Turniersieg nach Tauberbischofsheim

Gepostet am: Mar 09, 2016 9:38:50 AM

Die Gewinnerin des 54. Stauferland-Fechtturniers, das die Turnerschaft Göppingen am Samstag 20. Februar 2016 ausrichtete, ist Eva Hampel vom FC Tauberbischofsheim. Im Finale bezwang sie die Ungarin Szonja Szalai 15:8 .

Wenn eine deutsche Fechterin das Göppinger Florett-Turnier gewinnt, kommt sie immer vom Fecht-Club Tauberbischofsheim, denn der Traditionsverein ist beim Florettfechten führend in Deutschland. Zum einen werden immer wieder Talente gefunden und an die Spitze herangeführt, zum anderen kommen die besten deutschen Fechterinnen aus anderen Vereinen nach „Tauberbischofsheim“, weil sie am Olympiastützpunkt gute und zahlreiche Trainer und die Gelegenheit haben, sich mit den führenden Athletinnen zu messen und sich gegenseitig zu fördern.

Die Siegerin des Göppinger Turniers 2016 ist ein Beispiel für diesen Weg. Eva Hampel (24) begann beim TV Jahn Kempten, entschied sich für den Wechsel von Bayern nach Baden, entwickelte sich dort weiter und steht an zweiter Stelle der deutschen Rangliste, hinter der Olympiateilnehmerin Carolin Golubytskyi ( FC TBB ), die zwar für Göppingen gemeldet hatte, aber nicht anreiste.

Die spätere Siegerin hatte ihre schwerste Aufgabe nicht im Finale zu bewältigen, denn Eva Hampel baute ihre Führung gegen die Ungarin Szonia Szalai nach kurzer Anlaufzeit bis auf 10:5 aus. Szalai konnte zum 10:8 aufschließen, aber dann setzte nur noch Hampel Treffer und gewann 15:8. Mehr gefordert war Hampel im Halbfinale gegen Marta Cammiletti aus Italien, das 15:13 endete. Obmann Olav Grützner aus Hagen, zwei Jahrzehnte beim Stauferland-Turnier im Einsatz, leitete dabei sein letztes Gefecht, er hat die Altersgrenze für Kampfrichter erreicht.

Noch enger und aufregender war es im zweiten Halbfinale zwischen Szalai und Anne Sauer (TBB ). Bundestrainer Andrea Magro kam dabei so in Rage, dass ihn der Kampfrichter auf die Tribüne schickte. Von dort aus musste Magro die 14:15 Niederlage seines Schützlings mit ansehen.

Im Viertelfinale gewann Szalai gegen Kamilla Tsybirova aus Russland, Sauer setzte sich 15:7 gegen Olivia Wohlgemuth ( Österreich ) durch, Hampel hielt Dora Lupkovics ( Ungarn ) mit 15:11 auf Distanz und Cammiletti besiegte Kim Weiss ( Österreich ) mit 15:9 Treffern. Schon eine Runde zuvor kam das Aus für Leandra Behr (TBB ), deren Vater, Olympiasieger Matthias Behr, vergeblich die Daumen drückte, als seine Tochter gegen Lupkovics 6:15 unterlag und am Ende Platz zehn belegte.

Einheimische Florettfechterinnen gibt es seit Jahren nicht mehr, in Göppingen und Eislingen hat man sich erfolgreich aufs Säbelfechten konzentriert. Florettfechten in Württemberg findet nur noch in Stuttgart statt, wo Trainer Michael Kühner die letzten Getreuen dieser Waffe um sich geschart hat. Zsofia Posgay, Lilia Saizew und Marie-Louise Frey, alle vom PSV Stuttgart, traten in Göppingen an und erreichten die Plätze 43, 54 und 63. Das erfahrende Ausrichterteam mit Susanne Brambora-Seffers vom Deutschen Fechterbund als Competition Manager und die bewährten Helfer der Turnerschaft mit Walter Kunberger, Abteilungsleiter Jörg Vögele und Fechtwart Andreas Becker an der Spitze brachte die Veranstaltung mit 79 Teilnehmern aus 13 Nationen gewohnt souverän über die Bühne. Für die ersten Runden begann man auf 12 Fechtbahnen in beiden Hallen der EWS-Arena, am frühen Nachmittag spielte sich alles in der Arena ab und kurz nach 16 Uhr ging bereits die Siegerehrung über die Bühne.

1. Eva Hampel FC Tauberbischofsheim

2. Szonja Szalai Ungarn

3. Anne Sauer FC Tauberbischofsheim

3. Marta Cammiletti Italien

5. Kamilla Tsybirova Russland

6. Dora Lupkovics Russland

7. Olivia Wohlgemut Österreich

8. Kim Weiss Österreich

Karl-Heinz Preusker