Alpencross 2015 Bad Reichenhall - Lesce
Die Großglockner-Route
29.08. - 05.09.2015
419 km - 11.750 Höhenmeter
Die Tour 2015 führt uns in die Ostalpen. Das Ziel liegt erstmals in Slowenien. Den Hauptteil der Tour werden wir allerdings in Österreich verbringen. Höhepunkt im wahrsten Sinne wird der höchste Berg Österreichs, der Großglockner sein. Besser gesagt: Die Franz-Josefs-Höhe, von wo aus man das Glocknergebiet und den vorgelagerten Gletscher, die sog. Pasterze, bestaunen kann. Zuvor müssen wir uns allerdings noch die Großglocknerhochalpenstraße hinaufkämpfen. Am Abschlusstag kreuzen wir im Dreiländereck ganz kurz Italien, um schließlich in Slowenien die Tour ausrollen zu lassen. Geplant sind insgesamt 415,73 km und 12.855 Höhenmeter. In diesem Jahr sind wir wieder mit vier Radlern am Start und kommen auch mit allen vieren gesund am Zielort an.
Samstag, 29.08.2015
Anreise
Es geht los. Alle vier haben erstaunlicherweise den Zug bekommen. Jetzt liegen erstmal 8,5 Std. Bahnfahrt vor uns. Tom hat in seiner ihm eigenen weisen Voraussicht Schaumwein und den unvermeidlichen Alpenväter-Kuchen mitgebracht.
Unterkunft: Hotel Almrausch, Bad Reichenhall
Sonntag, 30.08.2015
Erster Tourtag:
Nach einen sehr guten Frühstück starten pünktlich um 8 h. Das Wetter ist super, wird hintenraus aber sehr warm. Nach einer 5 km Einrollphase kommt der erste von 4 Anstiegen. 900 Höhenmeter und extrem steil. Unglaublich, aber wir schaffen es, wenn auch stellenweise Schieben nicht zu vermeiden war. Hinten gehts noch steiler wieder runter - auf einem schmalen steinigen Weg. Unten dann weiter nach Hintersee, der letzte Ort in Bayern. Danach rollen wir erst gemütlich Richtung Österreich, dann folgt ein steiler Aufstieg, der aber gut machbar ist.
Zwischendurch müssen wir uns immer wieder mit frischem Wasser versorgen, das den Körper wegen der Hitze fast genauso schnell über die Poren wieder verlässt wie man es trinkt. Am Ende habe ich 6 Liter über den Tag getrunken und mindestens so viel ausgeschwitzt. Vorteil: Man braucht nicht so oft P... zu machen 😄.
Zwei weitere Anstiege folgen. Der Aufstieg zum Römersattel ist schon speziell. Das Rad muss öfter getragen, gehievt und geschoben werden als gefahren.
Wir durchqueren einen Truppenübungsplatz der österreichischen Armee. Die Warnung, dass dort geschossen wird, missachten wir geflissentlich, Krieg ist aber auch nicht absehbar. Der einzige Mensch, der uns begegnet, ist ein freundlicher Opa, der aber nicht die Armee ist.
Am Ende sind wir 18.00 h am Ziel, früher als erwartet. 64 km, knapp 2.500 Höhenmeter. Es war einfach super. Alle sind - bis auf ein paar Blasen - gesund geblieben. Die Räder haben gehalten. Eine Dusche und ein paar Weizenbier machen uns wieder frisch.
Bad Reichenhall - Spielberghaus
Entfernung: 62,2 km
Höhenmeter: 2.400 m
Unterkunft: Spielberghaus, Saalbach
Tonne oben heißt, es wird geschossen ....
Montag, 31.08.2015
Zweiter Tourtag:
Heute kommen wir wegen eines verspätet bereitgestellten, aber leckeren Frühstücks erst um 8.20 h zum Start. Zunächst gehts runter vom Spielberghaus nach Saalbach und Hinterglemm, Orte, die auch im Sommer vom Skisport beherrscht zu sein scheinen. Der erste Aufstieg wird zunächst durch Bauarbeiten behindert, was uns zu einem Umweg zwingt. Der Weg ist dann waaaahnsinnig lang und schwierig, aber auch wieder supergeil. Wir steigen bis auf 2.100 Meter zum Klingeltörl. Die letzten 200 Höhenmeter sind durch Schieben und Tragen bestimmt. Zwischendurch müssen wir unbedingt bei einem schönen Berghof ganz kurz Pause machen und ein alk-freies Weizen zu uns nehmen.
