Staatsbahn nach Meinerzhagen

Schon bald nach Eröffnung der Ennepetal-Bahn bis nach Altenvoerde, wurden die Überlegungen nach einer Verlängerung vorangetrieben. Mit der Eröffnung der Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld, wurde eine Verlängerung von Altenvoerde über Voerde bis nach Meinerzhagen geprüft.

Denkschrift zur Erbauung einer neuen Staatsbahn

Gevelsberg (B.-M.) - Vörde - Breckerfeld - Halver - Kierspe - Meinerzhagen

Linienführung und ihre technische Ausführbarkeit.

Die neue Bahn soll in dem Bahnhofe Gevelsberg an die Linie Hagen-Elberfeld beginnen, über die Orte Vörde, Breckerfeld, Halver und Kierspe führen und in Meinerzhagen an die Volmetalbahn und an die im Bau begriffene neue Bahnlinie Meinerzhagen-Olpe-Kreuztal anschließen.

Die technische Ausführbarkeit der vorgeschlagenen neuen Linie ist dargetan durch den im Auftrage der vereinigten Komitees von dem vereidigten Landvermesser Westerhoff in Haspe bearbeiteten Entwurf. Die Entwurfskarte (Meßtischblatt) und der zugehörige Erläuterungsbericht vom 4. Januar 1913 sind angeschlossen.

Der Entwurf ergibt für die Bahn eine Gesamtlänge von rund 40 km. Davon entfallen 24-25 km auf die Strecke Gevelsberg-Halver und rund 15-16 km auf die Strecke Halver-Meinerzhagen.

September 1913
Staatsbahn-Gevelsberg-Meinerzhagen

Entwurfsplan der neuen Staatsbahn (Repro)

Planung

In der Denkschrift wurde eine Planung zu einer ca. 40 km langen Verbindungslinie von der Ennepe bis zum Volmetal über die Hochebenen von Breckerfeld und Halver vorgestellt. Die Bahnlinie zeichnete sich durch verhältnismäßig günstige Steigungen aus, jedenfalls waren diese nirgends größer als 1:50. Außerdem wurden keine hohen Kosten erwartet, da größere und damit kostenintensive Bauwerke nicht vorgesehen waren.

Über die Praktische Bedeutung wurden der Lokal- und Durchgangsverkehr erläutert. So wurde ein Nachweis aufgenommen, dass insgesamt 177 Ortschaften mit rund 9400 Seelen dem Staatsverkehr nähergebracht werden und das die als End- oder Knotenpunkte in Betracht kommenden Orte Gevelsberg, Halver und Meinerzhagen wesentlich näher gebracht würden.

Die neue Linie würde die Verkehrswege zwischen dem Ennepegebiet und dem Gebiet um Wipperführth wesentlich um ca. 10 km verkürzen und sogar der Fremdenverkehr eine größere Bedeutung erlangen.

Als weitere Planungsalternative wurde eine Verlängerung der Ennepetal-Bahn über Altenvoerde hinaus mit aufgenommen. Die Fortführung der Ennepetalbahn würde mehr dem Volkswohl entsprechen und das Projekt sollte demnach zur Ausführung gebracht werden.

In einer Stellungnahme zur Kleinbahn Haspe-Voerde-Breckerfeld wurde außerdem auf die ungünstigen Frachtverhältnisse der Orte Vörde und Breckerfeld hingewiesen. Durch die 1907 in Betrieb genommene Kleinbahn erhoffte man zu "erträglichen Verhältnissen" zu kommen. Diese Hoffnung hatte sich aber nicht erfüllt. Die Kleinbahn war nicht als Verkehrsmittel geeignet um die Wettbewerbsfähigkeit der Gegend zu stärken.

Es kam weder zu einer Verlängerung der Ennepetal-Bahn noch zu einer Staatsbahn nach Meinerzhagen.