Führübungen

Die Königin aller Bodenarbeit

Führen ist für mich die Königin aller Bodenarbeit! Hier gebe ich Richtung und Geschwindigkeit vor und erarbeite mir so einen höheren Rang in der Rangordnung zwischen mir und dem Pferd. Mit den Führübungen lege ich die Grundlage für das Reiten und den Grundstein für einen gefahrlosen Umgang mit dem Pferd.

Theo wollte sich anfangs nicht führen lassen. Jedenfalls nicht sehr weit. Was macht man dann? Man könnte wütend werden und den Druck auf das Pferd erhöhen (Gerte). Man kann sich aber auch jemanden zu Hilfe holen, der, wenn das Pferd stehenbleibt, hinter dem Pferd mit dem Seilende kreist. So haben meine Tochter und ich das gemacht. Wenn Theo wieder lief, hat Moni (oder habe ich) sofort wieder mit dem Seilkreisen aufgehört.

Bald wurde es besser, und es hat dann ausgereicht, Theo zunächst nach rechts (von mir weg) weichen zu lassen. Diese Seitwärtsbewegung habe ich dann in eine Vorwärtsbewegung umgewandelt. Später war auch das nicht mehr notwendig.

Wir haben Anhalten, Rückwärtsrichten und Drehungen auf der Stelle geübt. Alle Übungen haben wir mit Stimmkommandos verknüpft: "Halt! Zurück!, Drehen!" oder zum Losgehen: "Komm komm!". Dadurch haben die Stimmkommandos noch heute eine verstärkende Wirkung. Bleibt Theo mal wieder stehen, weil er noch nicht nach Hause will, sage ich zusätzlich zum leichten Zug am Führstrick: "Komm komm!" und er geht los.

"Halt! und "Zurück!" haben wir später beim Anreiten wiederverwenden können.

Wir haben Theo oft über Stangen geführt und tun das auch heute noch, denn er tut sich damit schwer. Anfangs stieß er mit seinen vier Hufen fünfmal an eine einzelne Stange an und die lag nachher quer. Er ist also von Natur aus nicht sonderlich geschickt. Deshalb war das immer ein Schwerpunkt unserer Übungen.