Der Tag ist nicht ganz so heiß wie gestern, aber nachmittags doch wieder 30 Grad. Mein Wasserverbrauch liegt heute bei "nur" 5 Liter.
Beim Abstieg auf schmalstem ausgewaschenem Weglein müssen wir wohl einen Abzweig verpasst haben. Jedenfalls müssen wir dann quer über eine steile Wiese runter auf den Forstweg. Dummerweise patsch ich mit beiden (!) Füßen in Matschpfützen und fahre fortan mit völlig vermatschten Schuhen weiter. Aber was solls.
Nach einer angenehmen Fahrt auf dem Tauernradweg geht es ab Bruck über Fusch auf die Großglocknerhochalpenstrasse bis Ferleiten. Von dort müssen wir noch 7 km und 400 Höhenmeter überwinden. Erst wieder auf einem leicht ansteigenden Feldweg. Die letzten 200 HM sind wieder steil und steinig. Mit letzter Kraft erreichen wir nach 69 km um 18.20 h unser Ziel, eine urige Hütte, wo schon Horden von Wanderer lungern und unser Bier trinken. Nee, ist genug da.
Duschen in der einzigen Dusche geht nur nach Anstellen, man kann aber schon mal ein Bierchen aus der vor dem Haus stehenden Tiertränke nehmen. Urig halt.
Spielberghaus - Trauneralm
Entfernung: 68,3 km
Höhenmeter: 2.000 m
Unterkunft: Trauneralm, Fusch-Ferleiten
Dienstag, 01.09.2015
Dritter Tourtag:
Heute ist unsere Königsetappe, da sie über den höchsten sowie zum spektakulärsten Punkt unserer gesamten Tour führt. Doch der Reihe nach.
Nach einem einfachen, aber angesichts der Urigkeit der Alm angemessenen Frühstück brechen wir noch vor 8.00 h auf. Wir müssen 330 Höhenmeter auf einem steilen Wandersteig überwinden, der uns zur Großglockner-Hochalpenstraße führt. Glücklicherweise ist es noch recht früh, so dass anfangs noch nicht viele dieser lästigen Motorradfahrer unterwegs sind, die diese Straße gerne im Husarenritt hoch und runter brausen. Auch stenzige Cabriofahrer scheinen hier überdurchschnittlich vertreten zu sein.
Wir kämpfen uns über 7 Schleifen und erreichen gegen Mittag das Fuscher Törl auf 1.400 Meter. 1000e von Touristen aus aller Herren Länder quillen aus den Reisebussen und bevölkern den Fleck. Nach kurzer Pause werfen wir uns wieder auf die Rädern. Wir haben noch andere Ziele. Nach kurzer Abfahrt gehts wieder bergauf zum Hochtor, dem höchsten Punkt unserer Tour auf 2.505 Meter.
Toller Blick aus dem Fuscher Törl auf den großen Glockner
Nach zwei Tunnel gehts auf der anderen Seite in rasender Fahrt 600 Meter abwärts. Plöng, da passiert es. Bei Winz' Hinterrad bricht eine Speiche. So ein Mist. Nach kurzer Überlegung beschließt er, dass man auch mit einer Speiche weniger fahren kann. Den Aufstieg zur Kaiser-Franz-Josef-Höhe machen wir alle vier zusammen. Noch einmal heftige 500 Höhenmeter, diesmal gemeinsam mit Motorradfahrern, Cabrios, Bussen und anderen Luftverschmutzern. Oben ist der Düwel loss. Wir machen (wie alle) unsere Must-be-Photos mit Glockner und Gletscher. Gleichzeitig beeindruckend und wegen des Massentourismusses erschreckend. Unglaublich: Man hat hier mitten die Wildnis sogar ein riesiges Parkhaus gebaut!!
"Plöng" Nr. 2! Auf dem Rückweg bricht dann bei unserem Mit-Fahrer auch die 2. Speiche. Jetzt wird es ihm doch ein wenig mulmig. Im nächsten Dorf finden wir zwar ein Fahrradgeschäft, aber der Monteur hat heute Urlaub und eine passende Speiche können die uns leider auch nicht verkaufen. Damit nicht noch mehr Speichen den Geist aufgeben, beschließt der Pechvogel, mit dem Bus nach Lienz zu fahren, wo er morgen einen kompetenten Laden aufsuchen und hoffentlich das Rad richten lassen will.
