Verreibungsseminar Fa. Gudjons am 25. Juni 2011 in Augsburg-Stadtbergen
Post date: 02.07.2011 21:10:27
Wer ein homöopathisches Arzneimittel einnimmt, macht sich selten Gedanken, auf welchem Wege es entsteht. Dieses Defizit zu verringern, ist das Anliegen der von der Fa. Gudjons (Homöopathisches Labor für handgearbeitete Potenzen orig. nach Hahnemann) in Augsburg-Stadtbergen angebotenen Verreibungsseminare.An einem solchen nahmen am 25. Juni 2011 6 Mitglieder unseres Vereins sowie 4 weitere, an der Homöopathie Interessierte teil. Nach der Begrüßung durch die Firmenchefin, Frau Brita Gudjons, begannen wir unter der Leitung der Münchner Kinderärztin Frau Dr.med.Sigrid Kruse zügig mit der Arbeit, der Verreibung der Ursubstanz Hypericum perforatum (Johanniskraut, Blütezeit um den Johannistag, 24. Juni!).Das hieß konkret: eine Einzelblüte war von jedem Teilnehmer mit 100 Gran Milchzucker zur C1 und diese Potenz wiederum mit 100 Gran Mlchzucker zur C2 per Hand, d. h. mit Mörser und Pistill, zu verreiben. Die Prozedur folgt dabei den Vorschriften Hahnemanns: Die Arzneisubstanz wird zunächst mit einem Drittel des Milchzuckers 6-7 Minuten verrieben und diese Mischung 3-4 Minuten mit einem Porzellanspatel von der Oberfläche des Pistills und des Mörsers abgeschabt. Dann wird erneut 6-7 Minuten verrieben und 3-4 Minuten geschabt („Scharren“). Mit dem zweiten und dritten Drittel des Milchzuckers wird ebenso verfahren. Damit ist die Ursubstanz zur C1 potenziert (dynamisiert). Zur Herstellung der C2 wird der C1 eine Messerspitze entnommen und mit 100 Gran Milchzucker in drei Schritten (s. o.) verrieben. Insgesamt nimmt die Herstellung der C2 ca. 2 Stunden in Anspruch. Man kann sich die Mühe und Sorgfalt vorstellen, der sich Hahnemann bei der Herstellung seiner Arzneien unterwarf und die auch heute noch Alltag in den Labors der Fa. Gudjons ist.
Die Verreibung fand in absoluter Stille statt und bekam dadurch einen geradezu meditativen Charakter. Abschließend berichteten die Teilnehmer über ihre Gedanken und Gefühle während der Verreibung. Bei aller Heterogenität der einzelnen Aussagen war bemerkenswert, dass die anfängliche körperliche Anspannung beim Verreiben der Wahrnehmung von Entspannung und Beruhigung, bei einigen gar dem Zufließen von Energie wich. Ob darin eine spezifische Wirkung der Arzneisubstanz zu sehen ist, wurde allerdings kontrovers diskutiert. Dennoch: Anhand der exemplarischen Verreibung zur C2 konnten die Teilnehmer nachvollziehen, dass das therapeutische Wirkprinzip einer homöopathischen Arznei ein energetisches sein muss. Dies erfahren zu haben, war eine Bereicherung für das Verständnis von Homöopathie.
Zum Schluss noch ein kleiner Videobeitrag über die Herstellung von Globuli sowie wir es auch im Rahmen unseres Seminars bei Gudjons erleben konnten.