Bahnhof Schee

Der Bahnhof Schee in Sprockhövel, liegt an der 1884 von der Preußischen Staatseisenbahn eröffneten Eisenbahnlinie Wuppertal=Wichlinghausen – Hattingen unmittelbar am Nordportal des Schee-Tunnel. Hier zweigte auch die Stichstrecke Schee nach Silschede ab. Beide Eisenbahnstrecken dienten überwiegend dem Kohlentransport.

Der in den Jahren 1884 bis 1886 erbaute Bahnhof Schee nahm als Umsteigebahnhof ebenfalls 1889 seinen Betrieb auf. Beide Strecken dienten dem Transport heimischer Kohle, einer Aufgabe, die bis dahin durch die schweißtreibende Arbeit der Kohlentreiber mit deren Lastpferden übernommen worden war.

Durch den Einsatz der Dampfkraft konnten größere Mengen des „Schwarzen Goldes“ in kürzerer Zeit von den Zechen an die Industriestandorte transportiert werden. Auch der Personenverkehr gewann neben dem Güterverkehr zunehmend an Bedeutung. Auf beiden Bahnlinien bestand Bahnpostverkehr.

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Bahnhof Schee um 1910 (Postkarte: bergbau-sprockhoevel.de)

Seit 1983 ist das Gebäude in Privatbesitz

Infotafel Bahnhof Schee

Der Bahnhof Schee wurde am 20. Mai 1884 mit Eröffnung der Bahnstrecke Wuppertal=Wichlinghausen - Hattingen in Betrieb genommen. Der Bahnhof verfügte über Lagerschuppen, Güterabfertigung, 3 Stellwerke, Wasserturm, Stallungen, Gaststätte, Diensträume, Wohnungen und Gärten für die Beschäftigten und hatte 10 Haupt- sowie Nebengleise. Über 1000 Reisende sollen hier täglich ein-, aus- oder umgestiegen sein.


1960 wurde nach 71 Jahren der Reisezugverkehr zwischen Schee und Silschede eingestellt. Der letzte Personenzug passierte am 30. November 1979 den Bahnhof Schee auf der über 95-jährigen Eisenbahnlinie Wuppertal=Wichlinghausen nach Hattingen.

Modell des Bahnhof Schee mit ETA, Gleisseite (Foto: M.Mitze)

Filmszenen

Im Oktober 1976 wurden im Bahnhofsbereich einige Filmszenen für die ZDF-Show “Mit Dampf und Musik” gedreht. Am Abend wurden mit der Dampflok 044 508 einige Nachtszenen gedreht, so dass der Bahnhof bzw. die Lok zeitweise taghell erstrahlten. Am nächsten Tag gab es Filmszenen mit der ELNA-Dampflokomotive BLE 146 (ehem. Butzbach-Licher-Eisenbahn) aus dem Eisenbahnmuseum Bochum-Dahlhausen und einigen Abteilwagen, inklusive Bahnhofsmotive mit Schauspielern in historischen Kostümen (u.a. Lisa Fitz, Walter Giller, Margot Hielscher und Peter Kraus). Auf YouTube gibt es knapp zweieinhalb Minuten von 1976 zu sehen.

Im Januar 1977 wurde der Bahnhof wieder in Szene gesetzt, diesmal mit dem SWF-Film “Magere Zeiten” in dem es um Kohlenklau und die damit verbundenen Schwierigkeiten mit der damaligen Besatzung durch die US-Soldaten ging. Hierfür stand eine Dampflok (044 754) mit einem Kohlenzug zur Verfügung, die mehrmals zum Tunnel fahren und zurücksetzen musste.

Bahnhofsgebäude

Die ehemaligen Dienstgebäude des Bahnhof Schee wurden in den Jahren 1884 bis 1886 erbaut und drohten zu Verfallen, wurden 1983 an Privatleute verkauft. Nach einer grundlegenden Renovierung wurden die ehemaligen Bahnhofsgebäude unter Denkmalschutz gestellt und zeugen somit auch in Zukunft von der damaligen Industrieblüte in diesem Raum.

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Bahnhof Schee 2014, heute in Privatbesitz (Foto: Privat)

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Bahnhof Schee, Gleisseite 2005 (Foto: Privat)