Alpencross 2020 Bleiberg - Monfalcone
Der Slovenien-Cross
04.07. - 12.07.2020
479 km - 12.780 Höhenmeter
In diesem Jahr wollen wir einmal die Ostalpen erkunden. Der Plan ist, im österreichischen Bleiberg (Kärnten) zu starten und dann durch Slovenien bis an die italienische Adria zu radeln. Dazwischen liegen sieben Etappen, knapp 500 Kilometer und 12.000 Höhenmeter. In Monfalcone an der Adria steigen wir noch am letzten Tourtag in einen Zug nach Villach, wo wir ein letztes Mal übernachten.
Tom hat bei der Tourplanung ein ganz besonderes Highlight entdeckt. In Mezika, kurz hinter der österreichischen Grenze, kann man eine geführte Tour mit Mountainbikes durch die Stollen eines alten Bleibergwerks machen. Das wollen wir uns natürlich nicht entgehen lassen und haben diese Führung gebucht.
In diesem Jahr ist Norbert aus persönlichen Gründen leider nicht dabei. Wir sind zu dritt: Tom, Winz und ich.
Samstag, 04.07.2020
Anreise
Der Zug fährt recht früh ab, ich muss bereits um 7.51 am Bahnsteig in Düsseldorf sein. Dafür fährt der Zug aber auch ohne Umstieg bis Klagenfurt. Leider ist das Bordrestaurant wegen Corona geschlossen. Doch zum Glück hat Tom den Traditionskuchen und "Sprudel" mitgebracht.
Kleine Schikane zwischendurch: Zwischen Hofgastein und Bad Gastein ist die Bahnstrecke wegen eines Erdrutsches gesperrt und wir müssen in eine SEV-Bus umsteigen. Mit Ach und Krach sowie dem Goodwill des gelassenen Busfahrers passen alle Räder rein. Nach ca. 20 Minuten sitzen wir wieder im Zug und es geht weiter.
In Klagenfurt steigen wir in eine S-Bahn ein, die uns in einer 3/4-Stunde an den Zielbahnhof in Bleiburg bringt, Ankunft kurz vor 21.30. Abendessen und Übernachtung im Brauhaus Breznik. Sehr leckeres Essen und selbstgebrautes Bier. Und ein cooles Städtchen.
Unterkunft: Brauhaus Breznik, Bleiburg
Sonntag, 05.07.2020
Erster Tourtag: Unter Tage
Der Wecker geht schon um 6.20 h, um 7.00 gibts Frühstück. Start um 7.45 Uhr, weil wir um 9.45 Uhr beim Bergwerk in Mezika sein müssen. Dann wollen wir in die Grube einfahren.
Wir sind überpünktlich bereits um 9.30 Uhr beim Mineneingang und warten auf unseren Guide. Doch nichts tut sich.
Einige Anrufe später stellt sich heraus, dass wir am Ausgang stehen. Der andere Teil der Gruppe wartet 8 km weiter auf der anderen Seite des Berges auf uns. Super. Die schicken dann aber einen Fahrer mit Fahrradanhänger, der uns im Schweinsgalopp von der einen auf die andere Seite holt. Es scheint eine Tour mit kleinen Hindernissen zu werden. Gestern der Erdrutsch bei der Bahn, heute das große Missverständnis bei der Bergwerksbesichtigung.
Witzig: Wir haben bisher keinen, null, niemanden hier mit Maske (Mund-Nase-Bedeckung) herumlaufen sehen. Und ausgerechnet der Typ holt so ein Teil aus dem Handschuhfach und zieht es an. Aber anschnallen tut er sich nicht. Wir übrigens auch nicht, denn auf der Rückbank gibt es keine Anschnallgurte. Corona ist in Slowenien sicher gefährlicher als ein Autounfall.
Im Affenzahn werden wir zum richtigen Eingang gefahren. Verkehrsregeln naja, aber wir kommen gut an und die Fahrräder auch. Die supernette Guidin entschuldigt sich für den Fehler (wir hatten richtig gebucht) und es geht los. Das Erlebnis Mine war phänomnal. Wir fahren mit den Bikes und Stirnlampen durch die alten Minenschächte tief unter die Erde und bekommen immer wieder beeindruckende Informationen über den Erzabbau in dieser Region. Nach zwei Stunden kommen wir da raus, wo wir ursprünglich gewartet haben. Super übrigens die damalige Strafe für Minenarbeiter, die morgens zu spät zur Arbeit kamen: Die mussten den „Kübel“ sauber machen, der in der Mine als Toilette diente. Wenn das heute noch so gelten würde, müsste unser Chef täglich das Klo putzen.
