Wie kann ich selbst zum Umwelt- und Klimaschutz beitragen?
Es ist 5 nach 12, unsere Welt kippt! Stürme, Baumsterben, Überschwemmungen und Hitzeperioden hat es schon immer gegeben, aber nicht in der Häufigkeit, der Stärke und dem Ausmaß, wie es aktuell geschieht. Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass viele dieser Katastrophen eindeutig durch den menschengemachten Klimawandel verursacht werden. Und diese Erscheinungen sind nur der Anfang, wenn nichts Entscheidendes passiert. Wenn wir unseren Kindern und Enkeln eine lebenswerte Welt hinterlassen möchten, müssen wir jetzt - nicht in 10, 20 oder 30 Jahren - aktiv werden!
Die Industrieländer wie Deutschland sind dabei besonders in der Verantwortung, weil sie auf Kosten der übrigen Welt leben, insbesondere der ärmeren Länder. Wir in Deutschland haben bereits im Mai unseren Anteil an Ressourcen verbraucht, der Rest des Jahres geht zu Lasten anderer Weltregionen.
Als Radler stehen wir zwar perse auf der Seite der Guten, jedenfalls was die Umweltbelastung angeht. Aber es reicht natürlich nicht aus, einmal im Jahr über die Alpen zu radeln, um sich bereits als Umweltaktivist zu bezeichnen.
Was kann ich als "kleiner" Verbraucher überhaupt tun, wie kann ich meinen eigenen Betrag dazu leisten, die Umwelt und das Klima zu schützen? Natürlich kann ein einzelner allein den Klimawandeln nicht stoppen. Wenn allerdings ganz viele kleine Verbraucher/innen ihr Umweltverhalten verbessern, kann ganz viel erreicht werden. Im Folgenden nur ein paar Beispiele, die ich persönlich beherzigen möchte. Im Internet findet man zahlreiche weitere Empfehlungen.
Ich kann meine Grundeinstellung zu Umweltschutz und Nachhaltigkeit hinterfragen!
Das Kaugummi achtlos wegwerfen, den Käse im Kühlschrank verschimmeln lassen, den Motor beim Warten unnötig laufen lassen, das mögen kleine Sünden sein, die sich aber summieren. Oft geschieht derartiges einfach nur aus Gedankenlosigkeit. Deshalb sollten wir unser Verhalten immer wieder hinterfragen und auf Gewohnheiten achten, die sich so eingeschlichen haben.
Ich kann auf überflüssige Autofahrten verzichten!
Der Straßenverkehr ist der größte Umweltsünder. Daher sollte man sich fragen, wo man die Vewendung des (Verbrenner-)Autos einschränken kann. Muss es sein, dass ich am Sonntag Morgen die Frühstücksbrötchen mit dem Auto vom 500 Meter entfernten Becker hole? Kann ich kleinere Einkäufe nicht mit dem Rad oder zu Fuß erledigen, was im Übrigen auch viel gesünder ist? Kann ich meinen Weg zum Job nicht auch mit dem (E-)Bike oder dem ÖPNV machen? Und Urlaubs- und Dienstreisen sind mit dem Zug viel entspannter als auf der permanent überfüllten Autobahn.
Wenn ich dann doch einmal das Auto nehme, dann fahre so kraftstoffsparend wie möglich, etwa mit Start-Stopp-Technik und maximal 120 auf der Autobahn. Noch besser: das nächste Fahrzeug wird ein (kleines) Elektroauto.
Ich kann auf Flugreisen verzichten!
Der wohlverdiente Urlaub ist eine unserer allerheiligsten Kühe, möglichst mit Sonnengarantie. Leider liegen aber genau diese Ziele oft so weit entfernt, dass man den Flieger nehmen muss. Klimatechnisch ein absoluter Hammer. Das Flugzeug ist ein wahrer Klimakiller. Wer den Flugverkehr begrenzen will, verzichtet auf private Flugreisen, jedenfalls solange es noch keinen klimaneutralen Treibstoff gibt.
Ich kann mich bewusster ernähren!
Zu viel Fleisch zu essen, schadet der Gesundheit; das weiß man heute. Außerdem verursacht die Massentierhaltung in höchstem Maß CO2. Ergo: Nur einmal die Woche Fleisch, und das aus Bio-Produktion oder zumindest mit guter Haltungsform. Das gilt auch für Eier. Außerdem bei Obst und Gemüse möglichst regionale Produkte bevorzugen, die noch keine halbe Weltreise hinter sich haben.
