Lehr-/Lernmittel

Auszahlungsmatrix

Viele Situationen in unserem Alltag sind soziale Wechselbeziehungen - Unser eigenes Verhalten hat nicht nur Auswirkungen auf uns selbst, sondern auch auf andere Menschen, und umgekehrt hat das Verhalten anderer Menschen nicht nur Auswirkungen auf sie, sondern auch auf uns. Das liegt daran, dass wir Menschen in sozialen Gruppen leben und in einer Welt, die von anderen Menschen verändert und geschaffen wird. 

Evolutionsbiologen, Ökonomen und Nachhaltigkeitswissenschaftler repräsentieren oft die Kosten und Nutzen, welche Menschen (oder anderen Tieren) aus einem Verhalten entstehen, durch eine sogenannte Entscheidungs- oder Auszahlungsmatrix. Die Verwendung von Entscheidungsmatrizen im Unterricht hilft uns dabei, über die möglichen Ursachen und Folgen von Verhalten in bestimmten Situationen zu reflektieren.

Entscheidungsmatrizen helfen zu erkennen, ob soziale Wechselbeziehungen zwischen Individuen bestehen. Dies hilft uns, die Ebene oder die Größe einer Gruppe zu identifizieren, die wir betrachten müssen, um die Ursachen und Folgen von Verhalten in einem sozial-ökologischen System zu verstehen.

Hat es unterschiedliche Auswirkungen für mich, wie sich andere Menschen verhalten? Oder sind Auswirkungen für andere davon abhängig, wie ich mich verhalte? Dann reden wir von sozialen Interaktionen oder sozialen Wechselbeziehungen

Wenn ich oder meine Gemeinschaft bestimmte Ziele verfolgt, dann muss ich/wir mit denjenigen zusammenarbeiten, mit denen ich/wir interagieren, so dass wir alle uns einig werden können, wie wir uns am besten verhalten sollten, damit wir unser gemeinsames Ziel erreichen. 

Dies erfordert natürlich, dass wir uns zuerst einig sind, welche Auswirkungen wir eigentlich wollen!

Mithilfe von Auszahlungs- oder Entscheidungsmatrizen können wir über die möglichen Ursachen und Folgen von Verhaltensweisen in bestimmten Situationen reflektieren

Einige Leitfragen, die wir mithilfe der Entscheidungsmatrix untersuchen können:

Einige weitere Möglichkeiten, die Entscheidungsmatrix als Reflexions- und Diskussionstool im Unterricht einzusetzen:

Entscheidungsmatrizen helfen auch zu erkennen, ob es ein soziales Dilemma gibt zwischen kurzfristigen Motivationen von Einzelnen und dem, was für die Gemeinschaft langfristig am besten ist.

Soziale Dilemmata scheinen im Zentrum der Herausforderungen der Nachhaltigkeit zu stehen. NachhaltigkeitswissenschaftlerInnen erforschen, wie wir solche Dilemmata lösen können, indem Wege gefunden werden, die Interessen des Einzelnen mit den Interessen der gesamten Gruppe in Einklang zu bringen.

Verkehrsstau als soziales Dilemma. Bildquelle:  https://getmeoffthisplanet.files.wordpress.com/2008/10/trafficjam.jpg?w=620 

Sind die Nutzen und andere Folgen eines Verhaltens kurzfristig und langfristig unterschiedlich? 

Wenn ja, wie können wir dafür sorgen, dass kurzfristige Motivationen mit langfristigen Zielen im Einklang sind?