Nach der Mine müssen wir einen kleinen Umweg machen und kommen dann wieder auf unseren Track, mit etwa 1,5 Std. Verspätung. Es ist bereits 13.30 h und wir haben noch rund 65 km und 1.700 Höhenmeter vor uns. Das ganze bei Nachmittagstemperaturen von 30 Grad.
Die Aufstiege, insg. vier, sind teilweise recht steil, aber alle machbar. Trotzdem recht anstrengend. Der Untergrund ist Schotter oder Asphalt, also gut fahrbar. Die Aussichten sind wirklich großartig. Immer wieder tun sich phantastische Alpenpanoramen auf.
Um 19.45 Uhr erreichen wir unsere Unterkunft. Supernett. So eine Art Ferienhof, modern und sauber. Als erstes schließt der Hofhund, ein Bernardiner, Freundschaft mit uns, später auch die Katze. Die Menschen sind (wie übrigens alle, die wir in Slowenien getroffen haben) super-super freundlich. Ganz viele sprechen gut Deutsch und sind hilfsbereit ohne Ende.
Es gibt slowenische Hausmannskost mit Suppe. Braten und Strudel. Wirklich sehr lecker. Noch drei Bier und wir gehen in die Kiste. Morgen wirds wieder anstrengend.
Bleiburg - Zgornje Jezersko
Entfernung: 76,8 km
Höhenmeter: 2.040 m
Unterkunft: Senkova Domacija Polona, Zgornje Jezersko
Montag, 06.07.2020
Zweiter Tourtag:
Nach einem guten Frühstück starten wir um Punkt 9.00 h bei unseren Ferienhof. Gemächliches Anrollen durch nette slowenische Dörfer, ehe der erste 700-Meter-Aufstieg auf uns wartet. Der Weg artet in einen steilen Schotterweg aus, und das bei 35 Grad. Tote Schlangen und Monsterspinnen säumen unseren Weg, stundenlang kämpfen wir uns - mal schiebend, mal fahrend - den Berg hinauf. Alle 150-200 Meter brauchen wir eine Luft-Schnapp-Pause. Als wir oben ankommen erwartet uns eine weitere Herausforderung. Die letzten 50 Höhenmeter müssen wir durch Morast, zugewachsene Wiesenfelder und Wald bewältigen. Ein extrem beeindruckender Termitenhügel versperrt uns den Weg. Hinter der Bergspitze müssen wir weiter durch Gras und Gestrüpp ein Stück runter. Wir versprechen uns, uns gegenseitig am Abend nach Zecken abzusuchen.
Irgendwann erreichen wir endlich einen Schotterweg, der uns ins Tal führt. In einem Städtchen im Tal finden wir einen Supermarkt (Maskenpflicht) , in dem wir uns mit Obst und Getränken eindecken. Etwas außerhalb der Stadt an einer Mauer machen wir Mittagspause, ehe wir den schweißtreibenden zweiten Aufstieg in Angriff nehmen. Noch einmal 800 Höhenmeter und der Weg ist noch schlimmer als der erste. Schotter, bis zu 19% Steigung.
Natürlich kommen wir irgendwann oben an. Und zwar kurz vor 18.00. Jetzt noch 20 km bis zu unseren Ziel in der wunderschönen Stadt Bled. Hier haben wir uns in ein Hostel eingegebucht. Die Wirtin empfängt uns gleich mit dem Hinweis, dass das Internet gecrashed sei. Die leicht bekleidete Dame stellt sich als hier hängen gebliebene Irin mit ADHS-Syndrom heraus.
Die Zimmer sind in Ordnung, Essen und Frühstück gibt es aber nicht. Dafür speisen wir sehr lecker in einem einheimischen Restaurant Checapcici, Fleisch vom Grill und Schnitzel. Dazu einheimisches Bier. Wir sind sehr zufrieden.
Zgornje Jezersko - Bled
Entfernung: 62,7 km
Höhenmeter: 1.750 m
Unterkunft: Travellers Haven Hostel, Bled
Dienstag, 07.07.2020
Dritter Tourtag:
Da unser Hostel kein Frühstück anbietet, versorgen wir uns selbst. Beim gegenüber liegenden „Mercator“ - eine Art REWE - kaufen wir Brötchen, Aufschnitt und Kaffee und machen es uns in der Küche des Hostels bequem.
Wir starten wie immer um 9.00. Schnell noch eine Runde um den See, um die malerische Kircheninsel von verschiedenen Seiten zu betrachten. Einfach nur schön. Das Wetter ist ebenfalls sehr nett, nachdem der Regen der Nacht verflogen ist. Es wird ein Super-Tag.
