Dampflok “Haspe”

Für schmalspurige Kleinbahnen und Werks- und Industriebahnen entwickelten einige Lokomotivfabriken nach dem Baukastensystem Typenreihen für Lokomotiven verschiedener Spurweiten und Leistungsklassen. Die Lokomotivfabrik Arn. Jung, Jungenthal (Sieg) besaß ein solches Programm schon in den Zwanzigerjahren. Diese Maschinen der „Standardkollektion“ konnten nach Katalog bestellt werden. Während des 2. Weltkrieges durften nur noch Lokomotiven eines Standardprogramms, die Kriegsdampflokomotiven (KDL), von Lokomotivfabriken im deutschen Machtbereich hergestellt werden. Aus dem Typ KDL 10 dieses Programms abgeleitet, lieferte Jung 1956 drei Maschinen an die 900 mm Werksbahn der Klöcknerhütte in Hagen-Haspe. Die robuste Bauart der Dampflokomotiven 19, 20 und 21 bewährte sich auch im harten Betriebseinsatz bei der Hasper Hütte.

lokdaten

Betriebsfähige Dampflok

Im Frühjahr 1970 entschloss sich die Interessengemeinschaft Historischer Schienenverkehr e.V. (IHS), die gerade abgestellte Lok 19 zu erwerben. Nach Umbau auf 1000 mm Spurweite wurde die Lok ab dem 10.7.1971 auf der Selfkantbahn eingesetzt. Im Zuge der Stillegung der Hasper Hütte 1972 kaufte die IHS auch noch die beiden freiwerdenden Schwestermaschinen 20 und 21. Ihre Namen erhielten die Lokomotiven erst bei der Selfkantbahn: 1980 wurde die Lok 20 auf den Namen „Haspe“, 1986 die Lok 21 auf den Namen „Hagen“ getauft.

  • Lok Nr. 20 „Haspe“
  • Achsfolge: Bn2t
  • Hersteller/-Baujahr: Jung / 1956
  • Fabrik-Nr.: 12783 / Klöckner-Hütte, Hagen-Haspe
  • Bremsgewicht: 7t
  • Leistung: geschätzt 200 PS
  • Status: Betriebsfähig

Fahrzeugportrait siehe dampflokomotivarchiv.de

  • Lok Nr. 21 „Hagen“
  • Achsfolge: Bn2t
  • Hersteller/-Baujahr: Jung / 1956
  • Fabrik-Nr.: 12784 / Klöckner-Hütte, Hagen-Haspe
  • Bremsgewicht: 7t
  • Leistung: geschätzt 200 PS
  • Status: in Aufarbeitung

Die politische Wende in der ehemaligen „DDR“ 1989 machte es dann möglich, dass Lok 20 im Jahr 1991 als eine der ersten Museumsdampflokomotiven in der Werkstätte des ehemaligen „VEB Mansfeld-Kombinats Wilhelm Pieck“ des Mansfelder Bergbaureviers eine Hauptuntersuchung erhielt. Lok 19 ist seit 1976 abgestellt, Lok 21 befindet sich zur Zeit in Aufarbeitung.

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung von M.Kilb, Kleinbahnmuseum Selfkantbahn in Schierwaldenrath

» www.selfkantbahn.de

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Lok 20 “Haspe” auf dem Bahnbetriebsgelände in Schierwaldenrath (Foto: Privat)

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Dampfzug mit Lok Nr. 20 „Haspe“ kurz hinter dem Bahnhof Schierwaldenrath (Foto: U.Berensmeier)


DampfLok Hagen-Haspe „1“

Eine bewegte Vergangenheit hat eine andere Lokomotive hinter sich. Lok Hagen-Haspe „1“ der Hasper Hütte. Nach ihrer Aktiven Zeit war Lok Hagen-Haspe „1“ von 1972 bis Januar 1973 Spielplatzlok in Gevelsberg-Vogelsang.

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  • Lok Hagen-Haspe „1“
  • Achsfolge: Bn2t
  • Hersteller/-Baujahr: Henschel & Sohn / 1949
  • Fabrik-Nr.: 27119 / Klöckner-Hütte, Hagen-Haspe



Lok Hagen-Haspe "1" in Gevelsberg-Vogelsang, 1975 (Foto: H.Reike)

Am 5. Oktober 1984 wurde die Lok von der Märkischen Museums-Eisenbahn, Plettenberg-Hüinghausen als "FRIEDRICH 1" auf dem Museumsgleis übernommen und wartete auf eine Aufarbeitung. Aber im Jahr 2012 war es dann soweit.

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"FRIEDRICH 1", Plettenberg-Hüinghausen, 2009 (Foto: Privat)

Dampflok für den Bahnhof Witten

Seit Oktober 2017 steht die 900 mm Dampflokomotive "FRIEDRICH 1" in der Empfangshalle des Hauptbahnhofes Witten. Die Lok wurde seit Februar 2012 auf dem Gelände der DEW Karrierewerkstatt von Azubildenden des Edelstahlwerk-Witten und im Betriebswerk Gelsenkirchen-Bismarck optisch wieder aufgearbeitet. Die ganze Geschichte mit allen Entwicklungen und vielen Fotos der Aktion im Bahnhof Witten, siehe Berichte im GeoCache.BahnBlog.

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Bahnhofshalle Witten (Animation: EF-Witten e.V.)