Zu dritt erreichen wir unser Hotel in Mörtschach. Hauptsache alle sind gesund und wir sind weiter voller Motivation. Heute wars nochmal den ganzen Tag lang sonnig und bis 28 Grad warm. Blöd nur, dass morgen das Wetter umschlagen soll, kalt und nass. Mal schauen, wir sind darauf eingestellt.
Trauneralm - Mörtschach
Entfernung: 61,3 km
Höhenmeter: 1.980 m
Unterkunft: Gasthof Post Mörtschach, Mörtschach
Mittwoch, 02.09.2015
Vierter Tourtag:
Die gute Nachricht vorab: Unser Speichenbrüchiger weilt wieder unter uns. In Lienz wurde sein Hinterrad repariert und wir treffen uns am Mittag in Dölsach wieder.
Früher Start noch zu dritt in Mörtschach. Schon um “Dreiviertel Acht” geht es los. Das "reichhaltige" Frühstück hat auch nicht zu längerer Verweil eingeladen. Heute praktisch ein Kaltstart ohne Einrollphase direkt auf einen heftigen Anstieg von über 1.000 Höhenmeter zur Pichleralm, wo wir wegen des kühlen Windes nur kurz pausieren, aber von der Sennerin freundlich begrüßt werden. Dann schieben wir unsere Räder über einen steinigen Pfad zur Winkler Hütte. Noch hält das Wetter, obwohl es schon kühler ist als die Tage und sich mehr und mehr bewölkt. Oben treffen wir auf Pferde und Kühe sowie ein einziges Wanderpärchen. Alle sind friedlich, obwohl drei ganz schwarze Kühe mitten auf dem schmalen Wanderpfad zunächst Respekt auslösen. Die Gegend ist beeindruckend. Über der Baumgrenze wächst hier nur noch niedriges Gestrüpp. Tief unten sieht man trotz der Wolken und Nebelschwaden die niedlichen Dörfer. Ich kann immer nur sagen: toll!
Auf der rasenden Abfahrt fängt es dann ze rääne an, zunächst aber nur leicht und kurz. Unten im Tal, wo uns unser vierter Mann erwartet, scheint erst einmal wieder die Sonne. Auf einer Bank verspeisen wir unsere beim Frühstück übrig gebliebenen Brötchen. Dann folgt eine 35 km lange Flachstrecke. Das Wetter wird schlechter und schlechter. Die Regenjacken werden ausgepackt und die Rucksäcke gelb umhüllt. In Bruggen, von wo der letzte Anstieg des Tages startet, ist der Regen so heftig, dass wir in einem Busunterstand Unterschlupf suchen. Eine Wetterapp informiert uns, dass vor 17.30 h nicht mit Regenstopp zu rechnen ist. Nach kurzer Diskussion entschließen wir uns, solange in der gegenüberliegenden Gastwirtschaft einzukehren und uns mit Kaffee aufzuwärmen. Der holländische Wirt (er bietet 700 Biersorten an!!!!) rät wegen der aufgeweichten Bodenbeschaffenheit dringend davon ab, den Weg über den Wald zu nehmen, sondern besser die Bundesstrasse zu nehmen.
Trotz des beeindruckenden Biervorrats starten wir gegen 17.40 h - die Wetterapp hatte Recht - dem Rat des Wirts folgend und nehmen die zum Glück nicht stark befahrene Bundesstrasse. Rund 500 Höhenmeter sind noch einmal zu überwinden. Gegen 18.45 h erreichen wir leicht abgekühlt und in klammer Kleidung unser Ziel in Weißbriach, ein sehr schönes Hotel mit heißer Dusche in jedem Zimmer.
Für morgen ist wieder Regen angesagt. 😩. Wir werden sehen.
Mörtschach - Weissbriach
Entfernung: 80,0 km
Höhenmeter: 1.890 m
Unterkunft: Hotel Brunnwirt, Weissbriach
Donnerstag, 03.09.2015
Fünfter Tourtag:
Unser vorletzter Tag. Entgegen der Wettervorhersage wird es freundlicherweise ein trockener, nachmittags sogar sonniger Tag, wenn auch teilweise windig und kühl. Es soll eine tolle, aber extrem anstrengende Etappe werden.
