Post date: 25.09.2010 12:47:03
Am 10 Juni 2010 stellte die Münchner Kinderärztin Dr. med. Sigrid Kruse das Modellprojekt „Homöopathie in der Pädiatrie“ vor, das sie am Dr. von Haunerschen Kinderspital, der Kinderklinik der Ludwig-Maximilian-Universität München, leitet. Mit diesem seit 1995 laufenden Projekt wird die Homöopathie in alle Funktionsbereiche dieser renommierten Kinderklinik integriert.
Die Idee, die Homöopathie auf den Prüfstand der schulmedizinischen Wissenschaft zu stellen, ging von dem Begründer der Wiener Schule der Homöopathie, Professor Mathias Dorsci, und der Münchner Kinderärztin Dr. Mira Dorsci-Ulrich aus. Dank der großzügigen Anschubfinanzierung durch die Karl und Veronica Carstens-Stiftung und der nachfolgenden finanziellen Förderung durch die AOK Bayern und den Verein zur Förderung der ärztlichen Homöopathie in den Kinderkliniken (GLObulus e. V.) kann die homöopathische Therapie nunmehr in einem Team von drei Ärztinnen und Frau Dr. Mira Dorsci-Ulrich als Supervisorin angewandt werden. Die Indikationen für eine begleitende homöopathische Behandlung ziehen sich durch die gesamte Kinderheilkunde. Frau Dr. Kruse erläuterte die Vorgehensweise des homöopathischen Ärzteteams in der Klinik bei akuten und chronischen Krankheiten und verdeutlichlichte an Fallbeispielen eindrucksvoll die Erfolge der Homöopathie als komplementäre Therapie auf bestimmten Stationen der Klinik (Neonatalogie, Kinderchirurgie). Auch wenn es im Vortrag primär um die stationäre Behandlung bestimmter Krankheiten ging (postoperative Komplikationen, Hirnblutung, Drogenentzugssyndrom, Verbrennung) ging, so konnten die Zuhörer anhand der eingesetzten homöopathischen Mittel auch für sich selbst wertvolle Informationen mitnehmen. Im Vordergrund standen dabei die Arzneimittelbilder von Aconitum (Eisenhut) und Cantharis (ein „Spanische Fliege“ genannter Weichkäfer).
Die jeweils dargestellten Besserungen von Krankheitszuständen oder gar Heilungsverläufe bestätigten erneut, was die Homöopathie auszeichnet: eine auf das Individuum abgestimmte, ganzheitliche, auf Arzneien gestützte „Reiz- und Regulationstherapie“ (Dr. Kruse). Für die Anerkennung der Homöopathie bedeutsam ist die Erfahrung von Frau Dr. Kruse, dass im Dr. von Haunerschen Kinderhospital Schulmediziner und Homöopathen vertrauensvoll und in gegenseitigem Respekt zusammenarbeiten, um die bestmögliche Therapie für das einzelne Kind zu finden.