Rückwärts

Die etwas andere Richtung

Das können oder wollen viele Pferd nicht oder nicht richtig. Dabei kann das Rückwärtsrichten einmal wichtig werden. Stellen Sie sich vor, Sie reiten einen engen Gang entlang, der plötzlich endet. Dann müssen Sie die ganze Strecke rückwärts wieder zurückreiten. Das sollte das Pferd problemlos können.

Deshalb haben wir das mit Theo von Anfang an geübt. Vom Boden und später beim Reiten. Theo geht mit uns sehr lange Strecken rückwärts. Beim Führen haben wir dabei sogar die gleiche Blickrichtung wie das Pferd.

Doch zuerst übt man das natürlich, indem man sich dem Pferd gegenüberstellt, den Führstrick nach hinten weisen lässt und mit der freien Hand leicht an seine Brust tippt, bis es losgeht. Dann lässt man jeden Druck schlagartig weg und es ist ein Lob fällig.

Ich kombiniere die manuellen Hilfen immer mit Stimmkommando "Zuuurück!". Das kann ich dann nutzen, wenn ich das Pferd beim Führen rückwärts richten möchte, ohne mich erst umzudrehen.

Später nutze ich das Stimmkommando auch beim Reiten. Doch zuvor übe ich mit ihm das Rückwärtsrichten am Zügel vom Boden aus, denn hier kann ich noch helfend eingreifen, indem ich das Pferdchen z.B. zusätzlich an der Brust antippe.

Zuerst fordere ich immer nur zwei Schritte zurück. Würde ich drei oder mehr Schritte fordern, könnte das mein Pferd zum Kampf um die Rangordnung herausfordern. Ich habe aber grundsätzlich keine Lust auf Kämpfe oder Diskussionen. Im Gegenteil: Mit dem Rückwärtsrichten möchte ich schrittweise meinen Rang gegenüber dem Pferd erhöhen. Möglichst ohne, dass das Pferd das überhaupt bewusst wahrnimmt. Und die magische Grenze scheint bei den meisten dieser Pferde bei zwei Schritten zu liegen.

Habe ich diese Grenze überwunden, verlängere ich Schritt für Schritt die Strecke, die wir rückwärts gehen. Dabei überfordere ich das Pferd nicht, denn ich möchte, dass mein Pferd auch das Rückwärtsgehen nicht mit etwas Unangenehmen verbindet oder sogar als Bestrafung verstehen lernt.

Fotos vom Rückwärtsrichten habe ich nicht gefunden. Wahrscheinlich, weil man das Rückwärtsgehen auf einem Foto ohnehin nicht erkennen kann.