Bericht zum Vortrag
„Integrative Medizin – Konzept der Klinikum Bayreuth GmbH“
am 07. März 2023

Seit etlichen Jahren gibt es am Klinikum Bayreuth eine besondere Einrichtung, die vielen gar nicht bekannt ist, das „Zentrum für Integrative Medizin“ (ZIMB). Bei diesem Namen denkt man sofort an den Begriff „Integration“, was soviel wie „Eingliederung einzelner Teile in ein 

größeres Ganzes“ bedeutet. Was sind in der Medizin die einzelnen Teile, und was ist das größere Ganze?

Antwort auf diese Fragen erhofften wir uns von dem Referat am 07. März 2023 vom ärztlichen Leiter des ZIMB, Dr. med. Christoph Erdmann, und seines Mitarbeiters Stefan Scharnagel, Teamleiter des Akutschmerzdienstes.

Zu Beginn stellten sie die beiden Therapiebereiche heraus, die zum Zweck einer ganzheitlichen Behandlung miteinander verzahnt werden, nämlich die Schulmedizin und naturheilkundliche Methoden. Der Vorteil der letzteren besteht darin, auf die persönlichen Bedürfnisse des Patienten und sein subjektive Krankheitserleben eingehen zu können. Damit wird klar: im Konzept des ZIMB ergänzen naturheilkundliche Ansätze die Schulmedizin.

Zunächst gaben die Referenten einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung des ZIMB. Zurzeit ist die therapeutische Arbeit als naturheilkundlicher Konsildienst organisiert, d. h. die Planung der Anwendungen erfolgt in enger Absprache mit den behandelnden Ärztinnen und Ärzten der verschiedenen Abteilungen des Klinikums. 

Im Folgenden wurde die Bedeutung ausgewählter nicht-medikamentöser Maßnahmen dargestellt: 

Ätherische Öle, z. B. aus Thymian, lindern unterschiedliche Beschwerden, Ihr Haupteinsatzgebiet ist die Schmerzlinderung, die Hemmung von Entzündungen und die Lösung von Krämpfen. Sie werden in Form von Einreibungen, Wickeln und Auflagen angewendet.

Ohrakupunktur dient ebenfalls der Schmerzlinderung und Entspannung.

Passive, entspannungsfördernde Musik, 

Licht- und Farbtherapie,

time out room, in dem die Patienten auf einem Wasserbett eine Auszeit nehmen können, und der Zugang zu ihnen über alle Sinneskanäle gesucht wird.

Ausleitverfahren (Blutegeltherapie),

Homöopathika, allerdings meist als Komplexmittel.


Im Anschluss an den Vortrag ergab sich eine lebhafte Diskussion. Einerseits wurde das Konzept des ZIMB als ein wertvolles therapeutisches Angebot begrüßt, andererseits aber auch bedauert, dass die klassische Homöopathie darin keinen Platz hat – bislang, muss man sagen. Denn erfreulicherseits stimmten die Referenten der in der Diskussion geäußerten Idee zu, niedergelassene ärztliche Homöopathen auf Wunsch der Patienten zur Behandlung hinzuziehen.

Sie wurden mit Dank und Respekt für ihr naturheilkundliches Engagement am Klinikum Bayreuth verabschiedet.