Der Weg der Erfahrung

Schlafende Bauern auf dem Feld nach Milet

Die Schlafenden - Bleistift und Pastell

Ich begehe bei meiner Arbeit an meinem Werk und auch in meinem sonstigen Leben den Weg der Erfahrung des Vorgegebenen. Dieser Weg ist von Konfuzius als der Bitterste aller Wege bezeichnet worden. Ich erkenne in dieser Bitterkeit des Weges einen Grund zu Achtsamkeit und Fürsorge für mich selbst. Es ist nicht vorgegeben worden für mich, einen leichteren und gangbareren Weg gehen zu können. Die Wege der Nachahmung und des Lernens durch ein eigenes Nachdenken ergänzen diesen Hauptweg der Erfahrung und säumen ihn dabei doch nur am Rande. Dieser ganze Weg bildet die Straße für mich, auf welcher ich beheimatet bin.

Ganz konkret gestaltet sich mein Schaffen als eine Erfahrung des Gegebenen in einer von mir aufgefundenen Ordnung und Schönheit. Dabei haben meine Werke irgendwie nicht die Vollständigkeit und Vollkommenheit der Werke anderer Menschen an sich getragen. Stattdessen haben diese manchen elementaren Mangel aufgezeigt.

Diese Annahme einer geringeren Wertigkeit jener von mir geschaffenen Dinge gegenüber den Werken anderer Leute hat mich in die Lage dazu versetzt, durch mein Streiten für mich selbst auch für den Menschen überhaupt und sein eigentliches Los zu streiten.

Ich glaube, dass es dem Menschen erlaubt sein soll, seine eigenen Dinge nach der eigenen Veranlagung (jener Bedeutung einer eigenen Frequenz seines Leibes) zu gestalten. Diese sei es, welche auf dem noch nicht geborgenen Geheimnis einer inneren Resonanz seines Leibes beruht hat.

Der Mensch sei, so wie er heutzutage bereits da ist und vorkommt, für vollwertig anzuerkennen. Es dürfte nicht erforderlich sein, dass der Mensch in einen ungerechtfertigten Zwiespalt deswegen gerät. Man sei wertvoll als Mensch, auch wenn man etwas nicht genau so zu leisten vermocht hat wie ein anderer. Vom Zwiespalt wird kein Heil für die Menschheit ausgehen können. Dieser sei also zu verhindern, wenigstens zu umgehen oder zu unterbinden, damit er nicht vorkomme und sich nicht verfestigen würde müssen bei uns.

Alles Gute wird erst durch ein heilsames Anerkennen der uns gegebenen Dinge vorkommen können. Um das zurecht tun zu können, seien diese in Ordnung zu halten.

Warum das so ist, kann man auch versuchen zu erklären. Das rühre von einer eigentlichen Einheit der eigenen Gedanken und Ideen mit den anderen Dingen dieses Daseins her. Das eine folgt aus dem anderen und das andere schließlich wieder aus dem einen. Alles Bedeutsame bleibt also bestehen.

Als Mensch bedarf man eines echten Maßes für seine Dinge. Man trete dafür ein, ein solches zu erhalten und spreche, handle oder verhalte sich dementsprechend.

Der Mensch bedarf auch einer echten Quelle, aus der er etwas schöpfen können wird, das er für sich gebraucht hat. Sie sei zu erschließen. Für mich ist genau das der Weg der Erfahrung gewesen, es selbst wahrzunehmen, was dabei vorgekommen ist, wenn ich etwas zu leisten versucht habe. Dank einer solchen Quelle ist mein Leben so reichhaltig für mich geblieben. Es stimmt mich froh, diese nun endlich gefunden zu haben.