spiel ist die wichtigste Ausdrucks-, Erfahrungs- und Lernform der Kinder und somit Grundlage für die kindliche Entwicklung im geistigen, sozialen und motorischen Bereich. Es dient als pädagogische Methode, um die im Rahmen eines Projektes festgelegten Ziele und Inhalte umzusetzen. Ein konzentriertes kreatives Spiel wird für jedes Kind zur konzentrierten Arbeit, die ihm eine Bandbreite von Möglichkeiten bietet, seine Persönlichkeit bzw. Selbstkompetenz zu entwickeln.

„Freispiel“ bedeutet, dass das Kind selbständig zwischen den verschiedensten Spiel- und Beschäftigungsmöglichkeiten wählen kann. Es bestimmt selbsttätig Spielort, Spielpartner, Material, Spielverlauf (Intensität, Tempo) oder entscheidet sich für die Beobachterrolle. Es ist ein selbstinitiiertes Spiel der Kinder, das Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Selbstverantwortung aufbaut und somit vom ersten Kindergartentag an auf die Schule vorbereitet.