Dann geht es auf die Strecke nach Kranjske-Gora, einem Wintersportort mit gewisser Bekanntheit. Bis dahin haben wir schon 40 km und 500 Höhenmeter in den Knochen. Die Gegend hier ist wirklich wunderschön und die Städtchen auch.
Jetzt beginnt unser Aufstieg zum höchsten Punt der Tour, dem Vrsic, auf einer Höhe von rund 1.700 Metern. In ewig vielen Kehren geht es auf 1.400 Metern, dann biegen wir ab auf einen Schotterweg, der später in einen gut fahrbaren Waldweg übergeht. Es war herrlich, das Panorama ist überwältigend. Oben angelangt, gönnen wir uns erstmal ein alk-freies Bier und genießen die Aussicht. Aber nicht zu lang, wir haben noch 40 km und es ist schon 16.00.
Also mit Schussfahrt auf der anderen Seite wieder runter. Die Abfahrt ist nicht nur rasend schnell, sondern macht auch riesig Spaß. Kaum noch Motorräder und Autos, die uns stören. Morgen werden die Bremsen gecheckt.
Wir nähern uns schnell unserem Ziel, dem Örtchen Bovec. Ca. 5 km davor vergurken wir uns allerdings völlig und schweifen abseits unseres Tracks in einem Waldgebiet umher. Eine Brücke, die uns einen Ausweg verspricht, ist gesperrt. Letztlich landen wir auf einem Campingplatz. Nett, aber nicht unser Ziel. Zum Glück haben die hier ein ausgezeichnetes Mobilnetz. Dank Google Maps finden wir unseren Weg und trudeln um 20.00 in unserem Hostel ein.
Zum Abendessen laufen wir 5 Minuten runter ins Dorf. Sehr gutes und reichliches lokales Essen. Bier natürlich auch.
Bled - Bovec
Entfernung: 88,2 km
Höhenmeter: 1.720 m
Unterkunft: Hostel Soca Rocks, Bovec
Mittwoch, 08.07.2020
Vierter Tourtag:
Unser 4. Tourtag sollte der bisher anstrengendste werden. Zwar nur 65 Kilometer, aber die haben es in sich.
Der Tag beginnt sehr angenehm. Frühstück auf der Terrasse des Hostels mit Sonnenschein und exklusivem Bergblick. Wir haben uns wieder im lokalen Mercator mit Brötchen, Aufschnitt, O-Saft und Joghurt versorgt. Dazu Kaffee vom Hostel.
Um 9.00 starten wir. Es geht gemächlich los, an einem Fluss entlang, sehr nett auf verschiedenen Single-Trails. Störend nur die vielen Mücken. So manche vergeht sich an meinem Blute. Jedenfalls fange ich mir an den Beinen so einige Mückenstiche ein.
Gegen Mittag erreichen wir den Ort Trnovo.
Kurz danach geht es steil bergauf. Anfänglich noch fahrbar, dann aber so steil und steinig, dass wir immer wieder vom Rad steigen und schieben müssen. Inzwischen ist es auch sehr warm geworden. Freundlicherweise hat ein mitfühlender Anwohner für Wanderer und Radler in einem Brunnenbecken „Fresh Drinks“ gegen eine Spende bereit gestellt. Wir bedienen uns und füllen kurzfristig unsere Trinkvorräte auf.
Wir müssen heute noch zwei Gipfel besiegen, die Wege sind sehr steinig und später auch matschig, so dass der Aufstieg sehr anstrengend ist. Ich frage mich mal wieder, wer auf die Idee kommt, so etwas als Radfahrstrecke auszuweisen. Zwischendurch rutsche ich auch mal vom ca. 30 cm breiten Weg ca. 3 Meter in die Tiefe. Glücklicherweise konnte ich beim Rutschen den Ast eines Baumes ergreifen und mich und mein Bike vor einem tieferen Rutsch bewahren. Die Kumpels helfen mir wieder hoch. Nix passiert.
Um 18.00 erreichen wir endlich den Gipfel und müssen eigentlich nur noch runter. Von Straße keine Spur. Wenn einer Downhiller ist, wird ihm das Spaß machen. Aber ich fand es stressig. Zwar muss man nicht treten, aber extrem aufpassen. Als wir endlich den gut fahrbaren Waldweg erreichen, stellt Winz fest, dass eine Speiche an seinem Hinterrad gebrochen ist. Vorsichtig und unter Vermeidung von weiteren Buckelpisten erreichen wir um 20.20 h unser Hotel.
