Mittlere Ruhrtal-Bahn

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Historische Eisenbahnstrecke

Die Ruhrtal-Bahn ist eine teilweise historische Eisenbahnstrecke von Düsseldorf-Rath und Mülheim-Styrum über Essen-Kupferdreh, Bochum-Dahlhausen, Hagen-Vorhalle und Schwerte nach Warburg. Errichtet wurde sie 1872 bis 1876 von der Bergisch-Märkischen-Eisenbahn, einer der drei großen privaten Eisenbahngesellschaften im Ruhrgebiet. Sie gilt als Beispiel dafür, dass Flusstäler wegen ihrer in der Regel gleichmäßigen Steigung seinerzeit für die Anlage von Eisenbahnstrecken besonders gut geeignet waren.

Die Ruhrtal-Bahn diente in erster Linie der Kohleabfuhr zum Hafen Ruhrort unter Umgehung des Heißener Berges. Anschlussbahnen sorgten hier für ein hohes Verkehrsaufkommen in der Blütezeit des Steinkohlenbergbaus an der Ruhr und bedingt durch die Stahlerzeugung auf der Henrichshütte in Hattingen.

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V36 204 mit einem Sonderzug am 09.10.1983 in Blankenstein/Ruhr (Foto: M.Hafenrichter)

Die Mittlere Ruhrtal-Bahn wurde 1869 von Dahlhausen (Ruhr) über Hattingen auf der linken (südlichen) Ruhrseite bis zur Henrichshütte (Gründung 1854) in Welper und 1874 über Herbede und Wengern Ost, Volmarstein nach Herdecke (damals noch Stationsname für Vorhalle) gebaut.

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Bahnhof Volmarstein mit Sonderzug Hagen - BO-Dahlhausen, 5. Oktober 1985 (Foto: A.Völmicke)

Zum großen Bahnjubiläum "150 Jahre Eisenbahn in Deutschland" in Bochum-Dahlhausen pendelte ein elektrischer Triebwagen (Baureihe ET 91, auch als "Gläserner Zug" bekannt), zwischen Hagen und Dahlhausen.

Durch die Nordwanderung des Bergbaus nahm das Güterverkehrsaufkommen immer mehr ab, so dass die Ruhrtal-Bahn ihre ursprüngliche Bedeutung verlor. Das Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen bemühte sich erfolgreich um den Erhalt der Strecke für den Museumszugverkehr, der RuhrtalBahn.

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Stellwerk Oberwengern mit 515 658-3 Hagen - BO-Dahlhausen, 27.5.1983 (Foto: A.Völmicke)

Mittlere Ruhrtal-Bahn

Am 22.5.1970 fuhr der letzte planmäßige Personenzug von Hattingen über Bommern nach Hagen. Der letzte Güterzug kam am 21.5.1982 mit 1.400 t Stahl von der Henrichshütte in Hattingen durch den Bahnhof Bommern. Viele Jahre zuvor, als die Welt der Eisenbahn noch heil war, meldete die „Wittener Zeitung“ im Mai 1874, daß die „polizeiliche Abnahme“ der Eisenbahnstrecke Henrichshütte – Herdecke (damals noch Stationsname für Vorhalle) am 1. und 2. des Monats erfolgt sei und die definitive Eröffnung derselben binnen Kurzem zu erwarten stehe. Das geschah dann auch am 1. Juni 1874 mit einem Eröffnungszug, gezogen von der Lokomotive „Petersburg“. Lange Zeit hatte die „Bergisch-Märkische-Eisenbahngesellschaft“ um den Bau dieser Strecke kämpfen müssen.

Ein „Gerangel“ um die Streckenführung war vorausgegangen. Zuerst sollte die Strecke von Witten durch das Muttental nach Sprockhövel führen, dann wieder sollte sie durch das Hammertal laufen. Auf einer damals erschienenen Karte verlief sie sogar von Herbede nach Norden schwenkend in Richtung Langendreer. Wesentlich für die Strecke war der Abtransport der Kohle. Deshalb wurde auch der Bahnhof Bommern neben die Zeche „Nachtigall“, unterhalb Steinhausens, gelegt.

Für den Personenverkehr war der lange Anmarschweg zu diesem Bahnhof äußerst ungünstig. Nach langem Kampf erreichten die Bommeraner die Errichtung eines Haltepunktes innerhalb der Ortschaft. Diese 1885 errichtete Haltestelle war wahrlich kein „Staatsbahnhof“ , sondern eine armselige Bretterbude. Erst mit der Änderung der Straßenführung 1921 und dem Bau einer Brücke über die Eisenbahn an der Einmündung der heutigen Nachtigallstraße wurde 1923 ein neues Bahnhofsgebäude in Betrieb genommen. Mit dieser Änderung fiel auch ein Verkehrshemmnis erster Ordnung weg, der niveaugleiche Übergang von Straßen- und Eisenbahn.

Quelle: Mit freundlicher Genehmigung der Sparkasse Witten

Geschichte des Bahnhof Hattingen

Die Arbeiten am Empfangsgebäude begannen am 15. August 1868. Der Bauherr war die Bergisch-Märkische Eisenbahn. Am 15. Februar 1870 wurde der Bahnhof Hattingen feierlich eröffnet. Bis 1882 wurde die Strecke an der Ruhr zweigleisig ausgebaut. Im Zuge dieser Umbaumaßnahmen wurde auch die Gleisanlage erweitert. Das Gebäude ist Typisch im preußisch-kaiserlichen Stil erbaut. Hattingen ist als Trennungsbahnhof ausgelegt.

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Bahnhof Hattingen, 2007 (Foto: Privat)

Ab dem 30. November 1979 wurde Hattingen Endbahnhof für den Personenverkehr. Bis zum 28. September wurde die Strecke bis Hiddinghausen Rennebaum noch von Güterzügen befahren. Am 20. Mai 1974 wurde die Strecke bis Hattingen elektrifiziert. Am 25. Mai 1985 fuhr die erste S-Bahn in Hattingen ein. Am 2. August 1985 wurde der Nordbahnsteig für den S-Bahn Verkehr stillgelegt und dafür der generalüberholte Südbahnsteig benutzt.

Streckenverlauf

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