Ich kann darauf achten, keine Lebensmittel zu verschwenden!
Wenn man liest, wie viele Lebensmittel jählich einfach weggeschmissen werden, kann einem schlecht werden. Das darf man nicht mitmachen. Daher sollte nur das eingekauft werden, was man voraussichtlich aufbraucht, bevor es schlecht wird. Und es schadet nicht, ab und zu einmal den Kühl- oder Vorratsschrank auf begrenzt haltbare Lebensmittel zu durchforsten.
Ich kann verantwortungsvoll einkaufen!
Nicht nur bei Lebensmittel kann ich mich verantwortungsvoll versorgen. Möglichst nachhaltige Produkte aus umweltfreundlichen Materialien unter fairen Produktionsbedingungen kaufen. Auf Plastik und Plastikverpackung, soweit es geht, verzichten (geht leider nicht immer). Als Unart empfinde ich es, im Onlinehandel mehrere Produkte zur Probe zu bestellen, um alle oder einzelne Teile umgehend wieder zurückzuschicken. Wenn schon Online-Kauf, dann sollte man auch wissen, was man wirklich braucht.
Und noch eins: Ich boykottiere bewusst Produkte von Herstellern, von denen ich weiß, dass sie umweltschädlich produzieren, das Tierwohl missachten oder eine Partei unterstützen, die eine klimaschädliche Politik verfolgt.
Ich kann meinen Müll trennen und ordnungsgemäß entsorgen!
Mülltrennung wird in Deutschland seit vielen Jahren erfolgreich praktiziert. Trotzdem sieht man allzu häufig, dass Abfall einfach irgendwo, selbst in der Natur, hinterlassen wird. Mögen andere den Müll wegräumen. Das ist nicht nur in höchstem Maße asozial, sondern auch umweltfeindlich. Also achte ich auf sachgerechte Müllentsorgung.
Ich kann mit Wasser und Energie verantwortungsvoll umgehen!
Nach einer anstrengenden und schweißtreibenden Radtour gibt es - abgesehen von einem kühlen Bierchen - nichts Schöneres als eine erfrischende bzw. warme Dusche, um die Lebensgeister wieder zu erwecken. Das muss ich aber nicht aufs Unendliche ausdehnen. Drei Minuten sollten reichen. Und ein ausgedehntes Schaumbad muss bei mir schon garnicht sein.
Strom und Heizkost einzusparen ist angesichts der aktuellen Energiepreise selbstverständlich. Dazu gibt es genug Tipps im Internet. Man kann sich eine Photovoltaikanlage oder ein Balkonkraftwerk anschaffen. Um die Umwelt zu entlasten, ist es außerdem überlegungswert, bewusst "grünen Strom" und nachhaltig produzierte Energie zu kaufen.
Ich kann mich für den Umweltschutz engagieren!
Ich kann, muss aber nicht zwingend einer Umweltpartei oder -organisation beitreten. Ich kann mein Engagement auch dadurch zum Ausdruck bringen, dass ich mich an Demos und Petitionen beteilige, dass ich mit Nachbarn, Kollegen und Freunden diskutiere, in der Familie für den Umweltschutz werbe etc. Oder indem ich an anderer Stelle immer mal wieder offen auf unsere Verantwortung für die Zukunft unserer Kinder aufmerksam mache. Oder man nimmt die Gelegenheit wahr, ins Gespräch mit den Abgeordneten seines Wahlkreises zu kommen.
Ich kann das richtige Kreuzchen machen!
Wer ein umweltgerechtes Verhalten in unserer Gesellschaft fördern will, der gibt bei Wahlen keiner Partei seine Stimme, die den menschengemachten Klimawandel leugnet oder herunterspielt. Eine ignorante, rückwärtsgewandte und verantwortungslose "Alternative" brauchen wir nun wirklich nicht. Und auch keine antiquierten Politiker, die immer noch an den Verbrennungsmotor glauben.
Niemand muss alles tun, aber keiner darf behaupten, dass er/sie selbst nichts zum Erhalt unserer Welt beitragen kann!
Stand: 07.06.2025