Wir bekommen Cevapcici, Grillfleisch, Salat und Beilagen. Und natürlich zur Wiederherstellung des Flüssigkeitsstandards slowenisches Bier. Herrlich.
Bovec - Most na Soči
Entfernung: 66,6 km
Höhenmeter: 1.790 m
Unterkunft: Guesthouse Pri Stefanu, Most na Soči
Donnerstag, 09.07.2020
Fünfter Tourtag:
Ich habe langsam meinen Zeitsinn verloren. Ist eigentlich schon Donnerstag? Spricht für gute Erholung. Unsere heutige Strecke müssen wir zu zweit absolvieren, weil unser Speichen geschädigter Mitfahrer erst zu einer Werkstatt musste, um sein Rad zu reparieren und dann (auf eigenem Wunsch!!!) auf einem direkteren Tal-Schnell-Straßen-Weg am Nachmittag wieder zu uns stößt.
Die geplante Tour ist super. Wenn man es nicht selbst gesehen hat, kann man es kaum glauben. Die Region ist extrem schön. Alles grün hier, Wiesen und Wälder, nette kleine Dörfchen und überall nette Menschen. Die allermeisten sprechen Englisch und/oder Deutsch. Man kann sich sehr gut verständigen.
Die heutige Strecke ist mit rund 35 km relativ kurz, hat aber immerhin 1.300 Höhenmeter. Der Track führt ständig auf und ab. Und das bei 30 Grad. Aber die Wege sind - anders als gestern - gut fahrbar. Wegen der Hitze geht uns auf halber Strecke die Flüssigkeit aus. Ist es ein Wunder oder Fügung, jedenfalls steht in einem 200-Seelen-Dorf plötzlich ein Verkaufswagen mit frischen Getränken vor uns, wo wir uns erst einmal ordentlich eindecken. Besser noch, direkt gegenüber ist ein Haus mit Terrassenausschank (die nennen das hier Touristika) , wo wir zwei alk-freie Biere zu uns nehmen.
Noch ein Berg und noch ein Hügel, alles kein Hochgebirge, aber durchaus steile Anstiege. Bald schon erreichen wir unser heutiges Ziel, das Städtchen Cerkno. Unser Hotel liegt außerhalb und wir müssen noch etwas bergauf strampeln. Kaum eingetroffen kommt auch Winz von seiner Speichenreparatur angeradelt. Heute erreichen wir unsere Unterkunft schon kurz nach 14.00, auch mal schön.
Nach Check-in und ein wenig Chillen auf der Hotelterrasse wollen wir die freie Zeit bis zum Abendessen für eine Besichtigung eines nahe gelegenen ehemaligen Partisanenkrankenhauses nutzen, das heute ein Museum ist. Total beeindruckend, versteckt mitten in einer Schlucht haben hier Partisanen im 2. Weltkrieg ihre Verwundeten gepflegt, ohne dass die Nazis sie entdeckt haben.
Fein gemacht nehmen wir unser Abendmahl ein. Die freundliche Serviererin empfiehlt uns Kalbshaxe. Wir nehmen sie und es schmeckt hervorragend.
Most na Soči - Cerkno
Entfernung: 42,4 km
Höhenmeter: 1.410 m
Unterkunft: Guesthouse Gostisce Gacnk, Cerkno
Freitag, 10.07.2020
Sechster Tourtag:
Nachdem wir gestern eine sehr angenehme kürzere Etappe genießen durften, haben wir für heute mal wieder ein größeres Päckchen geschnürt. Geplant sind fast 90 km und 2.400 Höhenmeter. Eigentlich ziemlich crazy.
Wir als einzige Gäste bekommen ein Giga-Frühstück. Mit 6 Spiegeleiern, Würstchen, Aufschnitt, O-Saft etc. Wir schlagen nicht nur ordentlich zu, sondern können uns auch noch etwas für den Tag schmieren. Nach der üblichen Morgentoilette starten wir kurz nach 9.00.
Einrollphase ca. 5 km bis Cerkno. Dann wartet der erste Anstieg. Über gut fahrbare Schotterpisten geht es rauf auf 1.000 Meter zu einem Ort namens Siabe. Allerdings wird es von Minute zu Minute wärmer, am Mittag sind es über 30 Grad. Schwitzig, aber erträglich, da nicht schwül. Ich habe zwar rund 2 Liter Flüssigkeit dabei, aber schon nach dem ersten heftigen Aufstieg ist mehr als die Hälfte getrunken. Da die Menschen hier so nett sind, scheue ich mich nicht beim Queren eines Bauernhofs den Traktor fahrenden Landwirt nach Wasser zu fragen. Großzügig lässt er uns aus seinem Gartenschlauch unsere Flaschen füllen.