Wir starten um 8.15 h nach einem sehr guten Frühstück. Die Nebelschwaden hängen pitoresk an den Hängen. Nach kurzer Einrollphase erwartet uns hinter Hermagor der erste Anstieg. Eine schmale und steile Straße führt auf 1.400 Meter zur Egger Alm. Ein niedliches Örtchen mit kleinen Häuschen, Kapelle und einer Käserei, fast wie ein Heimatmuseum, nur eben echt. Kühe, Pferde und Menschen wohnen und weiden hier, süß. Wir genießen das Idyll kurz, führen einen Plausch mit einer Gastwirtin und einem Sensenmann. Dann gehts auch schon weiter. Durch ein sehr enges, nahezu schauriges Tal kommen wir zum Anstieg zum Lomsattel, wo es ähnlich niedlich zugeht.
Dann müssen wir kurz italienisches Gebiet durchqueren, um zur Feistritz Alm zu gelangen. Der Aufstieg von rund 400 Meter ist unwahrscheinlich anstrengend. Ein kaum als Pfad erkennbarer, völlig verwurzelter steiler Weg führt bergauf, selbst für fahrradlose Menschen schwierig zu bewältigen. Es sieht aus wie im Sauerland nach Cyrill. Gegen 14.30 h erreichen wir die Alm, ich bin völlig fertig, zumal ich seit dem Frühstück nichts mehr zu mir genommen habe. Zwei alk-freie, kühle Weizenbier und die mitgebrachten (diesmal brav bezahlten) belegten Brötchen machen mich aber wieder munter.
Ab gehts zur nächsten Alm. Noch einmal 500 Meter bergauf. Die Göriacher Alm liegt sehr schön auf dem Berg und gönnt uns romantische Ausblicke ins tief unten liegende Gailtal. Inzwischen ist es später Nachmittag und recht kühl geworden. Schnell noch eine Jacke übergeworfen und dann gehts rasant auf den schottrigen Waldweg 1.000 Meter abwärts. Gegen 19.45 h erreichen wir unser Hotel, ausgelaugt, aber sehr froh ob der tollen Tour. 5 Minuten später fängt es an zu regnen.
Morgen geht es dann nach Slowenien. Es wird unser letzter Tag. Schade eigentlich.
Weissbriach - Feistritz an der Gail
Entfernung: 68,9 km
Höhenmeter: 2.240 m
Unterkunft: Gasthof Alte Post, Feistritz a. d. Gail
Freitag, 04.09.2015
Sechster Tourtag:
Die letzte Etappe unserer diesjährigen Alpentour steht an. “Nur noch ein starker Anstieg und dann gemütlich nach Slowenien ausrollen lassen”, haben wir morgens gedacht. Nichtsdestotrotz stehen wir wie immer um 6.30 h auf und sitzen pünktlich um 7.00 h am Frühstückstisch. Ich hatte keine besonders gute Nacht, weil ich ständig das Gefühl hatte, dass es draußen unaufhörlich in Ströhmen regnet. Können wir überhaupt weiter? Erst am Morgen bemerke ich, dass ein Gebirgsbach neben dem Haus die irreführenden Regengeräusche verursacht und es eigentlich ganz nettes Wetter gibt, jedenfalls als wir um 8.00 h starten. Es ist leicht bewölkt und nicht besonders kühl.
Von unserem Hotel in Feistritz an der Gail (den Ortsnamen finde ich geil) fahren wir erst einmal auf halbwegs ebener Strecke nach Arnoldstein, dem letzten größeren Ort vor der Grenze. Dann kommt unsere heutige Herausforderung, der 1.050-Meter-Anstieg zum Dreiländereck. Ein Schotterweg durch den Wald fordert unsere doch schon etwas nachlassenden Kräfte noch einmal auf das Äußerste. Alle 200 Höhenmeter wird Pause gemacht. Zwischendurch werden wir von einer Gruppe sechs gut gelaunter Sachsen überholt, die auf ihrer ersten Etappe von Villach an die Adria sind. “Auf dem letzten Tourtag darf man auch mal etwas langsamer den Berg nehmen,” entschuldigt uns Tom, was die 20 bis 30 Jahre jüngeren Erzgebirgler wohlwollend zur Kenntnis nehmen.
... ins regnerische Slowenien.
