Design-Prinzip

Komplexe Ursache- Wirkungsbeziehungen

Untersuchung und Reflexion über die vielen Ursachen und Folgen menschlichen Verhaltens und über die komplexen Ursache-Wirkungs-Beziehungen in der menschlichen Evolution, menschlichen Entwicklung und in sozial-ökologischen Systemen

Lehr-/Lernmittel für die Förderung von Systemdenken

Systemdenken ist eine zentrale Kompetenz in der Bildung für nachhaltige Entwicklung. Denn Herausforderungen der nachhaltigen Entwicklung werden durch komplexe Beziehungen in sozial-ökologischen Systemen verursacht. Wenn wir die Folgen dieser Dynamiken hin zu wünschenswerten Welt ändern wollen, müssen wir diese Ursache-Wirkungsbeziehungen verstehen, um zu wissen, bei welchen Faktoren wir eingreifen können, müssen oder sollten.  

Wir können verschiedene Lehr-/Lernmittel einsetzen, um komplexe Ursache-Wirkungsbeziehungen zu veranschaulichen,  greifbar zu machen und für die Analyse von Problemen für menschliches Wohlbefinden und Nachhaltigkeit anzuwenden:

Tinbergens Fragen können uns helfen, Ursachen von Verhalten über verschiedene Zeiträume der Vergangenheit einzuordnen - von unmittelbar vorangegangenen Faktoren, zu Faktoren in der persönlichen Entwicklung von Menschen,  zur Geschichte einer sozio-kulturellen Gruppe, zur Evolutionsgeschichte. 

Ursache-Wirkungsdiagramme können im Unterricht eingesetzt werden, um komplexe Ursache-Wirkungsbeziehungen zwischen verschiedenen Faktoren zu veranschaulichen, zu analysieren, zu reflektieren und zu diskutieren, sowie als Bewertungsmethode für das Verständnis von SchülerInnen über diese Beziehungen.

Auszahlungsmatrizen können helfen, über die möglichen Ursachen von Verhaltensweisen zu reflektieren, insbesondere die Rolle von bewussten oder unbewussten Motivationen  (Gedanken, Gefühle, Empfindungen, Überzeugungen, Ziele, Vorlieben, Werte, situationsbedingte Einschränkungen, ...) sowie über die möglichen Folgen von Verhaltensweisen, insbesondere in sozialen Interaktionen.

Literaturangaben und Links

Jacobson, M. J., & Wilensky, U. (2006). Complex Systems in Education: Scientific and Educational Importance and Implications for the Learning Sciences. Journal of the Learning Sciences, 15(1), 11–34. https://doi.org/10.1207/s15327809jls1501_4 

Jacobson, M. J. (2001). Problem Solving, Cognition, and Complex Systems: Differences between Experts and Novices. Complexity, 6(3), 41–49. https://doi.org/10.1002/cplx.1027

Medicus, G. (2005). Mapping Transdisciplinarity in Human Sciences. In J. W. Lee (Ed.), Focus on Gender Identity (pp. 95–114). New York, NY, USA: Nova Science Publishers. Retrieved from http://www.iam.upr.si/sl/resources/files/enote/poznar/clanki/mapping-interdisciplinarity-in-hs.pdf

Tinbergen, N. (1963). On aims and methods of Ethology. Zeitschrift Für Tierpsychologie, 20(4), 410–433. http://doi.org/10.1111/j.1439-0310.1963.tb01161.x

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Sapolsky, R. M.. (2018). Behave. The biology of humans at our best and worst. Vintage.