Natürlich! Das wissen Sie, dass man ein Pferd prima über Trabstangen longieren kann, um seinen Muskelaufbau zu beschleunigen. Wir haben Stangen aber auch viel für das Führtraining verwendet.
Theo hat eine nur schwach ausgebildete Koordination zwischen Vor- und Hinterhand. Als wir ihn anfangs über eine flach am Boden liegende Trabstange geführt haben, ist er mit seinen vier Hufen fünfmal daran angestoßen und die Stange lag nachher quer. Diese Beschreibung ist nicht übertrieben!
Wir haben das inzwischen viel mit ihm geübt. Als gutes Beispiel habe ich meine eigenen Füße übertrieben angehoben und dabei gesagt: "Füße heeeben!" Das hat er sich tatsächlich abgeschaut und schafft es nun schon manchmal über eine Tragstange, ohne anzustoßen. Beim Reiten verwende ich dieses Stimmkommando ebenfalls verbunden mit impulsartigem Schenkeldruck, wenn er die Füße heben soll. Das klappt immer besser.
Durch die Stangenarbeit vergisst Theo nicht mehr so oft seine Hinterhand, und wenn es bergab geht, landet er nicht mehr so oft im Passgang.
Ja genau! Trabäste. Es müssen keine auf den Millimeter genau gefertigten Trabstangen sein. Auch Äste und Baumstämme eignen sich. Gerade weil sie so unterschiedlich sind, muss das Pferd wirklich bei jeder "Trabstange" völlig bei der Sache sein. Und damit nicht genug, lege ich die Äste in unterschiedlichen Abständen aus. Das erhöht den Schwierigkeitsgrad aber auch die Aufmerksamkeit von Pferd und Reiter.
Aber na klar! - Wenn wir über Stangen traben wollen, brauchen auch wir einen gleichmäßigen Abstand zwischen den Stangen, um einen sauberen Rhythmus finden zu können.
Wir haben uns auf unserem Gelände inzwischen ganze Parkoure aus Ästen und kleinen Stämmen aufgebaut, so dass wir solche Übungen immer wieder einflechten können.
Stangen als Begrenzung
Trabäste ...
... im Gelände
Füße heeeben!
Man kann Stangen aber auch prima als Begrenzung für andere Übungen nutzen. Z. B. können sie beim Rückwärtsrichten eine große Hilfe sein. Auf dem ersten Foto oben, wird Theo zwischen den Stangen vorwärts hineingeführt. Umdrehen kann er sich nicht. Also geht es nur rückwärts wieder heraus. Das ist logisch, auch für das Pferd.
Genauso kann man auch andere Gassen oder Wege legen, die man nachher durchschreitet, ohne zu übertreten usw.