Ungefähr auf der Mitte des Aufstiegs fängt es an zu regnen, zum Glück aber noch nicht sehr heftig. Kurzes Abwarten unter einem ausladenen Baum, Regenjacken an, die Rücksäcke umhüllt, weiter gehts. Gegen 11.30 h erreichen wir die Spitze, das Dreiländereck zwischen Österreich, Italien und Slowenien, was gleichzeitig auch der höchste Punkt unserer heutigen Etappe ist. Schön, dass es hier keine unüberwindbare Grenzzäune zwischen politisch-militärischen Blöcken mehr gibt, sondern nur noch Denkmäler, die zu Frieden und Feuerwehrfreundschaften aufrufen. Auch wenn es inzwischen nicht mehr regnet, ist die Sicht in die Täler wolkenbedingt etwas spärlich und es ist recht kühl, so dass wir nach kurzer Rast und P-Pause die Abfahrt in den italienischen Teil des Dreiecks beginnen. Ein ziemlich zugewachsener Steinweg, der wahrscheinlich noch von den Römern angelegt wurde, ist technisch anspruchsvoll, macht aber viel Spaß. Später geht der Weg in einen aufgeweichten Matsch- und Wurzelpfad über. Unten angekommen überqueren wir die Grenze zwischen Italien und Slowenien und erreichen bald den ersten slowenischen Ort namens Ratece. Nach wenigen Kilometern auf Nebenstraßen kommen wir nach Kranjska Gora, ein nicht ganz unbekannter Wintersportort. Wir beschließen, uns ein wenig mit Lebensmitteln zu versorgen und Mittagspause zu machen.
Leider hatte Norberts Wetterapp wieder einmal Recht und der vorhergesagte Regen fängt genau in diesem Moment an. Und es regnet sich ordentlich ein. Blöd, noch rund 40 km bis Bled. Also wärmen wir uns erst einmal ein wenig in einer freundlichen Kneipe auf und trinken einen Kaffee, lecker und günstig. Der Regen lässt nicht nach, aber wir müssen weiter. Also ab in den Regen, macht jetzt auch nichts mehr. Die paar km schaffen wir dann auch noch. Die Strecke hält noch einen 200-Meter-Anstieg und einige kleinere Hübbelchen parat, aber hauptsächlich geht es auf Schotterpiste leicht abwärts. Gegen 17.00 Uhr kommen wir in Bled an, ein sehr schöner Urlaubs- und Kurort an einem malerischen See mit Schloss und hübscher Kircheninsel. Schade, dass uns das Wetter nicht erlaubt, hier länger zu verweilen. Unser Ziel-Hotel liegt im Nachbarort Lesce (spricht man Leßze), wo wir völlig verdreckt um 17.45 Uhr eintreffen. Hier befindet sich der Bahnhof, an dem wir morgen nach Hause abfahren.
Das Hotel bietet eine gute Küche und wir genießen leckere lokale Spezialitäten, allerdings - mit Rücksicht auf unsere Frauen - nicht das angebotene Fohlenschnitzel. Das slowenische Pivo schmeckt übrigens auch nicht schlecht.
Die Alpenväter haben es mal wieder geschafft, dieses Mal ohne dramatische Ausfälle oder Materialschäden. Der Speichenbruch konnte schnell behoben werden, sonst haben die Räder und unsere Muskulatur durchgehalten.
Bereits im Halbschlaf verfolge ich im Hotelzimmer die zweite Halbzeit des Länderspiels Deutschland gegen Polen. Hurra, Deutschland gewinnt 3-1.
Feistritz - Lesce
Entfernung: 76,5 km
Höhenmeter: 1.550 m
Unterkunft: Gästehaus Tulipe, Lesce
Samstag, 05.09.2015
Abreise
Um 8.09 Uhr fährt der Zug vom Bahnhof Lesce-Bled ab. Unsere Sorge, dass er verspätet ist und wir unseren knappen Anschluss in Villach verpassen, war unbegründet. Da es sich ja nicht um die Deutsche Bahn handelt, kommt der Zug, ebenso wie der EC in Villach pünktlich. Über 12 Stunden verbringen wir auf der Bahn, aber auch das gehört schließlich dazu.
Nicht ohne Stolz lassen wir die Tage noch einmal an uns vorüberziehen. Die ersten Überlegungen für unsere Alpentour im nächsten Jahr nehmen Formen an. Es sollen dann die Westalpen werden. Vom Genfer See nach Nizza, oder so.