Post date: 10.11.2012 18:34:09
Vortrag am 09. Oktober 2012 mit Monika Bonensteffen
Viele an der Homöopathie Interessierte hatten sich dieses Thema gewünscht, im letzten Vortrag dieses Jahres kam es endlich zur Sprache: der Einsatz der Homöopathie in der Erstbehandlung von Verletzungen und Unfällen. Dementsprechend groß war die Zuhörerschaft, als die Bayreuther homöopathische Ärztin Monika Bonensteffen zum Thema „Erste Hilfe mit Homöopathie – Zuhause und auf Reisen Verletzungen und Unfälle homöopathisch behandeln“ sprach. In ihrem lebendigen Vortrag machte sie an zahleichen, mitten aus dem Leben gegriffenen Fallbeispielen deutlich, was der Einsatz homöopathischer Mittel bei Verletzungen zu leisten vermag: er lindert wirksam die Schmerzen, beschleunigt die Heilung und senkt die Komplikationsrate.
Am Anfang der Übersicht über häufige Mittel in der Ersten Hilfe stand das Wundheilmittel schlechthin: Arnica. Immer dann, wenn es zu einer stumpfen Verletzung (durch Schlag oder Prellung) kommt, ein Bluterguss entsteht, aber auch nach Gehirnerschütterungen oder Zahnextraktionen ist dieses Mittel angezeigt. Ferner hat es sich nach Operationen bewährt.
Mit den folgenden 11 Mitteln, die Frau Bonensteffen vorstellte, können bestimmte Verletzungen erfolgreich behandelt werden:
· Aconitum: Schreck und Schock, durch die Verletzung bedingt,
· Hypericum Nervenverletzungen (stark innervierte Körperteile wie Finger- und Zehenspitzen, Handflächen, Fußsohlen, Nagelbett),
· Ledum : Stichwunden,
· Calendula: oberflächliche Schürfwunden, allgemein zur Förderung der Wundheilung,
· Staphisagria: Schnittverletzungen (auch durch Operationen),
· Bellis perennis: Weichteilverletzungen, besonders der Brüste (auch nach Biopsie und Mammographie); Verletzungen der Gebärmutter in der Schwangerschaft, z. B. nach Schlägen und Stößen (auch des Fetus),
· Symphytum: Knochenbrüche aller Art nach Korrektur eventueller Fehlstellung (Förderung der Knochenheilung),
· Ruta: Verletzungen der Knochenhaut, besonders bei Schlag gegen das Schienbein,
· Rhus toxicodendron: Verstauchungen und Zerrungen, nach Arnica einzusetzen,
· Bryonia alba: Verletzungen von Gelenken und Muskeln (auch Muskelriss),
· Apis: Insektenstiche.
Besondere Mittel benötigt die Behandlung von Verbrennungen. Wie bei Verletzungen gilt auch hier, dass die Symptomatik für die Arzneimittelwahl entscheidend ist. Insbesondere muss der Grad der Verbrennung beachtet werden. Urtica urensbeispielsweise hat sich bei Verbrennungen 1. Grades bewährt, Cantharis dagegen bei Brandblasen, die noch geschlossen sind, während Causticum bei offenen Brandblasen angezeigt ist. Bei schweren und großflächigen Verbrennungen kann unterstützend Arsenicum album angewandt werden. Rhus toxicodendron wiederum kommt in Betracht, wenn sich kleine, feine Blasen bilden.
Abschließend erläuterte Frau Bonensteffen die Potenzwahl für sämtliche Mittel und die Art der Anwendung. Alle Mittel können in der C 30 gegeben werden, entweder 3-5 Globuli pur oder als Lösung (3-5 Globuli in einem ½ Glas Wasser und hieraus einen Teelöffel). Je schwerer die Verletzung, desto häufiger muss die Gabe erfolgen, bei starken Schmerzen u. U. alle 5 oder 10 Minuten. Bei Besserung können die Abstände zwischen den Gaben vergrößert werden.
Zusammenfassend: Ein Vortrag, der die Vorteile der Homöopathie unterstrich, weil sie mit ihren Arzneien differenziert auf das komplexe Phänomen „Verletzung“ reagieren kann. Eine wichtige Rolle spielt dabei die Tatsache, dass das Reaktionsmuster auf die Verletzung stärker durch die Art der Verletzung als durch die sogenannte Konstitution des Menschen bedingt ist.