Ein zweiter und ein dritter Aufstieg folgen. Auf einer Anhöhe neben einer alten kommunistischen Gedenktafel und einem Gotteshäuschen legen wir unsere Mittagspause ein. Sehr urig mit phantastischer Aussicht. Anschließend rollen wir runter ins Tal in einen größeren Ort namens Idrija. Wir finden einen großen Mercator und decken uns mit Getränken ein.
Noch zwei Aufstiege von insg. rund 600 Höhenmetern auf Schotterpisten müssen wir bewältigen, zwischendurch auch ein Wald-Stein-Rumpel-Weg. Dann kommen wir endlich wieder auf eine richtige Straße, die glücklicherweise nur wenig befahen ist.
Eigentlich müssten wir laut Plan nochmal auf Schotterpiste und Waldweg abbiegen, aber da wir schon recht spät dran sind und die Popos brennen, bleiben wir auf der Landstraße und rollen um kurz vor 19.00 Uhr in unserem Zielort Ajdovscina ein. Das nette kleine Hostel liegt etwas außerhalb. Nach dem Frischmachen begeben wir uns zu dem empfohlenen Gartenrestaurant neben einem Wasserfall. Essen wieder einmal vom Feinsten!
Cerkno - Ajdovščina
Entfernung: 81,9 km
Höhenmeter: 2.140 m
Unterkunft: Mladinski hotel Ajdovščina
Samstag, 11.07.2020
Siebter Tourtag:
Der letzte Tourtag: In unserem netten kleinen Hostel wird uns von der netten Hostel-Wirtin persönlich und liebevoll das Frühstück bereitet. Wir sind aufgrund Corona die einzigen Gäste. Es ist nicht üppig, aber für Hostelverhältnisse außergewöhnlich gut. Wir können uns sogar noch etwas mitnehmen.
Die Strecke ist kürzer und weniger schwierig als an den Vortagen, da wir in Monfalcone an der italienischen Adria um 16.17 den Zug nach Villach bekommen müssen.
Kurz nach 9.00 starten wir. Zunächst ein flaches Stück durch die wieder sehr schöne Landschaft. Dann erwarten uns zwei kleinere Anstiege, wobei einer recht steil und schottrig ist, der zweite wird auf Asphalt in gewohnter Manier genommen. Insgesamt zeigen unsere GPS-Geräte „schlappe“ 600 Höhenmeter an. Anstrengend wird die Kurbelei aber insbesondere durch die extreme Schwüle. Für heute sind Gewitter angesagt, die glücklicherweise aber erst später eintreffen und wir nicht mehr mitbekommen.
Mittags machen wir noch einmal Pause im letzten slowenischen Dorf vor der italienischen Grenze. Hier ist der Mittelmeer-Einfluss schon sehr stark zu spüren. Es wird Wein angebaut, allenthalben ein tosendes Grillenzirpen, die Landschaft und die Dörfchen haben mediterranen Flair.
Wenig später sind wir dann in Italien, was man schlagartig an den schlechteren Straßen erkennen kann. Es wird hektischer und lauter und der Verkehr nimmt um das Hundertfache zu, Wir lassen uns von unseren Navis zum Bahnhof leiten, wo wir bereits um 13.15 Uhr eintreffen.
In Villach verbringen wir den Abschlussabend ...
... bei leckeren landestypischen Gerichten.
Wir haben nun rund drei Stunden Zeit, bis der Zug nach Villach abfährt. Die Zeit nutzen wir, um einen Cappuccino zu schlürfen, etwas einzukaufen und schließlich noch ein Bierchen zu trinken; das kostet hier 2,5mal soviel wie im preiswerteren Slowenien.
Der Zug bringt uns ohne Probleme nach Villach. Abends genießen wir in einem landestypischen Bierkeller original österreichische Kost.
Ajdovščina - Monfalcone
Entfernung: 59,7 km
Höhenmeter: 840 m
Unterkunft: Jugendgästehaus Villach, Villach
Sonntag, 12.07.2020
Abreise
Die Rückfahrt gestaltet sich ebenso angenehm wie problemlos. Kein einziger Umstieg und auch kein Erdrutsch, der uns aufhält. Von Villach rauscht der Eurocity durch bis ins Ruhrgebiet. Nach 11 Stunden komme ich um kurz nach 20.00 Uhr in Düsseldorf an.