Da man heutzutage seine Daten an sehr vielen verschiedenen Orten benötigt, kommt man früher oder später nicht daran herum, sich eine externe Festplatte oder einen entsprechend großen USB-Stick zu kaufen. Auf welches Produkt die Wahl schlussendlich fällt, ist Geschmackssache. Grundsätzlich kann man jedoch folgendes anmerken. Große Datenmengen sollte man auf 3,5'' Festplatten speichern (empfiehlt sich für Datenmengen > 500 GB); für mittelgroße Datenmengen sollte man auf 2,5'' Festplatten zurückgreifen (Datenmengen > 64GB); für kleinere Datenmengen kann man getrost auf USB-Sticks zurückgreifen. Entsprechend entwickelt sich auch die Transportfähigkeit der Datenträger: USB-Sticks sind sehr transportabel, und können - sofern sie entsprechend robust sind - auch auf dem Schlüsselbund getragen werden. Ich persönlich bevorzuge jedoch externe 2,5'' Festplatten mit integrierten USB-Kabel (zB Freecom ToughDrive, RaidSonic Icy Box IB-283StU-B, RaidSonic Icy Box IB-281StU). Da kann man wenigstens das benötigte USB-Kabel nicht zuhause vergessen.
Da man aber diese externe Festplatten auf möglichst vielen Betriebssystemen betreiben möchte, stellt sich früher oder später die Frage nach der richtigen Formatierung. Das Spektrum möglicher Dateisysteme reicht von NTFS über FAT bis zu Ext3/4. Das Problem ist jedoch, dass die Dateisysteme von den verschiedenen Betriebssystemen unterschiedlich gut unterstützt werden, und unter Umständen Erweiterungen des Betriebssystems benötigen.
NTFS wurde ursprünglich für Windows entwickelt, funktioniert aber mittlerweile auch unter neueren Linux Distributionen und MacOS X (ab Version 10.6)
FAT wird von allen Betriebssystemen unterstützt
EXT3/4 wurde unter Linux entwickelt, funktioniert aber mittlerweile auch unter Windows mit einer entsprechenden Erweiterung.
Das Problem dabei ist jedoch, dass man nicht davon ausgehen kann, dass man überall ein entsprechend modifiziertes Betriebssystem vorfindet. Daher empfiehlt es sich auf FAT(32) auszuweichen. Sowohl alle Linux, Windows als auch alle MacOS X Versionen können damit uneingeschränkt umgehen. Das Problem hierbei ist jedoch dass Microsoft auf seinen Betriebssystemen nur das Formatieren von 32GiB großen Partitionen zulässt. (siehe Beschränkungen des FAT32-Dateisystems in Windows XP) Linux mittels (mkdosfs) und das Festplatten Dienstprogramm unter MacOS X können hingegen auch größere Partitionen erstellen. Wer aber kein derartiges Betriebssystem zur Verfügung stehen hat, und dennoch Partitionen > 32 GiB unter Windows erstellen möchte, kann die folgende Möglichkeit in Betracht ziehen:
Mit dem Programm h2format geht das Formatieren großer externer/interner Festplatten sehr einfach. Das Programm von heise findet man hier.
Fehlercode 1 - "Kann Partitionsinformationen nicht lesen" - dies tritt beispielsweise auf, wenn die externe Festplatte eine EFI-Systempartition hat
Fehlercode 5h - dies liegt meist daran, dass der Formatierbefehl nicht als Administrator ausgeführt wurde.
Beispiel der Vorgehensweise beim Entfernen der EFI-Systempartition mittels DISKPART
Grundsätzlich ist FAT32 mit 8 Tebibyte (2^43 Byte) limitiert. Woher kommt also die 2TB Grenze von Windows im Zusammenhang mit FAT32. Ursache ist der Master Boot Record (MBR) - dieser weist in der Regel eine Grenze von 2 TB. Wobei das eigentlich so nicht stimmt. Der MBR kann 2^32 Blöcke verwalten. Bei einer Sektorgröße von 512 Byte ergibt sich daher eine Limitierung auf 2 TiB. Dass sich die 512 Byte-Sektoren als Standard etabliert haben, liegt noch an den Floppy-Zeiten und wird noch heute als Standard verwendet, da so keine Speicherplatz für die Konfiguration der Sektorgröße benötigt wird.
Lösungen:
(1) GPT
Diese 2TB Grenze hat Microsoft mit der Einführung von GPT abgeschafft (siehe auch http://msdn.microsoft.com/en-us/windows/hardware/gg463525.aspx). Theoretisch könnte man also hergehen und Festplatten mit > 2TB als "dynamische Datenträger" (GPT-Parition) initialisieren und dann mit FAT32 formatieren. Dann wäre die Grenze die oben erwähnten 8 Tbibyte (~ 8,8 TB). Doch - meines Wissens nach - wird dies derzeit nur von Linux und Windows unterstützt.
Eine solche Formatierung (FAT32 + GPT) funktioniert jedoch mittels hd2format von Heise nicht. ("Um ungewollte Datenverluste zu vermeiden, funktioniert das über Kommandozeile zu bedienende h2format nur mit unformatierten Partitionen ohne gültigen Bootsektor." steht auf der Webseite)
(2) MBR mit 4K Sektoren
Da wird das Thema dann richtig komplex - so ganz habe ich diesbezüglich noch nicht durchgeblickt. Es scheint aber gerade bei externen Festplatten mit dem verbauten Emulator, der 4K vorgaukelt, zusammenzuhängen. (siehe The Facts: 4K Advanced Format Hard Disks)
Fazit: Ich würde keine FAT32 Platten mit > 2TB empfehlen oder vor Verwendung ausgiebig testen. Dh. die Platte bis zum Rand füllen, und schauen, ob sie in der gewünschten Kombination funktioniert und auch den ganzen Speicherplatz verwenden kann.
siehe auch:
unzählige Partitions-Manager (siehe hier)
lt. soll man mittels FAT32Formatter auch Festplatten > 2TB mit FAT32 formatieren können (habe ich aber noch nicht getestet)
Darüberhinaus kann man beispielsweise mit einer alten Windows 98 Bookdiskette/Installation auch Festplatten > 32GiB formatieren.