Post date: 07.05.2012 17:03:54
Von einer Frauenärztin und Homöopathin für Frauen: Was die Homöopathie in der Schwangerschaft und Stillzeit tun kann
Vortrag von Dr. med. Bettina Götz am 24. April 2012
Gemäß dem derzeitigen Anliegen unseres Vereins, bei den öffentlichen Vorträgen Familien-, Kinder- und Frauenthemen in den Mittelpunkt zu stellen, referierte am 24. April 2012 die Chemnitzer Frauenärztin Dr. med. Bettina Götz über „Homöopathie in Schwangerschaft und Stillzeit“. Frau Dr. Götz hat auf der Basis eines schulmedizinischen Studiums das DZhÄ-Diplom in klassischer Homöopathie erworben (neben Ausbildungen in Akupunktur und Neuraltherapie) und konnte daher kompetent darlegen, wie die Homöopathie in der für Frau und Kind sensiblen Phase der Schwangerschaft und Stillzeit Störungen und Beschwerden abwenden kann.
Da die werdende Mutter mit ihrem Kind in der Schwangerschaft eine physiologische Einheit bildet, stellt der Einsatz schulmedizinischer Medikamente bei allgemeinen wie schwangerschaftsbezogenen Erkrankungen (Infekte, Asthma, Heuschnupfen, Rückenschmerzen - Erbrechen, Blutungen, vorzeitige Wehentätigkeit, Ängste vor der Geburt) neben der Belastung für die Frau eine Gefährdung des Kindes dar. Gleiches gilt für die Stillzeit, in der die Wirkstoffe von Allopathika über die Muttermilch zum Kind gelangen.
Worin die Stärke der homöopathischen Behandlung in der Schwangerschaft besteht, erläuterte Frau Dr. Götz am Beispiel des in dieser Zeit häufigen Erbrechens. Natürlich richtet sich wie bei jeder homöopathischen Behandlung die Mittelfindung nach der individuellen Ausdrucksform der Beschwerden, insbesondere nach den jeweiligen Modalitäten der Erkrankungssymptome. Dennoch kommen typischerweise drei Hauptmittel zum Einsatz:
Nux vomica: charakteristische Symptome sind Übelkeit frühmorgens und heftiges Erbrechen; die Patientin fühlt sich gestresst.
Colchicum autumnale: typisch sind die durch Speisengeruch ausgelöste Übelkeit sowie eine beständige Schweißneigung.
Nicotiana tabacum: Patientinnen fühlen sich „sterbensübel“, verlangen nach Kühle, obwohl sie über kalten Schweiß berichten.
Als exemplarische Erkrankung in der Stillzeit besprach Frau Dr. Götz die Brustdrüsenentzündung, als deren Vorstufe der Milchstau gilt. Aus schulmedizinischer Sicht werden häufig Antibiotika oder gar Tabletten zum Abstillen eingesetzt, um die Entstehung eines Brustdrüsenabszesses zu verhindern. Die Homöopathie wiederum kann auf individuelle Ursachen und Erscheinungen der Erkrankung, auf bestimmte Empfindungen sowie auf bestimmte Modalitäten reagieren und nach dem Simile-Prinzip das passende Mittel finden, z. B.:
Lac canium, wenn eine gestörte Stillbeziehung vorliegt und die Brustwarzen überempfindlich sind;
Bryonia alba, wenn Verärgerung oder Verunsicherung als Ursache eine Rolle spielen und die Patientinnen über pralle, harte Brüste, Trockenheit der Schleimhäute und großen Durst klagen;
Belladonna, wenn die Brustdrüsenentzündung mit plötzlichem, hohem Fieberanstieg einsetzt und sich mit klopfenden Schmerzen, bevorzugt an der heißen, rechten Brust äußert.
Die genannten Beispiele zeigten, dass die Homöopathie eine ganzheitliche Sicht auf die Erkrankungen erlaubt. Abschließend wies Frau Dr. Götz darauf hin, dass weitere naturheilkundliche Verfahren zur wirksamen Behandlung von Beschwerden in der Schwangerschaft und Stillzeit zur Verfügung stünden und dass es sinnvoll sei, eine homöopathische Hausapotheke zusammenzustellen.