Unter Freiem Schreiben versteht man alle Art von freien Gedanken, die in geschriebener Form wiedergegeben werden,
im Gegensatz zu der Aktivität Abschreiben, bei der vorgegebene Worte bzw. Sätze übertragen werden.
Die Umgebung des Kindes lädt von Anfang an zum freien Schreiben ein. Hierfür kann Material aller Art zur Verfügung stehen, wie z.B. Tafel mit Kreide und/oder weiße Tafel mit zugehörigen Stiften, Magnetbuchstaben, Kartenbuchstaben, Hefte mit Linien und Stifte, Schreibübungsheften mit Buchstaben und Wörtern.
Während der Lerneinheit -2- verbessert der Erwachsene die Rechtschreibung des Kindes nicht oder kaum. Nur wenn das Kind fragt, ob etwas „richtig“ geschrieben ist, antworten wir wahrheitsgemäß. Positive Rückmeldung spornt an.
Bsp: Ein Wort ist phonetisch falsch geschrieben.
Das Kind fragt: „ist das richtig?“
Wir lesen korrekt vor, was das Kind geschrieben hat (nicht was es schreiben wollte).
Sagt das Kind nicht von sich aus, was es schreiben wollte, können wir nachfragen: „Wolltest du ... schreiben?“ oder: „Ist das nicht was du schreiben wolltest?“
Ist das Kind an der korrekten Schreibweise dessen, was es schreiben wollt, interessiert, wird die korrekte Form über oder unter sein Geschriebenes gesetzt. Wir verbessern nichts, streichen nichts durch.
Bsp: Wort ist phonetisch richtig geschrieben.
Das Kind fragt, ob das richtig ist.
Erwachsener: „Jeder kann lesen, was du geschrieben hast!“
Hakt das Kind nach: „Ist es richtig so?“
Dann antworten wir ohne Wertung; „Man schreibt es so: ...“ und setzen, wie oben beschrieben, die korrekte Schreibweise über oder unter das vom Kind Geschriebene ohne zu verbessern oder durch zu streichen.