Theodor

"Kein eigenes Pferd!”, habe ich immer gesagt. "Und wenn doch, dann keinen Tinker mehr. Der Ärger mit dem langen Fesselbehang, die ständigen Hautprobleme und die Neigung zu Atemwegsproblemen möchte ich nicht nochmal miterleben müssen.”

Außerdem sind Tinker für ihre “Sturheit” verschrien. Das habe ich schon mehrfach gehört.

“Und wenn wir uns doch mal ein eigenes Pferd zulegen, dann unter keinen Umständen ein Jungpferd! Es muß schon ausgebildet und reitbar sein.”

Daß wir keinen Hengst wollten, versteht sich wohl von selbst.

Als er zu uns kam, war ein verdrecktes, verängstigtes, kleines Nervenbündel. Zwei Jahre alt. Die einzige funktionierende Strategie, die er mitgebracht hatte war: sich losreißen und in Panik durch Zäune rennen. Man konnte ihn nicht anfassen, ohne daß er auswich. Seine Hufe aufzunehmen, war utopisch. Führen lassen? - Was ist das?

Theo war verhaltensgestört. Er litt unter Angststörungen, also extrem übersteigerten, nicht normalen Angstreaktionen. So kam er erstmal zu meiner Tochter und mir in Therapie.